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Zombieparade: Storys (German Edition)

Zombieparade: Storys (German Edition)

Titel: Zombieparade: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks
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den Block und dann mich unbehaglich an.
    Ich entschuldige mich. Ich weiß, Sie haben bereits eine unterschrieben, aber da Sie kein Bürger der EU sind, verlangen die Vorschriften, dass Sie ein weiteres Formular durchlesen und unterschreiben. Es tatsächlich durchzulesen, ist reine Schikane, und wenn es nach mir ginge, dürften Sie einfach nur unterzeichnen, aber … Sein Blick wandert zur Überwachungskamera unter der Decke.
    Ich tue so, als ob ich lesen würde. Kiersted seufzt.
    Ich weiß, viele Leute sind nicht damit einverstanden, was wir hier tun. Sie halten es für unmoralisch, zumindest jedoch für Verschwendung. Ich verstehe das. Für viele ist es ein Geschenk, dass sie nichts wissen. Es beschützt und motiviert sie. Sie benutzen es, um ihr Leben voranzutreiben, sich körperlich und seelisch zu regenerieren, denn sie wollen für den Tag bereit sein, an dem die vermisste Person plötzlich zur Tür hereinspaziert. Für sie ist Unwissenheit gleich Hoffnung und der innere Frieden manchmal das Ende der Hoffnung.
    Aber was ist mit dem anderen Typus von Überlebenden, die die Unwissenheit regelrecht lähmt? Das sind diejenigen, die sich ununterbrochen durch Ruinen und Massengräber wühlen und endlose, endlose Listen studieren. Es sind Überlebende, die die Wahrheit der Hoffnung vorziehen, aber ohne einen handfesten Beweis für die Wahrheit nicht weitermachen können. Natürlich geben wir ihnen nicht die Wahrheit, und tief im Innersten wissen sie das auch. Doch sie glauben es, weil sie es glauben wollen, genau wie diejenigen, die in die Leere sehen und Hoffnung erblicken.
    Ich fülle die letzte Seite des Formulars aus. Kiersted greift nach der Schlüsselkarte.
    Nebenbei ist es uns gelungen, ein grundlegendes
psychologisches Profil der Leute zu erstellen, die unsere Hilfe suchen. Sie besitzen meist einen aggressiven Charakter – aktiv, entschlussfreudig und daran gewöhnt, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Er wirft mir einen Seitenblick zu. Das ist natürlich sehr verallgemeinernd, aber für viele war der schlimmste Aspekt jener Zeit, dass sie die Kontrolle verloren haben, und bei unserem Angebot geht es ebenso sehr darum, diese Kontrolle wiederzuerlangen, wie sich zu verabschieden.
    Kiersted zieht seine Karte durch, an dem Schloss leuchtet ein grünes statt des roten Lichts, und die Tür geht auf. Das Abteil, das ich betrete, riecht nach Salbei und Eukalyptus, und aus Lautsprechern neben dem Schott ertönt das Geräusch von Wellen. Ich betrachte das Subjekt vor mir. Es erwidert meinen Blick. Es bäumt sich in den Fesseln auf und versucht, mich zu erwischen. Es reißt den Mund auf. Es stöhnt.
    Ich bin nicht sicher, wie lange ich das »Subjekt« vor mir betrachte. Schließlich wende ich mich Kiersted zu, nicke zustimmend und sehe, wie das Lächeln zurückkehrt.
    Der dänische Psychiater geht zu einem kleinen, abgeschlossenen Schränkchen an der hinteren Wand. »Wie ich sehe, haben Sie keine eigene mitgebracht.«
    Ich schüttle den Kopf.
    Kiersted kommt von dem Schränkchen zurück und drückt mir eine kleine automatische Pistole in die Hand. Er vergewissert sich, dass sich nur eine Patrone in der Kammer befindet, dann weicht er zurück, verlässt das Abteil und schließt die Luke hinter sich.
    Ich richte die Laserzielerfassung auf die Stirn des Subjekts. Stöhnend und schnappend kommt es mir entgegen. Ich drücke ab.

Steve und Fred
    »Es sind zu viele!«, kreischte Naomi, und ihre Stimmlage passte perfekt zum Quietschen der Motorradreifen.
    Sie kamen unmittelbar vor der Baumreihe zum Stillstand, der Motor der Buell schnurrte zwischen ihren Beinen. Steve sondierte die Außenmauer mit zusammengekniffenen Augen. Nicht die Zombies bereiteten ihm Kopfzerbrechen. Das Haupttor des Labors war blockiert. Ein Humvee war mit der ausgebrannten Hülle einer Zugmaschine zusammengestoßen. Der Anhänger musste weitergeschlittert und umgekippt sein, als er mit den beiden Fahrzeugen kollidierte. Helle, Eis nicht unähnliche Pfützen glänzten an Stellen, wo das Feuer Stücke der Aluminiumteile geschmolzen hatte. Da kommen wir nicht rein. Steve sah über die Schulter zu Naomi. »Es ist an der Zeit, dass wir den Dienstboteneingang benutzen.«
    Die Neurowissenschaftlerin neigte den Kopf zur Seite. »Gibt es denn einen?«
    Steve kicherte, er konnte nicht anders. Für jemanden, der so klug war, konnte sich Naomi manchmal ganz schön dumm stellen. Steve leckte sich den Finger und hielt ihn mit dramatischer Geste in den Wind.

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