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Zuchthengst zu verkaufen

Zuchthengst zu verkaufen

Titel: Zuchthengst zu verkaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Hertig-Binz
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Pferdezüchter?“
    „Nicht nur, der alte Earl hat auch das gesamte restliche Unternehmen geleitet: die Webereien, die Whiskyherstellung, die Schafszucht, und die Landwirtschaftsbetriebe mit dem dazugehörigen weltweiten Handel.“
    „Scott ist der Sohn eines Earls?“
    „Na klar, wusstest Du das denn nicht? Thomas hier ist der Erbe des jetzigen Earls. Dadurch ist Scott hinter Grant auf den dritten Rang in der Erbfolge zurückgefallen. Mein Schwiegervater ist leider gestorben, bevor ich ihn hatte kennenlernen können und seither ist Ewan der Earl über die Grafschaft Ayrshire.“
    Bis vor einem Jahr hatte Kate keine Ahnung von Grafentitel und solchem Schwachsinn, wie sie es selbst betitelt hatte. Aber seit der Reality-Show, in der alte Adelstitel wie Auszeichnungen getragen worden waren, hatte sie sich quer durch Jane Austens Bibliothek gelesen und empfand nun so etwas wie Ehrfurcht vor dieser jahrhundertealten Tradition.
    „Du brauchst gar nicht so grosse Augen zu machen. Der Titel des Earls ist heutzutage nicht viel mehr, als ein Ehrentitel. Die Ländereien gehören zwar immer noch zum Titel – und ich kann Dir versichern, es sind sehr weitläufige Ländereien, die ich bis heute nicht alle gesehen habe – aber das Ganze wird heute wie ein modernes Unternehmen geführt. Auch in Schottland ist man im einundzwanzigsten Jahrhundert angekommen.“
    „Entschuldige, wenn ich ein Bisschen blöd aus der Wäsche gucke. Aber ich hatte immer gedacht, dass Scott ein Pferdepfleger sei.“
    „Ja, mit Pferden kann er es wirklich gut. Er ist ja auch nach Texas gereist, um sich Thunderbolt anzusehen. Er hat mit Deinem Onkel in der Vergangenheit öfters Geschäfte gemacht und verstand daher nicht, warum sich die Bedingungen plötzlich hätten ändern sollen. Er hätte eine horrende Summe anzahlen sollen, noch ehe er den Hengst zum ersten Mal zu Gesicht bekommen hatte und dazu war er verständlicherweise nicht gewillt.“
    „Oh nein! Ich dachte, die Jobvermittlung habe ihn geschickt und dann habe ich ihn immer wie meinen Angestellten behandelt.“
    Lea grinste zur Antwort nur und zog sie mit sich.
    „Komm, ich führe Dich herum und zeige Dir Dein Zimmer.“
     
     

Kapitel 11
     
    Richard Tweet hatte sich mit seinen Kumpels in Kevin Hales Küche versammelt. Sie waren bereits mit der ersten Packung Bier durch, als sie endlich auf den Grund ihrer schlechten Laune zu sprechen kamen.
    „Wo sind alle hin? Ich war vorhin drüben. Es war niemand da. Sogar der Stall war vollkommen leer. Wohin sie auch gegangen sind, sie haben alle Pferde mitgenommen.“
    „Ist das nicht gut?“ wollte Malcom wissen, „Können wir der Ölbohrfirma nun nicht grünes Licht geben?“
    „Natürlich nicht, Du Blödmann. Das ganze Land gehört immer noch der Schlampe aus Chicago und nun ist sie nicht mehr auffindbar, um es mir zu verkaufen.“
    „Und wer ist Schuld daran, dass sie abgehauen ist? Du hättest nicht danebenschiessen sollen. Du alleine bist Schuld.“
    „Wenn Du Deinen Job in New York richtig erledigt hättest, hätte sie schon nach dem Autounfall nicht mehr atmen sollen.“
    Richard Tweet hörte den beiden Streithähnen mit flauem Gefühl im Magen zu.
    „Vielleicht sollten wir die ganze Sache abblasen.“ warf er schliesslich ein.
    „Abblasen? Bist Du nicht mehr ganz bei Sinnen?“ begehrte Kevin auf.
    „Einen Unfall, hatten wir ausgemacht. Aber auf sie schiessen, das ist kalter Mord. Damit will ich nichts zu tun haben!“
    „Du hängst da voll und ganz mit drin, Richard. Wer war es denn, der den alten Tweet ins Jenseits befördert hat?“
    „Ich habe fast gar nichts gemacht. Der wäre in ein paar Monaten ganz von alleine gestorben. Mit dem Austausch seiner Herztabletten habe ich den ganzen Vorgang nur etwas beschleunigt. Ich habe ihn nicht umgebracht.“
    „Klar hast Du und das weisst Du auch ganz genau! Aber ärgerlich ist die ganze Sache schon. Erst stand uns Dein Vater im Weg, dann liess Sam nicht mit sich reden und dann, als wir uns am Ziel glaubten, tauchte aus dem Nichts die Information auf, dass es eine überlebende Erbin gibt. Du hattest uns versichert, dass es keine Erben gibt und dass es ein Einfaches sei, sein Testament zu fälschen.“
    „Wie hätte ich auch ahnen sollen, dass dieser Mistkerl in New York so auf die Schnelle ein gültiges Testament unterzeichnet? Da es direkt vor seinem Tod war, konnte ich kein neueres Dokument vorweisen, das hätte vor Gericht niemals Bestand gehabt. Es wäre zu einfach zu beweisen

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