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Zornesblind

Zornesblind

Titel: Zornesblind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Slater
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Saftsack will letztlich bloß punkten, indem er Larisa Logan in eine geschlossene Anstalt verfrachtet.« Striker redete sich in Rage. »Er wird diesen Preis nie kriegen. Niemals. Weil alle wissen, wie er tickt. Er interessiert sich weder für Larisa noch für irgendwen sonst.«
    »Er interessiert sich für Publicity«, sagte Felicia.
    »Er will Publicity, und ich sorg dafür, dass er seine Publicity kriegt«, schnaubte Striker. »Wir fangen mit der Abteilung an.«
    Als Felicia ihn verdutzt anblinzelte, grinste er kryptisch.
    »Später«, winkte er ab. »Wenn es so weit ist.«
    Eine halbe Stunde später, um exakt acht Uhr, fuhren sie über die Stadtgrenze in die Innenstadt von Vancouver.
    »Wir verfolgen vermutlich den falschen Ansatz«, gab Striker zu bedenken. »Es geht nicht vorrangig darum, wohin Larisa geflüchtet ist, sondern warum sie geflüchtet ist.«
    »Das Warum wissen wir bereits«, räumte Felicia ein.
    »Und? Lass hören.«
    »Verfügung 21 – der Einlieferungsbeschluss.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, da muss noch was anderes mit im Spiel sein. Die Frau mailt mir, dass sie glaubt, Mandy wurde ermordet. Bei ihr zu Hause finden wir Sarahs Namen auf ein Papier gekritzelt. Damals dachten wir noch, es hinge alles mit ihrer Krankheit zusammen. Mittlerweile sehe ich das anders.«
    »Ich auch. Es war fast so, als hätte sie Beweise.«
    Striker dachte spontan an die geöffneten DVD -Hüllen, die in Larisas chaotischer Wohnung herumgelegen hatten.
    »Wir müssen herausfinden, was für Beweise das sind.«
    Felicia klappte schwungvoll ihren Laptop auf. »Lass uns noch mal alles durchgehen.«
    Striker fuhr an den Straßenrand. Er öffnete sein Notizbuch und die Aktenmappe mit den Indizien, die er in Larisas Haus gesammelt hatte. Zeitungsausschnitte, Geschichten, Artikel.
    Einer fiel ihm spontan ins Auge. Es war der Artikel aus der Vancouver Province, von dem Mann, der sich im Regency Hotel aus dem Fenster gestürzt hatte. Jemand hatte mit einem dicken Filzer quer über den Ausschnitt ALLES LÜGE ! geschrieben.
    Striker las den Artikel durch. Das Opfer hieß Derrick Smallboy und war laut Aussage der Zeitung Alkoholiker, depressiv und suchtgefährdet gewesen.
    Ein mörderisches Trio.
    Der Artikel machte Striker stutzig. »Starte mal eine Abfrage mit dem Namen Derrick Smallboy, achtundzwanzig Jahre alt«, wies er seine Kollegin an.
    Kurz darauf kam ihr Feedback. »Er ist verstorben.«
    »Ich weiß, das ist der Typ aus diesem Zeitungsartikel hier. Lies mal alles durch, was du über ihn findest.«
    Nach einer kurzen Weile blickte sie schockiert von ihrem Laptop auf. »Heilige Scheiße, Jacob, schau dir das an. Hier steht, dass Smallboy an Depressionen, FAS , Alkoholismus und Schizophrenie litt. Der Typ muss völlig am Ende gewesen sein. Er hat sich aus der obersten Etage des Regency Hotel gestürzt.«
    »Ich weiß.«
    »Warte mal kurz.« Sie las weiter. »Hier steht, dass er am EvenHealth-Programm teilnahm und dort an den SILC -Sitzungen.«
    Das machte Striker hellhörig.
    Er neigte sich zu ihr und überflog den Bericht. Beim Lesen fiel ihm noch etwas auf.
    Eine Verlustmeldung von Smallboy. Er hatte seinen Führerschein, seinen Personalausweis und seine Geburtsurkunde als verloren gemeldet. Er glaubte, die Dokumente seien ihm gestohlen worden, der Autor des Berichts meinte jedoch zwischen den Zeilen, Smallboy habe Paranoia.
    »Geh noch mal auf die Seite von Larisa«, bat Striker.
    Dort zeigte er auf die Berichte von Larisa, letztes Jahr im August. Wieder eine Verlustmeldung. Auch ihr war der Personalausweis gestohlen worden. Es gab keine Hinweise. Keinen Verdächtigen. Letztlich war die Sache zu den Akten gelegt worden.
    »Hast du noch deinen Kontakt bei Equifax?«, wollte er wissen.
    »Logo, auch zu TransUnion.«
    »Ruf da mal an. Klär mal, ob Smallboy und Larisa Probleme mit ihren Kreditkartenabrechnungen hatten.«
    Felicia rief umgehend ihren Kontakt in dem Kreditkartenunternehmen an, der Zugang zu den Datenbanken von TransUnion und Equifax hatte. Nach zwanzig Minuten legte sie kopfschüttelnd auf.
    »Und, schlechte Kreditauskunft?«, drängte der Detective.
    »Du sagst es. Katastrophe. Zahlungsverzug, Nichtzahlung und so weiter. Und es kommt noch härter. Smallboy und Logan waren beide Opfer von Identitätsbetrug. Das Kreditkartenunternehmen hat alles dokumentiert. Irgendwer benutzte gefälschte Kreditkarten mit ihrem Namen und räumte ihre Konten komplett leer.«
    Striker blies die Backen auf. »Das ist doch

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