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Zornesblind

Zornesblind

Titel: Zornesblind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Slater
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Sekunde lang, denn für einen Psychopathen gab es nichts Schöneres, als ein paar Cops mit draufgehen zu lassen.
    Als ihm nichts Verdächtiges auffiel, meinte er zu Felicia: »Pass auf dich auf, nicht dass das hier eine Falle ist.«
    Er drehte vorsichtig am Türknauf. Nichts. Daraufhin versuchte er es mit dem Schlüssel. Das Schloss klickte auf, der Knauf ließ sich bewegen, und die Tür sprang auf.
    Dann sondierte Striker den Raum. Was er sah, überraschte ihn. Er hatte ein weiteres Büro erwartet, so ähnlich wie das unten. Mit Schreibtisch, Sitzgelegenheiten und Aktenschränken.
    Nichts dergleichen. In einer Ecke stand ein Highboard aus poliertem Redwood mit glänzenden Messingbeschlägen. Die Türen waren verschlossen.
    Mitten im Zimmer stand ein großer Holztisch, ebenfalls aus Redwoodholz, die polierte Platte voller Kratzer und Schrammen. An der Wand gegenüber hing ein brandneuer LCD -Bildschirm mit eingebautem Blue-Ray-Player.
    Striker inspizierte den Tisch genauer, die Seiten waren mit Eisenklammern, Handschellen und schweren Ketten versehen. An einer Handschelle klebte Blut. Auf dem Boden waren ebenfalls Blutflecke.
    »Hier ist überall Blut«, stellte er fest.
    Felicia zeigte angeekelt unter den Tisch. »Heilige Scheiße, sieh dir das an. Jede Menge Folterwerkzeug. Peitschen. Messer. Zangen. Der Kerl war bestimmt ein brutaler Sadist.«
    Striker sagte nichts. Er inspizierte Handschellen und Folterwerkzeuge. Nachdenklich ging er zu dem Highboard. Er öffnete die Schranktüren und sah hinein.
    Eine schwarze Ledermaske starrte ihn an – exakt das gleiche Modell wie das, das der Verdächtige in Mandy Gills Apartment getragen hatte. Strikers Blick fiel auf zwei Reihen mit DVD s. Eine externe Festplatte. Und Kameras: High Definition, Mini-Disk und Digital. Sein Magen krampfte sich zusammen.
    »Bingo«, meinte Felicia.
    Striker versagte sich eine Antwort. Sein Verstand raste. Er nahm wahllos eine der DVD s aus dem Schrank, steckte sie in den Blue-Ray-Player und drückte auf »Play«.
    Der bombastische Flachbildfernseher leuchtete auf.
    Die beiden Ermittler sahen einen Käfig, in den ein Mann eingesperrt war. Er kauerte auf der Seite, das Bild von der Kamera abgewandt. Der Rücken und seine Beine waren blutüberströmt, und er stöhnte.
    »Bitte«, wimmerte er schwach. »Bitte.«
    Hinter ihm, halb verschattet, stand jemand. In einen langen, dunklen Umhang gehüllt. Das Gesicht dieser Person war unkenntlich gemacht, sie hielt eine lange, dünne Stahlpeitsche in der Hand. Das Ende schimmerte feucht.
    »Jesus Christus«, murmelte Felicia, »ist das krank.«
    Währenddessen inspizierte Striker die anderen DVD s. Eine war mit dem aktuellen Datum beschriftet. Mandy und Sarah, schoss es ihm durch den Kopf … und Larisa.
    Ihm wurde übel.
    Er steckte die DVD in den Player, doch das Gerät konnte die Daten nicht lesen. Fluchend nahm er die Disk heraus, wischte sie vorsichtig ab und versuchte es erneut.
    Unlesbares Format , signalisierte das Display.
    »Verfluchte Scheiße.«
    »Probier es mal mit dem Computer«, meinte Felicia. »In Ostermanns Büro stand einer.«
    Striker nickte. Er nahm die DVD und lief die zwei Treppen hinunter. Im Parterre hörte er bereits das Heulen der Polizeisirenen, das irgendwo in der Ferne die Nacht durchschnitt. Er atmete halb erleichtert auf.
    In Ostermanns Büro fuhr Felicia den Computer hoch. Merkwürdig, sann Striker, nach einem Blick auf den Teppich. Vorhin hatte das Teil mitten im Zimmer gelegen, inzwischen war es auffallend weit nach rechts gerutscht.
    Warum hatte der Mediziner den Teppich beiseitegeschoben?
    Neugierig tastete er mit einer Fußspitze den weichen Flor ab, bis er eine kleine Erhebung fühlte. Er trat zurück, fasste eine Ecke des Teppichs und zog ihn beiseite.
    Darunter war eine Falltür.
    »Hey, Feleesh, schau dir das mal an.«
    Sie lief zu ihm. »Hatte unser feiner Psychiater womöglich einen Weinkeller?«
    »Das werden wir gleich sehen.«
    Er packte den Eisengriff und zog daran, bis die Falltür mit einem metallischen Ächzen nachgab. Striker riss sie ganz auf. Dann starrte er die Leiter hinunter. Von wegen Weinkeller, das sah verdächtig nach einem Betonbunker aus.
    Er kniff die Augen zusammen, blinzelte nach unten. Im flackernden Lichtschein einer schwachen Neonröhre zeichneten sich mehrere Gegenstände ab.
    Eine Packung Batterien für einen Akkuschrauber.
    Eine Schachtel Latexhandschuhe.
    Mehrere Kamerabatterien.
    Striker zog seine Pistole und nickte zu

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