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Zuchthengst zu verkaufen

Zuchthengst zu verkaufen

Titel: Zuchthengst zu verkaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Hertig-Binz
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Tweet hatte seinem Sohn Arbeit in Dallas verschafft. Daraufhin war er lange weg. Erst vor wenigen Jahren ist er plötzlich wieder aufgetaucht und hat für seinen Vater Botengänge erledigt. Ich war mehr als erstaunt, als er die Anwaltspraxis seines Vaters weiterführte, als dieser so plötzlich von uns gegangen war.“
    „Haben Sie Sam O’Leary gekannt?“
    „Na klar, jeder hier kannte den alten Sam. Er war ein guter Mann. Lebte meist zurückgezogen und hat sich nur selten im Ort blicken lassen. Aber er hatte stets für jeden ein gutes Wort.“
    „Kannte er den jungen Tweet nicht? Oder warum sollte er ihn als seinen Anwalt weiterbeschäftig haben, als er die Praxis von seinem Vater übernahm?“
    „Darüber weiss ich nichts. Aber fast alle Klienten sind nach dem Wechsel rasch abgesprungen. Ich hatte angenommen, dass Sam auch zu Robinson und Robinson gewechselt hatte. Das ist die Anwaltskanzlei zweier Brüder, die von Tweets Ableben mächtig profitiert hat.“
    „Wo kann ich deren Kanzlei finden?“
    „Sie ist gleich dort drüben bei der roten Markise. Ihr könnt es nicht verfehlen. An der Scheibe steht ganz gross der Name Robinson.“
    „Danke Lou. Sie waren uns eine grosse Hilfe. Wenn Ihnen noch etwas einfällt – vor allem interessiert mich, wo Tweet abgeblieben ist – dann rufen Sie mich doch bitte an.“
    Grant händigte ihm eine Visitenkarte mit seiner Handynummer aus, gemeinsam mit einem grosszügigen Trinkgeld.
     
    ***
     
    Derweil war Scott bei Betty nicht minder erfolgreich. Auch die rundliche Inhaberin des Lebensmittelgeschäfts entpuppte sich als wertvolle Informationsquelle.
    „Tweet hat zwei Freunde hier im Ort, mit denen er oft die Köpfe zusammenstreckt?“
    „Ja, Malcom Bennett und Kevin Hale.“
    „Wissen Sie vielleicht, wo ich die beiden Männer finde?“
    „Klar. Ich schreibe Ihnen die Adressen auf.“
     
    ***
     
    Kurze Zeit später verglichen die beiden Brüder Mclean ihre Informationen und kamen zum Schluss, dass sie die Sache erst mit dem Sheriff besprechen wollten, ehe sie sich eigenhändig auf die Suche nach Tweet machten. Wenn Kate Recht hatte, handelte es sich in Sams Fall um Mord und dieser stand höchstwahrscheinlich in direktem Zusammenhang mit dem Feuer im Pferdestall. Irgend jemand versuchte mit aller Macht, Kate zum Verkauf der Ranch zu zwingen. Warum bloss?
     
    ***
     
    „Auf welchem Platz im Auto hast Du gesessen, als der Unfall passierte?“
    „Auf dem Rücksitz direkt hinter dem Fahrer.“
    „Ok, ich will, dass Du jetzt die Augen schliesst.“
    Als Scott Kate in seine Arme hob, entfuhr ihr ein erschrockener Schrei, aber sie hielt die Augen geschlossen.
    „Sehr gut. Nun will ich, dass Du mir genau schilderst, was Du fühlst.“
    Kate liess sich Zeit. Es war ein gutes Zeichen, dass sie nicht einfach etwas sagte wie ‚ich komme mir völlig albern vor’. Sie nahm Scotts Versuch, ihr über das Trauma hinwegzuhelfen, offensichtlich völlig ernst und dankbar an.
    „Ich bin aufgeregt. Mir ist irgendwie schlecht, weil ich weiss, dass ich gleich in einem Auto sitzen werde.“
    „Fühlst Du meine Arme, die Wärme meines Körpers?“
    „Ja natürlich.“ Welch alberne Frage! Als Scott jedoch einfach unbeweglich stehen blieb und nichts weiter sagte, zwang es sie zum weiteren Nachdenken. So albern war die Frage gar nicht. Jetzt, da er sie darauf aufmerksam gemacht hatte, fühlte sie nämlich, wie die Stärke seiner Arme sich langsam auf sie übertrug und sie in wärmender Sicherheit wog.
    „Ich fühle mich geborgen.“
    „Gut. Ich will, dass Du Dich vollkommen auf mich konzentrierst. Lege Deinen Kopf an meine Brust und horche meinem Herzschlag.“
    Sie tat wie er verlangte und liess sich vom gleichmässigen Pochen seines Herzens langsam einlullen. Komisch, dass sein Herz so langsam schlug. War es für ihn nicht anstrengend, sie über so lange Zeit hochzuheben? Langsam wurde Kate von ihrer Müdigkeit übermannt. Hätte sie die Augen nicht bereits geschlossen, wären ihre Lider inzwischen bestimmt vor Erschöpfung herabgesunken. In Scotts Armen fühlte es sich so sicher an, als ob sie auf einer wohligen Wolke schwebte. Vergessen waren all ihre Sorgen, vergessen waren die Schmerzen und vergessen war auch ihr immerwährender Zwist mit dem charakterstarken Schotten.
    Scott hatte keine Ahnung, wie lange er neben dem Auto gestanden und die wunderschöne Frau in seinen Armen angestarrt hatte, bis ihm bewusst wurde, dass sie eingeschlafen war. Na toll, soviel zu seinem

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