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Zornesblind

Zornesblind

Titel: Zornesblind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Slater
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Schenkel und fasste ihn an, drückte ihn, machte ihn steif. Dann hob sie ihr Becken an und nahm ihn in sich auf. Und die Natter tat, wovon er glaubte, dass es von ihm erwartet wurde – obwohl er mit seinen Gedanken weit weg war, dort, wo seine Gedanken jetzt sein sollten. Nicht hier. Sondern bei Larisa Logan.
    »Ist dir jetzt wärmer?«, fragte sie.
    Er schloss die Augen, bemüht, sich auf das Mädchen zu konzentrieren.
    Ein weiches Stöhnen entwich ihren schmalen, bläulichen Lippen. Sie zuckte auf ihm; er fühlte es. Ein erregendes Prickeln pulsierte durch seine Lenden. Ihretwegen. Sie war warm und willig und wundervoll.
    »Ich liebe dich«, sagte sie, immer wieder.
    Die Natter antwortete nicht. Er versuchte es nicht einmal.
    Ich liebe dich …
    Er wünschte sich, er könnte verstehen, was sie meinte.

64
    Die beiden Ermittler fuhren ins Labor zu Noodles, 312 Main Street. Wie üblich fanden sie keinen Parkplatz, also stellte Striker den Wagen kurzerhand auf der Cordova Street ab, in den Parkbuchten für die Streifenfahrzeuge. Damit machte er die Kollegen jedes Mal rasend.
    Macht nix, grinste er stumm in sich hinein. Seine Ermittlungen gingen vor.
    Sie liefen den kurzen Weg hinunter, der vom Hauptgebäude zu einem Anbau führte. Im Gebäude gingen sie direkt zu der Abteilung Spurensicherung. Der Trakt war alt und heruntergekommen und schrie nach einer Renovierung. Links im Gang befand sich das Labor für Blut- und andere Flüssigkeitstests, wo sämtliche Proben vor der Untersuchung gekennzeichnet wurden. Vor ihnen war das chemische Labor, wo Noodles Fingerabdrücke untersuchte.
    Rechts davon war das eigentliche Büro der Spurensicherung, wo der Verwaltungskram erledigt wurde. Dort sah es nicht anders aus als im Morddezernat. Ein Großraumbüro mit zig Schreibtischen, auf denen sich Papierberge türmten.
    Im letzten dieser kleinen Büromodule saß Noodles.
    Der massige Spurentechniker fläzte sich entspannt in seinem Bürostuhl, die Beine auf seinem Schreibtisch, ein Coolpack auf der Augenpartie. Als er nahe genug heran war, verpasste Striker dem Stuhl einen Tritt.
    »Hey, du Schönling, versuchst wohl deine Falten loszuwerden, was?«
    Felicia kicherte los. »Kleiner Tipp: Mit Botox funktioniert es besser.«
    Noodles nahm das Kühlpäckchen vom Gesicht und blinzelte ein paarmal ins Licht. Dann rutschte er in dem Rollenstuhl nach vorn und rieb sich die Augen.
    »Hab den ganzen verdammten Tag lang Fingerabdrücke abgeglichen«, grummelte er. »Ich seh bloß noch Sterne.«
    »Irgendwas Neues von den Fingerabdrücken, die auf dem Kanister mit dem Holzlack waren?«
    »Laufen in diesem Augenblick durch die Datenbank. Ich meld mich bei euch, wenn ich das Ergebnis hab.«
    »Und die DNA ?«
    »Wurde von der Waffe genommen, dem Kanister, den Pillenröhrchen, den Fenstern – Gott, das kann ein paar Wochen dauern, aber das wisst ihr ja. Was die Handabdrücke angeht, da werft ihr am besten selbst einen Blick drauf.«
    Noodles schob seinen Stuhl zurück und zeigte Striker die beiden Muster. Beides waren Abdrücke der Handflächen, besser gesagt Teile davon. Einer stammte aus dem Apartment von Mandy Gill, der andere aus dem Apartment gegenüber von Sarah Roses Wohnung.
    Der erste Abdruck war ziemlich aufschlussreich, die Linien und Verästelungen auf der Haut gut erkennbar. Der zweite war verwischt, als wäre die Hand vom Fenster weggerissen worden.
    Striker trat zurück und wechselte das Thema. »Irgendwas Neues von der Knarre?«
    »Eine Browning, Kaliber neun Millimeter.«
    Striker klappte förmlich der Kiefer nach unten. So eine Browning gehörte in der Army zur Standardausstattung. Gut für den Nahkampf, leicht und schnell zu ziehen. Zudem hatten die Magazine dreizehn Schuss.
    Verdammt, wieder eine Sackgasse.
    Felicia, die seine Niedergeschlagenheit bemerkte, fragte: »Und? Was sagt uns das?«
    »Dass Billy Mercury die Knarre mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von seiner Einheit mitgehen ließ, als er entlassen wurde – und das wiederum bedeutet, dass wir auf der Stelle treten. Eine gestohlene Armypistole bringt uns keinen Schritt weiter.«
    »Ich schau sie mir nochmal an. Wenn ich was finde, meld ich mich«, erbot sich Noodles.
    Striker war einverstanden.
    Plötzlich vibrierte sein Handy. Er nahm es aus seiner Brusttasche und checkte das Display. Sicher wieder dieser unsägliche Laroche oder vielleicht auch Courtney. Sein Herz setzte einen Schlag lang aus. Er hatte eine E-Mail von Larisa bekommen. Er öffnete

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