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Zuchthengst zu verkaufen

Zuchthengst zu verkaufen

Titel: Zuchthengst zu verkaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Hertig-Binz
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Nichte.“
    „Eigentlich bin ich seine Grossnichte. Aber das ist wohl ein unwichtiges Detail.“ Kate grinste übers ganze Gesicht. Sie wusste nicht, was ihre Hochstimmung ausgelöst hatte, ob es der erquickende Schlaf war, die Erleichterung darüber, dass sie nun endlich wieder ohne Angst in ein Auto steigen konnte oder der zärtliche Kuss, der immer noch in ihr nachhallte. Ach was machte sie sich bloss vor – es war der Kuss und Scotts wärmende Nähe, die sie so beflügelten. Der egozentrische Neandertaler hatte sich als einfühlsamen Profiküsser entpuppt. Jedenfalls hatte sie noch niemals einen solchen Kuss bekommen, noch nie! Nicht von Bobby, ihrem Highscool-Schatz und auch nicht von Randy, ihrer ersten grossen Liebe, die sich als grosser Fehler herausgestellt hatte, als er sie nach ihrer ersten gemeinsamen Nacht kaltblütig abserviert hatte.
    Scott war ganz anders. Der würde sie nicht kaltblütig abservieren. Nein, an Scott war gar nichts Kaltblütiges. Fast konnte sie seine Körperwärme über den Küchentisch hinweg spüren. Vielleicht waren es auch nur seine heissen Blicke, die er ihr dauernd zuwarf, die sie aufwärmten. Jedenfalls tat er alles mit solcher Inbrunst, dass er eher wie ein heissblütiger Stier, als ein kühl kalkulierender Ausbeuter wirkte – ganz im Gegensatz zu Randy.
    „Die Lasagne war lecker, danke.“ Graham war stets so überaus freundlich. Er schien ihre Bemühungen viel mehr zu schätzen, als die Schotten. Vor allem Scott hatte sie bisher stets eher kritisiert, als ihr Komplimente gemacht. Deshalb war sie echt sprachlos, als er Grahams Kompliment zu übertreffen versuchte.
    „Deine Kochkünste sind ausgezeichnet.“
    „Zum Nachtisch gibt’s Apfelkuchen. Ich hoffe, Ihr habt noch genügend Appetit für etwas Süsses.“
    Welch überflüssige Frage! Nicht nur hatten sie problemlos Platz für ein grosses Stück Apfelkuchen, sie stritten sich zum Schluss regelrecht um die letzten verbliebenen Reste.
    „Moment – es hat genug für alle.“ Damit schnitt Kate den Rest in vier gleichmässige Stücke und ergänzte die schmalen Kuchenstücke zur grossen Freude ihrer Gäste mit einer grossen Kugel Vanilleeis.
    „Die Brandwache wurde heute aufgehoben. Denkt Ihr, wir sollten unser Anwesen in der Nacht bewachen?“
    „Ein Wachhund wäre nicht schlecht.“
    „So auf die Schnelle können wir nirgends einen trainierten Wachhund auftreiben.“
    „Nein, sieht ganz so aus, als ob wir selber Wachhunde spielen müssten.“
    „Wenn wir uns abwechseln sollte das kein Problem sein.“
    „Nach dem Essen übernehme ich die erste Wache,“ bot sich Grant an. „Ihr werdet um sechs wieder im Stall sein?“ wandte er sich danach an Scott und Irving. Als diese nickten fuhr er fort: „Dann müssen wir also die Zeit von insgesamt zehn Stunden überbrücken. Wenn wir alle vier eine Schicht übernehmen, gibt das zwei Stunden für jeden von uns.“
    „Es gibt zwei Stunden, wenn wir alle fünf eine Schicht übernehmen.“ wandte Kate ein.
    Zur Überraschung aller Anwesenden war es Scott, der sonst immer dafür gesorgt hatte, dass Kate sich nicht vor der Arbeit drückte, der vehement das Wort ergriff:
    „Auf keinen Fall stellst Du Dich nachts da draussen alleine hin!“
    „Warum nicht? Ich kann genauso gut die Augen offen halten und dafür sorgen, dass sich niemand ungesehen Zugang zu den Stallungen verschafft.“
    „Ganz offensichtlich hat es jemand auf Deinen Besitz abgesehen. Und da wollen wir ihm das Einzige, das zwischen ihm und seinem Ziel steht, auf einem Silbertablett servieren?“
    „Scott hat Recht, er könnte Dich direkt angreifen und Dir etwas antun.“ pflichtete ihm Graham bei.
    Scott sah ihr über den Tisch hinweg tief in die Augen und versuchte ihr auf Distanz die notwendige Kraft zu verleihen, um mit dieser Situation klar zu kommen. Als sie aber am ganzen Körper zu zittern begann, erhob er sich, umrundete den Tisch und hob sie auf seinen Schoss. Sogleich liess ihr Zittern nach und sie lehnte sich seufzend an seine Schulter.
    „Jemand hat Sam tatsächlich umgebracht, nicht wahr?“
    „Wir müssen davon ausgehen.“
    „Was machen wir nun? Ich kann mich doch nicht dauernd hinter Euch verstecken. Bald musst Du wieder in Deine Kanzlei zurück und Grant und Irving sind auch nur als vorübergehende Hilfe für Scott angereist. Auf die Dauer kann das so nicht weitergehen.“
    „Ich überlege mir etwas. Geh’ Du Dich jetzt ausruhen. Dann besprechen wir alles weitere beim

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