Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zorn

Zorn

Titel: Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
Vom Netzwerk:
Verandatür. Eine Frau öffnete, sie war offenbar allein.
    »Ja?«
    Er zeigte ihr seinen Dienstausweis. »Ich bin vom SKA und war gerade mit Deputy Childress hier.«
    »Das hab ich mitgekriegt. Was gibt’s?«
    »Haben Sie Mr Hanson in der Nacht seines Verschwindens gesehen oder gehört?«
    »Mein Mann und ich hatten das Gefühl, dass spätnachts ein Wagen gekommen ist. Wir waren beide schon im Bett. Am nächsten Morgen haben wir sein Auto dort stehen sehen, und etwas später ist die Polizei aufgetaucht. Aber wir haben ihn nicht gesehen. Eine wirklich schreckliche Sache.«
    Die Jansens, die Nachbarn auf der anderen Seite, sagte sie zu ihm, habe sie eine halbe Stunde zuvor nach Hause kommen sehen. »Wahrscheinlich wollen sie zum Angeln, also sollten Sie lieber gleich zu ihnen gehen.«
    Mark und Debbie Jansen aßen gerade zu Abend, als er klopfte. Mark Jansen bat ihn herein und bot ihm eine Tasse Kaffee und einen Stuhl am Küchentisch an; Lucas nahm beides an. Die Jansens hatten weder gehört, wie Hanson gekommen, noch, wie das Boot hinausgefahren war. Sie hatten erst erfahren, dass er vermisst wurde, als die Polizei bei ihnen erschienen war.
    »Vermutlich haben sie seine Adresse über die Bootsnummer am Rumpf ermittelt«, sagte Mark Jansen.
    Sie unterhielten sich noch ein paar Minuten, dann trank Lucas seinen Kaffee aus, ließ sich auch von ihnen das Casino empfehlen und verabschiedete sich. Er wollte gerade in den Wagen steigen, als Mark Jansen ihm über den Rasen nachlief. »Hey, Lucas!«
    Lucas wartete auf ihn.
    »Sind Sie in seiner Garage gewesen?«, fragte Jansen.
    »Ja. Ich habe mir sein Boot angeschaut«, antwortete Lucas.
    »Ist seine Geländemaschine drin?«
    »Ich kann mich nicht erinnern, eine gesehen zu haben.«
    »Möglich, dass das nichts zu bedeuten hat, aber später … dürfte so gegen fünf Uhr früh gewesen sein, es wurde gerade hell, hab ich gehört, wie ein Motorrad gestartet wurde«, erklärte Jansen. »Oben an der Straße. Das hatte ich völlig vergessen. Hier in der Gegend gibt’s jede Menge Geländemaschinen und Quads, aber ich weiß nicht, warum man ausgerechnet hier eine starten würde … Keine Ahnung, ob Ihnen das weiterhilft.«
    »Hmm«, brummte Lucas. »Danke. Stoff zum Nachdenken.«
    Der Jemand, der Hansons Wagen zum See gelenkt hatte – egal, ob Hanson seinen eigenen Tod oder ein Mörder einen Unfall vortäuschte –, hatte ein Fluchtfahrzeug gebraucht, wenn er nicht von einem Komplizen begleitet wurde. Den Wagen konnte er ja nicht benutzen …
    »Was heißt, dass er über die Maschine Bescheid wusste, bevor er hergekommen ist«, sagte Lucas laut.
    Einige Minuten später passierte er die Abfahrt zum Casino und rief Weather an. »Ich komme nach Hause, allerdings wird es spät. Du musst nicht auf mich warten, aber bitte schieß nicht auf mich, wenn du Geräusche hörst.«
    »Würde ich nie tun. Ich sage mal lieber Letty Bescheid.«

EINUNDZWANZIG
    Als Del auf Lucas’ Haus zuging, sah er Shrake seinen Cadillac parken. Del wartete, bis Shrake und Jenkins sich zu ihm gesellten. »Was ist los?«, fragte Shrake.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Del. »Weather hat mich angerufen. Ich habe gerade mit Lucas telefoniert, der kommt erst in drei Stunden heim.«
    »Lasst uns reingehen«, sagte Jenkins und trat an die Tür.
    Weather begrüßte sie. »Wir müssen schnell machen, bevor Letty zurückkommt. Ich will nicht, dass sie euch hier sieht.«
    »Was gibt’s?«, erkundigte sich Del.
    »Wollt ihr ein Bier? Wir haben Leinie’s oder Negra Modelo.«
    Sie entschieden sich für zwei Leinie’s und ein Negra Modelo, die Weather den drei nervös im Wohnzimmer herumstehenden Cops brachte. Weather war keine Freundin im engeren Sinne, nur einfach mit Lucas verheiratet. Den Männern war die Chirurgin ein bisschen zu clever, herrisch und streng.
    »Setzt euch«, sagte sie. »Zappelt nicht so rum.« Als sie saßen, fuhr sie fort: »Lucas will den Mörder von Marcy töten. Fünf Minuten später werden sich die Leute das Maul darüber zerreißen, dass er und Marcy in ihrer Zeit bei der Polizei in Minneapolis was miteinander hatten, und behaupten, Lucas hätte den Killer ermordet …«
    »Das Thema hab ich ihm gegenüber angeschnitten«, erklärte Del. »Aber er wollte nicht darüber reden.«
    »Die Sorge ist verfrüht«, sagte Jenkins. »Keiner weiß, wer der Killer ist.«
    »Bezweifelt ihr, dass Lucas ihn aufspürt?«, fragte Weather.
    Shrake, Jenkins und Del wechselten hastig einen Blick, bevor Del

Weitere Kostenlose Bücher