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Zombieparade: Storys (German Edition)

Zombieparade: Storys (German Edition)

Titel: Zombieparade: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks
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verschlingen richtig Geld. Es genügt nicht, ein Subjekt mit richtiger Größe, Körperbau, Geschlecht und hinreichend ähnlichen Gesichtszügen zu finden. Wenn wir eines haben – er schüttelt den Kopf –, dann geht die Arbeit erst richtig los.
    Das Haar muss gewaschen, geschnitten, möglicherweise gefärbt werden. Meistens müssen wir die Gesichtszüge rekonstruieren oder von null neu aufbauen.
Wir beschäftigen einige der besten Spezialisten Europas und Amerikas. Die meisten arbeiten für Standardlöhne oder gar »pro bono«, doch ein paar wissen ganz genau, was ihre Talente wert sind, und berechnen jede Sekunde ihrer Zeit. Talentierte Dreckskerle.
    Wir kommen zum Deck E, das von einem gepanzerten Schott abgeriegelt wird, vor dem zwei bewaffnete Männer stehen. Kiersted sagt etwas auf Dänisch zu ihnen. Sie nicken und sehen mich an. Bitte um Entschuldigung, sagt er, ich mache die Vorschriften nicht. Ich zeige meine Ausweise, den der USA und der UN, eine unterzeichnete Kopie meiner Rechtsbelehrung und mein Empfehlungsschreiben mit dem Siegel des Europäischen Gesundheitsministers. Die Wachsoldaten betrachten sie genauestens, sogar unter Ultraviolettleuchten von vor dem Krieg, dann nicken sie mir zu und öffnen die Tür. Kiersted und ich betreten einen Gang mit künstlichem Licht. Die Luft ist abgestanden, geruchlos und extrem trocken. Ich höre das Pochen mehrerer kleiner oder eines extrem großen Entfeuchters. Die Türen auf beiden Seiten bestehen aus solidem Stahl, lassen sich nur mit einem elektronischen Schlüssel öffnen und warnen in mehreren Sprachen, dass ausschließlich befugtes Personal Zutritt hat. Kiersted spricht mit leicht gedämpfter
Stimme. Hier passiert es. Vorbereitung. Leider können wir nicht eintreten; eine Sicherheitsmaßnahme wegen der Arbeiter, Sie verstehen.
    Wir gehen weiter den Gang entlang. Kiersted zeigt auf die Türen, ohne sie zu berühren. Gesicht und Haare sind nur ein Teil der Vorbereitung. »Personalisierung der Garderobe« – das ist die Herausforderung. Der Prozess funktioniert einfach nicht, wenn die Subjekte, sagen wir, die falsche Kleidung tragen oder einen bestimmten persönlichen Gegenstand nicht besitzen. Hier wenigstens können wir uns bei der Globalisierung bedanken. Das gleiche T-Shirt, das in China hergestellt wurde, kann man in Europa, Amerika, überall finden. Dasselbe gilt für Elektronik oder Schmuck; wir haben einen Juwelier für Spezialanfertigungen verpflichtet, aber Sie wären erstaunt, von wie vielen als »Einzelstücke« ausgewiesenen Gegenständen wir schon Kopien gefunden haben. Außerdem haben wir eine Spezialistin für Kinderspielsachen, wissen Sie, nicht für die Herstellung, sondern für die Modifizierung. Kinder verändern ihre Spielsachen wie niemand sonst. Ein bestimmter Teddybär, dem ein Auge fehlt, eine Actionfigur, die einen schwarzen und einen braunen Schuh trägt. Unsere Spezialistin besitzt ein Lagerhaus in Lund. Ich habe es schon gesehen,
ein riesiger Flugzeughangar mit nichts anderem als haufenweise Spielzeugzubehör: Haarbürsten für Puppen, Waffen für Action Man – Hunderte Stapel, Tausende. Erinnert mich daran, wie ich als Student Auschwitz besucht habe – Berge von Brillen und kleinen Kinderschuhen. Ich habe keine Ahnung, wie sie das macht, Ingvilde. Sie ist eine Besessene.
    Ich weiß noch, einmal brauchten wir einen »Spezialpenny«. Der Kunde hatte sehr genaue Vorstellungen. Er war eine Art »Unterhaltungsagent« in Hollywood, managte [Name aus rechtlichen Gründen gestrichen] und viele andere tote Stars. In seinem Brief stand, dass er mit seinem Sohn einmal einen Ort namens »Travel Town« besucht hätte, eine Art Eisenbahnmuseum in Los Angeles. Er sagte, das sei das einzige Mal gewesen, dass er je einen ganzen Nachmittag mit seinem Sohn verbrachte. In Travel Town gab es einen dieser Automaten, in die man einen Penny wirft, an der Kurbel dreht, und dann wird dieser Penny zu einem speziellen Medaillon gepresst. Der Kunde sagte, am Tag ihrer Flucht habe sein Sohn sich geweigert, es zurückzulassen. Sein Vater musste sogar ein Loch hineinbohren, damit er es an einem Schnürsenkel um den Hals tragen konnte. Der halbe Brief des Kunden kreiste um die genaue Beschreibung dieses speziellen Pennys. Nicht nur das Muster,
auch Farbe, Alter, Dicke, sogar die Stelle, wo er das Loch hineingebohrt hatte. Ich wusste, wir würden nie auch nur etwas annähernd Ähnliches finden. Ingvilde ebenso, aber wissen Sie, was sie getan hat? Sie

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