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Zorn: Thriller (German Edition)

Zorn: Thriller (German Edition)

Titel: Zorn: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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Die Synapsen in seinem Hirn arbeiteten auf Hochtouren. Dann spürte er etwas Kaltes an seiner Schläfe und schaute geradewegs in Vera Volkovas Pistole.
    »Danke für das Gegengift, Paul«, sagte Volkova. »Ich hatte zwar eine eigene Spritze in der Tasche, aber so sind viele Leben gerettet worden. Denn keiner hier in diesem Raum soll sterben.«
    W starrte Vera lediglich an. Dann wurde sein Blick lebendig. Ja, er war mit einem Mal von Liebe erfüllt.
    »Vera«, sagte er nur.
    »Wir müssen nicht unbedingt Kinder bekommen, Watkin«, entgegnete sie. »Aber wir müssen sofort weg von hier. Die Polizisten da draußen wachen bald auf.«
    W stand immer noch mit der Pferdespritze in der Hand da. Vera schob Hjelm vor sich her und platzierte ihn auf dem Sofa. Dann nahm sie ihrem Adoptivbruder die Spritze aus der Hand. Sie legte sie vor dem Ehepaar Massicotte und Barnworth auf den Tisch.
    »Es ist möglich, einen Kreis zu durchbrechen«, erklärte sie. »Das Spiel ist aus.«
    Die Pistole immer noch auf das Sofa gerichtet, führte sie W zur Tür. In der Türöffnung fragte sie ihn: »Hast du noch so eine?«
    W nickte und zog eine kleine Ampulle aus der Jackentasche. Er gab sie ihr.
    Sie warf einen Blick darauf und schüttelte lächelnd den Kopf. »Du und deine chemischen Experimente«, sagte sie.
    Dann wandte sie sich den vier Personen auf dem Sofa zu.
    »Zwanzig Minuten Schlaf, Paul Hjelm. Danke für Ihre Hilfe.«
    Dann knickte sie die kleine Ampulle und warf sie in Richtung Sofa. Als Paul Hjelm den lähmenden Schmerz spürte, der seine Kehle erfasste und sich in seinem Körper ausbreitete, merkte er zu seinem Erstaunen, dass er lächelte.

Die Fabrik
Morsiglia – Capraia, 1. Juni
    Durch einen diffusen gelblichen Nebel hindurch zeichnete sich langsam ein Gesicht ab. Es war weiß und sehr nah, und es erinnerte stark an das Gesicht eines Engels. Eines Erzengels. Aber eigentlich war es eher die Kombination, die Paul Hjelm Angst einjagte.
    Ein Engel mit Arto Söderstedts Gesicht.
    »Paul?«, fragte der Engel.
    »W?«, krächzte Paul Hjelm. »Vera?«
    »Es heißt, dass sie mit einem Hubschrauber weggeflogen sind«, antwortete der Engel, der nun immer mehr Ähnlichkeit mit Arto Söderstedt bekam.
    Hjelm sah sich um. Ein Wohnzimmer, ein Sofa. Auf dem Sofa schliefen drei ältere Menschen, die sich ganz offensichtlich diversen chiroplastischen Operationen unterzogen hatten. Das Gefühl von Irrealität verstärkte sich. Auf dem Tisch lag eine unbenutzte Pferdespritze. Hjelm verspürte ein Brennen in seinen Lungen und stechende Kopfschmerzen.
    »Es heißt?«, brachte er hervor.
    »Ja, es heißt, dass sie in einem Hubschrauber weggeflogen sind«, antwortete Söderstedt. »Marek ist gerade aufgewacht, als sie eingestiegen sind. Ein Stück unterhalb der Villa am Strand. Ein getarnter Hubschrauberlandeplatz. Marek war sich zwar sicher, dass es W und Vera waren, aber er hat nicht gesehen, in welche Richtung sie verschwunden sind. Dann ist er wieder weggedämmert.«
    »Die Gruppe ist ja gar nicht hier«, sagte Hjelm verwirrt. »Sind alle okay?«
    »Ja, alle sind in Ordnung, aber beschäftigt«, antwortete Söderstedt. »Wir haben gerade genügend viele Stricke auftreiben können, um alle Legionäre draußen im Garten zu fesseln«, erklärte Söderstedt. »Das wird gerade erledigt. Und Sifakis lässt aus Den Haag mitteilen, dass die französische Einsatztruppe unterwegs ist. Es reicht also, wenn die Knoten eine Viertelstunde halten. Angelos hat außerdem so viele Radarstationen in der Umgebung aktiviert wie möglich, doch keine scheint den Hubschrauber orten zu können. Er kann überall hingeflogen sein. Aber ob die beiden tatsächlich darin sitzen? W und Vera?«
    »Ich fürchte schon«, antwortete Hjelm und rappelte sich auf die Beine, während er beobachtete, wie Colin B. Barnworth sich auf dem Sofa leicht bewegte.
    »Sie sehen aus wie drei Karikaturen ihrer selbst«, meinte Söderstedt und deutete auf Barnworth und das Ehepaar Massicotte. »Wir müssen uns nachher noch mit ihnen unterhalten. Aber erzähl mir jetzt von W. Was ist geschehen?«
    »Zu lange Geschichte«, antwortete Paul Hjelm und streckte seinen Nacken. »Vera und W haben in den USA zusammengelebt. Er hat versucht, ein normaler Mensch zu werden. Aber es ist ihm nicht gelungen. Sie haben sich getrennt. Und jetzt versuchen sie es erneut.«
    »Ich habe so etwas geahnt«, sagte Söderstedt.
    »Das hast du überhaupt nicht«, widersprach Hjelm.
    »Doch, als Marek von dem

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