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Zorn: Thriller (German Edition)

Zorn: Thriller (German Edition)

Titel: Zorn: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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Sikh säße. Sie brauchte ein paar Sekunden, bis sie die Gestalt erkannte, doch dann sprang sie spontan auf und umarmte die Kollegin. Miriam Hersheys Blick unter ihrem Kopfverband wirkte etwas erstaunt.
    »Willkommen zu Hause«, sagte Jutta Beyer und setzte sich auf dem Rückweg neben Arto Söderstedt.
    »Danke«, antwortete Hershey. »Danke, Jutta. Danke euch allen. Während meiner gesamten Zeit beim MI5 habe ich mir keine einzige Verletzung zugezogen. Aber in der Opcop-Gruppe scheint es mein Schicksal zu sein, jeden Fall völlig zusammengeflickt zu beenden. Und dabei außerdem noch die spannende Auflösung zu verpassen.«
    »Zum Glück geht es dir wieder gut«, sagte Hjelm.
    »Ja, mit schmerzstillenden Mitteln«, entgegnete Hershey. »Immerhin hat mir eine High-Velocity-Patrone diverse Teile meines Schädelknochens weggesprengt.«
    »Aber dieser Fall hat uns wohl alle eine Menge gekostet«, sagte Paul Hjelm. »Ich werde euch jetzt einen kleinen Film zeigen.«
    Auf der Leinwand hinter ihm erschien ein schlecht belichtetes Foto. Es zeigte eine Gruppe Menschen, die in einem Garten um einen runden Tisch herumsaßen. Das Bild war aus großer Entfernung aufgenommen worden und von so miserabler Qualität, dass man keine Gesichter erkennen konnte. Mit Mühe konnte man allenfalls eine Torte sehen, die auf dem Tisch stand. Auf der Torte brannten Kerzen.
    »Dreiundzwanzig Kerzen«, erklärte Hjelm und ließ den Film ablaufen.
    Die Kamera fuhr heran. Hier saßen offensichtlich amerikanische Gäste in einem amerikanischen Garten und sangen Happy birthday . Die Tatsache, dass der Film tonlos war, ließ die Szenerie noch unheimlicher wirken. Der junge Mann, der sich schließlich erhob und etwas gekünstelt verbeugte, war ein sehr gut aussehender Dreiundzwanzigjähriger. Als die Kamera noch etwas näher heranzoomte, während er sich vorbeugte, um die Kerzen auszublasen, blickte er kurz nach oben direkt in die Kamera, und sein Blick war von einer unergründlichen Trauer erfüllt.
    Hjelm hielt den Film an dieser Stelle an und sagte: »W in der Zeit, als er versucht, ein normaler Mensch zu werden. Vermutlich irgendwo in den USA, wahrscheinlich 2002, gut drei, vier Jahre vor dem Beginn der Mordserie. Und im Hintergrund sehen wir Vera, die ihn anschaut. Wir wissen nicht, wo, wann und wie der Film aufgenommen wurde, aber bei den Personen hier scheint es sich um gut situierte Amerikaner zu handeln.«
    »Und Vera wollte Kinder haben«, sagte Corine Bouhaddi leise.
    »Der Film wurde in Veras verlassener Wohnung in Kaliningrad beschlagnahmt«, erklärte Hjelm. »Auf ihrem russischen Bankkonto befanden sich keine großen Ersparnisse. Die Hypothese lautet, dass Ws sicherlich gut angelegtes Geld nach der Trennung zum Teil Vera zufiel – höchstwahrscheinlich hat er es ihr auf ein Konto in einem Steuerparadies überwiesen – und dass sie damit den Hubschrauber bezahlt hat. Sie muss ihn vom Hotelzimmer aus gechartert haben, und zwar kurz nachdem wir über Morsiglia informiert wurden und dachten, dass sie sich lediglich mit einem Glas Champagner auf dem Balkon sonnen würde. Wir haben den Hubschrauber immer noch nicht ausmachen können und wissen nicht, wohin W und Vera geflogen sind. Aber wir können sicher sein, dass sie mittlerweile eine neue Identität angenommen haben.«
    »Vielleicht haben sie sich zu dem ›Kamel‹ Jacques Rigaudeau auf einer kleinen polynesischen Insel gesellt«, schlug Marek Kowalewski vor.
    »Die festgenommenen Legionäre auf Korsika beharren allesamt auf ihrem Recht, die Aussage zu verweigern«, fuhr Hjelm mit seinem Bericht fort. »Christopher James Huntington hat seine freien Mitarbeiter gut im Griff. Er selbst ist bedauerlicherweise nach Paris verschwunden, um die von uns gelegte Spur zu verfolgen. Dort scheint er jedoch festgestellt zu haben, dass es sich um eine falsche Fährte handelte, und er hat sich in Luft aufgelöst. Um ihn festzusetzen, hätten wir leider weitaus mehr Ressourcen benötigt.«
    »Er läuft also noch frei herum?«, fragte Laima Balodis.
    »Im Augenblick schon. Aber wir haben schließlich Massicotte und Barnworth. Insofern können wir uns auf viele interessante Vernehmungen freuen. Ich habe mich gestern Abend, bevor wir nach Hause geflogen sind, bereits informell mit ihnen unterhalten. Sie sitzen in sicherem Gewahrsam in Nizza.«
    »Was ist Massicotte eigentlich für ein Mensch?«, fragte Angelos Sifakis.
    »Redegewandt, intelligent, gescheit. Als er begriff, was W vorhatte, wurde ihm

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