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Zuchthengst zu verkaufen

Zuchthengst zu verkaufen

Titel: Zuchthengst zu verkaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Hertig-Binz
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Beine.“
    Grant hatte allerdings eine bessere Idee. Er fasste ihr unter die Arme und hievte sie hoch. Sie hielt sich an seinen breiten Schultern fest, als er sie vor sich hinstellte, jedoch nicht losliess.
    „Fühlst Du Deine Beine?“
    „Natürlich fühle ich meine Beine – meine Probleme sind nicht im Rücken, meine Probleme sind in den Huft- und Kniegelenken.“
    Kaum waren ihre schroffen Worte draussen, schämte sie sich über ihre undankbare und unfreundliche Art.
    „Entschuldige bitte.“
    „Kein Problem – ich sehe, dass Du unter grossem Druck stehst. Ich werde meinen Griff nun leicht lockern.“
    Sie tat einen tiefen, erleichterten Atemzug, als sie feststellte, das die Gelenke hielten und sie nicht umkippte.
    „Jetzt machen wir gemeinsam ein paar Schritte.“
    Grant machte einen kleinen Schritt rückwärts und Kate folgte ihm, einen weiteren und einen weiteren, bis sie beim Sofa angekommen waren.
    „Das reicht für den Moment. Ich fürchte, Du hast Dir Deine lädierten Gelenke geprellt. Sie funktionieren zwar, aber sollten im Moment besser geschont werden.“
    „Warum sagst Du so etwas? Bist Du auch noch Arzt?“
    „Nein, aber ich sehe wie Du schwitzt. Die paar Schritte haben Dich überdurchschnittlich angestrengt, ein eindeutiges Zeichen dafür, dass Du Dich im Moment überanstrengst. Es wäre wirklich schade, jetzt etwas zu erzwingen und dabei etwas kaputt zu machen.“
    „OK, aber ich sollte packen.“
    „Das übernehme ich für Dich. Wo sind Deine Sachen?“
    „Es ist alles in der Waschküche in der grünen Schachtel. Aber sei vorsichtig. Irgendwo zwischen den Kleidern liegt mein Laptop.“
     
    ***
     
    „Hallo, Sie erinnern sich bestimmt an mich. Ich bin Graham und wohne auf der Ranch dort hinten. Sie haben kürzlich ein Paar unserer Pferde gerettet.“
    Graham stellten sich in der Gegenwart des Mannes wie beim letzten Besuch die Nackenhärchen auf, aber er gab sich alle Mühe, sich nichts anmerken zu lassen. Es galt, hier eine Einladung zu einem Bier oder Kaffee zu ergattern und so lange sitzen zu bleiben und den Fremden in ein Gespräch zu verwickeln, bis er das erlösende SMS erhielt, das ihm bestätigte, dass die Maschine mit Kate weg war.
    „Ich wollte nachfragen, ob Sie vielleicht ein weiteres unserer Pferde gesichtet haben. Eines fehlt leider immer noch.“ Zwar hatten sie noch alle Pferde am selben Tag wieder nach Hause geholt, aber das musste dieser Mann hier ja nicht wissen. Irgend einen Aufhänger für seinen Besuch brauchte er schliesslich.
    „Nein. Ich habe keine herrenlosen Pferde mehr gesehen.“
    „Dann haben Sie vielleicht Lust, mit mir ein paar Bierchen zu kippen. Ich wollte Ihnen nochmals gebührend für Ihre Hilfe neulich danken. Die Sache mit dem Feuer war der reinste Horror. Ich glaube nicht, dass sich Frau O’Leary jemals davon erholen wird. Sie liegt im Moment im Bett und überlegt sich ernsthaft, das Gehöft zu verkaufen.“
    Das war offensichtlich der richtige Einstieg gewesen, denn mit einem breiten Grinsen machte der Mann die Türe weit auf und streckte Graham seine Hand entgegen.
    „Freut mich Graham, ich bin Kevin Hale, aber alle Freunde nennen mich Kev.“
     
     

 
     
    ***
     
    Buch II
     
    ***
     
     

Kapitel 10
     
    So etwas wie dieses Flugzeug hatte Kate noch nie gesehen – nicht einmal im Fernsehen. Wer reiste schliesslich mit Pferden? Der vordere Teil für die Passagiere glich eher einem gemütlichen Wohnzimmer mit flauschigen Polstersesseln als einem Transportmittel. Trotz ihrer steigenden Aufregung über das Unbekannte, das vor ihr lag, konnte sie sich in dem bequemen Liegesessel nicht lange wach halten. Während Grant neben ihr Papiere durchging, im Internet surfte und immer wieder auf sein Handy starrte, senkten sich langsam ihre Lider und sie fiel in einen traumlosen Schlaf.
     
    ***
     
    Völlig verschlafen machte Kate langsam die Augen auf. Irgendein ungewohntes Geräusch hatte sie aufgeweckt. Wo war sie? Ach ja, der bequeme Sessel im Flugzeug. Sie mussten in Kanada zwischengelandet sein. Da war es wieder, das ungewohnte Geräusch – es tönte wie ein wütender Aufschrei eines Kleinkindes. Bevor sie sich einen Reim darauf machen konnte, erschien auch schon eine kleine Frau mit einem Baby im Arm in der Türe. War das nicht die Frau, die Gertrud in der Regency Reality-Show gespielt hatte? Ja genau, die Show, in der Scott ein Stallbursche gemimt hatte.
    „Gertrud?“ fragte sie deshalb probehalber mit völlig perplexer Stimme.
    „Jup

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