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Zu viele Morde

Zu viele Morde

Titel: Zu viele Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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eine wirklich fantastische Leistung schenken?«
    »Bunte Orchideen«, sagte Desdemona sofort, »in einem Topf, nicht als Strauß.«
     
    »Die große Frage ist, warum Desmond Skeps an Peter Nortons Tisch gesessen hat«, sagte Carmine zu Corey und Abe.
    »Ich weiß nicht, wie wir das jemals erfahren sollten«, sagte Corey finster. »Alle, die etwas mit diesem Tisch zu tun hatten, sind tot.«
    »Ich wüsste gerne«, sagte Abe, »warum zwischen dem Bankett und den Morden vier Monate vergangen sind.«
    »Ich glaube nicht, dass wir das herausfinden, also schlage ich vor, wir legen diese Fragen erst einmal beiseite«, meinte Carmine.
    »Aber wir können viele Namen von Leuten heraussuchen, die dort waren und nicht tot sind«, sagte Corey, »um ein Gefühl dafür zu bekommen, was für eine Art Veranstaltung es war.«
    »Silvestri!«, rief Carmine aus. »Er war dort, genauso wie Danny und Larry.« Er war schon halb aus der Tür. »Ich spreche mit ihm, also erwähnt es nicht gegenüber den anderen.«
    John Silvestri hörte gespannt zu und beschloss in einem Moment des Hochgefühls, seinem hochnäsigen Oxford-Schwager zu schreiben, dass Delia einen deutlicheren Fußabdruck in der Geschichte hinterlassen würde als ihr Vater. Dann konzentrierte er sich auf Delias Enthüllungen. »Großer Gott! Was hat dieser verschlagene Bastard da gemacht? Es hat keinen Sinn, mich zu fragen, Carmine, ich tappe genauso im Dunkeln wie Sie.«
    »Ja, John, aber Sie waren anwesend«, sagte Carmine. »ErzählenSie mir, wie es war. Ich muss mir ein Bild davon machen können.«
    Silvestri schloss die Augen, um sich besser zu erinnern. »Ich vermute, es blieb mir besser im Gedächtnis, als es diese Wohltätigkeitsveranstaltungen normalerweise tun, weil alles wie am Schnürchen lief. Wir haben drei Gänge innerhalb von einer Stunde bekommen, also war genug Zeit für Tanz und gesellschaftliche Aktivitäten, ohne dass man bis nach Mitternacht bleiben musste. Das Essen wurde ohne Störungen serviert, schon allein wegen der großen Anzahl an Kellnern und Kellnerinnen. Als die Dessertteller erst einmal abgeräumt waren, haben sie Kaffee und Getränke immer in dem Tempo gebracht, in dem wir es bestellt haben. Der Kaffee war gut, und für die, die wollten, gab es Tee. Ich erinnere mich, dass wir uns alle einig waren, dass es nichts zu bemängeln gab.«
    Carmine hatte aufmerksam zugehört. »Sie sagten, Sie hatten Zeit für gesellschaftliche Aktivitäten, John. Was haben Sie damit gemeint?«
    »Wenn Sie häufiger auf größere Veranstaltungen gingen, Carmine, wüssten Sie’s«, sagte der Commissioner. »Das hier ist nicht New York. Viele Leute, die dorthin gehen, treffen ansonsten eher selten aufeinander, und sowie der Kaffee serviert worden ist, fangen sie an, von Tisch zu Tisch zu gehen. So wie Elder Jesse Bateman aus Busquash – ich sehe ihn fast nie, und wenn ein Paar an seinem Tisch aufsteht und woandershin geht, setzen meine Frau und ich uns zu ihnen. Es war ein großer Tanzsaal, und die Band spielte Glenn Miller, aber nicht alle wollten tanzen.«
    »Und am Tisch der Fourth National waren zwei freie Plätze«, sagte Carmine. »Was bedeutet, andere Leute müssen sich zu Norton und seinen Gästen gesellt haben.« Er stöhnte. »Irgendwo in Holloman gibt es ein paar Leute, die kurzbei Norton mit am Tisch saßen. Ich muss sie nur noch finden.«
    »Nun, auf mich können Sie dabei nicht zählen«, sagte Silvestri schnell. »Ein Blick auf Desmond Skeps reichte mir, um einen großen Bogen um den Tisch der Fourth National zu machen.«
    »Warum?«, fragte Carmine erstaunt.
    »Selbst auf einige Entfernung konnte jeder sehen, dass Skeps so besoffen war wie hundert Russen.«
    »So viel zu dem Mythos der Mäßigung. Tausend Dank, Sir. Sie haben mir sehr geholfen.«
    Gedankenversunken kehrte Carmine in sein Büro zurück, wo er Abe und Corey fand, die über den Sitzplan der Maxwell-Stiftung mit ihren fünfzig runden Tischen gebeugt waren, von denen jeder mit einer Nummer und dem Namen des Sponsoren gekennzeichnet war. Der Fourth-National-Tisch trug die Nummer 17, mit der 16 zur Linken und Nummer 18 zur Rechten. Es gab zehn Reihen mit jeweils fünf Tischen. Die Nummer 17 lag am nördlichen Ende, deutlich entfernt von den wichtigen Cornucopia-Tischen. Phil Smith hatte die Nummer 43, Wal Grierson die 39, Fred Collins die 40. Überall um die Nummer 17 waren die Tische von unwichtigen Leuten. Warum hatte sich Desmond Skeps also dorthin gesetzt? Weil er wusste, dass er

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