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Zorn - Vom Lieben und Sterben: Thriller (German Edition)

Zorn - Vom Lieben und Sterben: Thriller (German Edition)

Titel: Zorn - Vom Lieben und Sterben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Ludwig
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Ferien?«
    »Offensichtlich«, nickte Schröder. »Der Junge war ein wenig übergewichtig, er wollte wohl abnehmen.«
    Unwillkürlich warf Zorn einen Blick auf Schröders noch immer stattlichen Bauch, verkniff sich aber eine Bemerkung. »Er ist also jeden Morgen zur selben Zeit dort langgefahren«, sagte er stattdessen. »War es immer die gleiche Strecke?«
    »Das weiß ich noch nicht, aber wir können vorerst davon ausgehen.«
    »Dann können wir ebenfalls davon ausgehen, dass der, der den Draht gespannt hat, Björn Grooth erwischen wollte. Und niemand anderen.«
    »Ja«, stimmte Schröder zu, »es sollte mich sehr wundern, wenn der Junge ein zufälliges Opfer war. Er wurde morgens um sechs getötet, er war so ziemlich der Einzige, der um diese Zeit im Stadtwald unterwegs war. Das war ein kaltblütiger, vorsätzlicher Mord.«
    »Wir müssen die Schule informieren. Und wenn wir einmal dabei sind, die Lehrer befragen. Und die Kids aus seiner Klasse.«
    »Natürlich, Chef. Die Mutter sagt, er war ein Einzelgänger, nicht sonderlich beliebt in der Schule.«
    »Vielleicht bringt uns das ja weiter.« Zorn stand auf und ging zum Fenster. »Dann wissen wir erst mal, wo wir anfangen müssen.«
    »Da wäre noch was, Chef.«
    »Ja?«
    »Seine Mutter sagt, dass er öfter bei Freunden übernachtet hat, das muss so eine Art Clique gewesen sein.«
    Zorn horchte auf. »Haben wir die Namen?«
    »Allerdings, Chef.«
    »Herrgott, nun lass dir doch nicht alles einzeln aus der Nase ziehen, Schröder!«
    »Ich habe in seinem Zimmer ein Foto gefunden. Björn Grooth ist darauf und noch vier andere Kids, ungefähr in seinem Alter. Seine Mutter hat mir ihre Namen und Adressen gegeben. Zwei von ihnen waren sogar brav zu Hause. Sie warten im Vernehmungsraum.«
    »Warum hast du das nicht gleich gesagt?«
    Schröder zuckte die Achseln. »Ich dachte, ich erzähle das Wichtigste zum Schluss.«
    »Manchmal gehen mir deine Späße wirklich auf den Sack«, knurrte Zorn und öffnete die Tür.
    »Das würde mir sehr leidtun, Chef.« Schröder lächelte. »Zumal ich noch nicht ganz fertig bin.«
    Zorn verdrehte die Augen. »Was ist denn jetzt noch?«
    »Wir haben die Fingerabdrücke von Björn Grooth geprüft. Routinemäßig.«
    Schröder machte eine Pause. Er hatte die Arme auf dem Rücken verschränkt und wippte auf den Fußsohlen vor und zurück. Zorn ballte die Fäuste.
    »Mach den Mund auf, Schröder, oder es setzt was!«
    »Erinnerst du dich an die Einbrüche in der Kleingartensparte?«
    »Natürlich, ich bin doch nicht senil!«
    »Wir haben dort Fingerabdrücke von mindestens fünf Personen gefunden. Eine davon war Björn Grooth. Der Junge ist in seiner Freizeit nicht nur Rad gefahren. Er hat auch den ein oder anderen Bruch begangen.«
    *
    »Wissen die beiden, warum sie hier sind?«
    »Nein, Chef. Wir haben das gesagt, was wir immer sagen: dass es sich um eine routinemäßige Befragung handelt.«
    Sie waren unterwegs zu den Vernehmungszimmern. Ihre Schritte hallten von den kahlen Wänden des Flurs wider. Rechts von ihnen waren große Fenster in die Wände eingelassen, davor hingen Jalousien, die den Einblick in das Innere verwehrten.
    Schröder blieb stehen. »Hier ist es, Chef.«
    »Okay.« Mit Daumen und Zeigefinger schob Zorn die Jalousien ein wenig auseinander und spähte hinein. »Wir vernehmen sie getrennt, in einer halben Stunde treffen wir uns und sehen, was wir …«
    Er stockte. Warf einen weiteren Blick durch das Fenster. Wich ein wenig zurück und blieb mit dem Rücken an der gegenüberliegenden Wand stehen.
    »Was ist los? Du bist total blass, Chef.«
    Zorn fuhr sich mit der Hand über die Augen. Schluckte, dachte einen Moment nach und entschied dann: »Wir machen es anders.«
    Schröder hob die Augenbrauen. »Wie darf ich das verstehen?«
    »Nehmt ihre Fingerabdrücke und vergleicht sie mit denen aus den Gartenlauben. Trennt sie voneinander und lasst sie eine Nacht hier schmoren. Wir nehmen sie uns morgen früh vor.«
    »Damit brechen wir die Vorschriften. Ich glaube nicht, dass Frau Borck …«
    »Du hast gehört, was ich gesagt habe. Tu es einfach. Ich fahr jetzt nach Hause.«
    Und bevor Schröder etwas erwidern konnte, stampfte Zorn davon.
    Er kannte die beiden, die da im Vernehmungszimmer saßen. Den blonden, hageren Jungen hatte er gestern vor dem Supermarkt gesehen. Der andere war der, der ihn mit einem wohlgezielten Schlag in die Waagerechte befördert hatte.

Fünf
    »Guten Morgen, mein Freund. Ich hoffe, du hast gut

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