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Zuchthengst zu verkaufen

Zuchthengst zu verkaufen

Titel: Zuchthengst zu verkaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Hertig-Binz
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Frühstück.“
    Grahams besänftigende Worte und Scotts beruhigende Körperwärme klangen noch lange in ihr nach. Doch der erholsame Schlaf wollte nicht einsetzen. Zu wirr wirbelten alle Gedanken durcheinander und der viel zu kleine Sessel, in dem sie nur ganz klein zusammengerollt liegen konnte, steuerte auch nicht gerade zu ihrer Bequemlichkeit bei. So erhob sie sich kurz nach fünf Uhr und wollte für die Männer Kaffee kochen, damit sie vor ihrer Frühschicht wenigstens eine Tasse von ihrem starken Gebräu trinken konnten. Irving hatte die letzte Schicht übernommen. So machte sich Kate zu ihm auf die Veranda auf, um auch ihm eine Tasse Kaffee und ein paar Waffeln zu bringen. Als sie das Tablett draussen über die Veranda balancierte, hörte sie ein lauter Knall, gleich darauf das Holz der Fassade hinter sich splittern.
    „Runter Kate!“ Mit einem Hechtsprung riss er sie mitsamt des Tabletts zu Boden und begrub sie unter seinem Körper. Dann fischte er sein Handy aus der Hosentasche und wollte gerade Scott herbeirufen, als dieser mit Grant und Graham im Schlepptau aus der Haustüre gestürmt kamen.
    „Was ist passiert?“ Scotts Stimme klang panisch, fast hysterisch.
    „Jemand hat auf Kate geschossen.“
     
     

Kapitel 9
     
    „Oh Gott Luvie – Du blutest ja! Bist Du angeschossen worden?“
    „Nein Scott, beruhige Dich, ich habe mich bloss an der Kaffeetasse geschnitten.“ Mit einem Blick nach unten stellte sie fest, dass sie sich wohl auch leicht am heissen Getränk verbrüht hatte. Aber das Adrenalin, das hervorgerufen durch den Schock immer noch durch ihre Adern floss verhinderte, dass sie den Schmerz fühlte. Ungelenk rappelte sie sich hoch. Es schien, als ob eine ihrer alten Becken- oder Knieverletzungen wieder aufgebrochen oder zumindest zu Schaden gekommen waren. Jedenfalls gab ihr linkes Bein nach, als sie es belasten wollte. Oh nein – sie wollte keinesfalls zurück ins Krankenhaus!
    Scott hob sie hoch. Zwar konnte sie durch den Tränenschleier sein Gesicht nicht erkennen, aber sie fühlte seine unverkennbar starken Arme und hörte den vertrauten Herzschlag. Sogleich beruhigte sie sich ein wenig. Bestimmt war das nur der Schock. In einer Viertelstunde würde sie bereits wieder umhergehen können.
    Grübelnd blieb Scott im Wohnzimmer stehen. Es war offensichtlich, dass Kate im Moment nicht ansprechbar war. Er musste sie auf ihr Bett legen, ihre blutenden Wunden versorgen und versuchen, sie zu beruhigen. Wo aber war ihr Zimmer? War sie gestern nicht durch die Türe bei der Küche verschwunden? Vorsichtig, um sie nicht unnötig durchzuschütteln, stiess er mit dem Ellenbogen die Türe auf und blickte hinein. Hier konnte es nicht sein. Hier war bloss die Waschküche, in der ein einsamer Sessel mit speckigem Leder stand. Wo also war ihr Bett? Hilfesuchend sah er sich nach den anderen um.
    „Wisst Ihr wo Kates Zimmer ist?“
    Allgemeines Schulterzucken folgte Grants Bestätigung, dass auch er sie an den letzten Abenden jeweils durch diese Türe hatte verschwinden sehen. Als auch Kate auf seine Frage hin nur den Kopf schüttelte, schritt er kurzerhand ins grosse Schlafzimmer, das er mit Grant teilte und legte sie auf seine Seite des Bettes.
    In der Zwischenzeit hatte Graham das Verbandsmaterial gefunden und Grant brachte eine Schüssel mit warmem Wasser. Gemeinsam verarzteten sie die blutenden Wunden – ein kleiner Schnitt am Kinn und drei Schnittwunden an den Händen. Alle waren glücklicherweise nicht allzu tief und hatten schon zu bluten aufgehört.
    Irving stand mit betretenem Gesicht daneben.
    „Es tut mir furchtbar leid. Die Schnittwunden hat sie meinetwegen. Ich habe sie wie ein Gegner beim Rugby umgemäht und mich auf sie gestürzt.“
    „Mach Dir nicht allzu viel draus. Du hast instinktiv ganz richtig gehandelt. Wer weiss – vielleicht hätte der Schütze sonst einen weiteren Schuss anbringen können, der sein Ziel nicht verfehlte. So gesehen bist Du ein Held.“
    „Aber es tut mir wirklich leid.“
    „Ich weiss Mann. Mir tut es auch leid. Wir müssen uns etwas einfallen lassen, damit so etwas nicht mehr geschehen kann.“
    „Am besten bringen wir sie weg von hier.“
    „Denkt Ihr, das bringt etwas?“ Grahams Skepsis war begründet, denn der Angriff auf Sam hatte auf seiner Reise weit weg von Texas stattgefunden, sollte diese Sache tatsächlich zusammenhängen.
    „Allerdings bin ich der Meinung, dass wir sie zur Untersuchung ins Krankenhaus fahren sollten.“
    „Warum? Sie wurde

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