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Zuckerblut

Zuckerblut

Titel: Zuckerblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Leix
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und Hintergründe aufklären. Aber ihr habt wieder ganze Arbeit geleistet. Vielen Dank!«
    Er drückte ihm fest die Hand und verabschiedete sich schnell.
     
    »Ein wirklich erhebendes Gefühl«, erzählte Paul Wellmann später, als sie sich bei ihrem Stamm-Italiener trafen. »Wenn du auf dem Bildschirm des Bankers mitbekommst, wie plötzlich, nach über drei Stunden, eine kleine unscheinbare Meldung auftaucht und du lesen kannst, dass mehr als vier Millionen Euro ihren Weg zurückgefunden haben. Jan und ich, wir waren ganz gerührt.«
    »Der edle Sekt in der Bank war aber auch nicht schlecht, die haben sich mit uns gefreut und ein paar Flaschen geköpft«, flachste sein Kollege Sternberg, doch Oskar Lindt, der pfeiferauchend im dritten Milchkaffee des Tages rührte, gönnte seinen Kollegen das teure Getränk: »Den hattet ihr euch wirklich verdient!«
     
    »Motiv und Tathergang, das fehlt uns noch«, meinte der Kommissar zu seiner Frau, als er schließlich erschöpft und hungrig zuhause in der Waldstadt eingetroffen war. »Wahrscheinlich liege ich mit meiner Vermutung gar nicht so falsch.«
    Fragend schaute sie ihn an.
    »Na, dass die Schwester Andrea irgend etwas von den krummen Geschäften ihres Chefs mitbekommen hat und er sie deshalb beseitigen musste.«
    »Ist ein Menschenleben denn vier Millionen wert?«, überlegte Carla, aber die Antwort war ihr schon während der Frage klar: »Sicherlich ist schon für viel weniger gemordet worden!«
    »Ganz bestimmt«, bestätigte ihr Mann. »Dafür gibt es genügend Beispiele.«
    »Aber dieser ekelhafte Anwalt, der Baumbach, was könnt ihr dem jetzt eigentlich nachweisen? Wie passt der denn in die ganze Geschichte?«
    Es war ihr anzusehen, dass der spielsüchtige Jurist für sie – rein gefühlsmäßig – mindestens so kriminell wie Weinbrecht war.
    »Tja«, kratzte Lindt sich wieder einmal am Ohr. »Ich hoffe nicht, dass wir den bald wieder freilassen müssen. Aus Mangel an Beweisen würde es heißen.«
    »Aber für Beweise seid ihr doch zuständig. Da müsst ihr eben noch ein wenig suchen, dann findet sich bestimmt was.«
    »Der Hauptbeweis ist leider in Rauch aufgegangen.«
    Carla verstand nicht ganz.
    »Na, der alte Richter, von dem ist nur ein Häufchen Asche übrig. Da kann selbst der Ludwig und die ganze KTU nichts mehr rausfinden.«
    Oskar Lindt stand auf. »Aber ...«
    »Was meinst du?«
    »Aber die anderen, die fünf verstorbenen Senioren, die ihr ganzes Vermögen der Kindernothilfe hinterlassen haben – die könnten wir natürlich ...«
    »Du denkst doch nicht etwa an ...«
    »Ob sie wirklich eines natürlichen Todes gestorben sind, wissen wir erst nach einer Untersuchung durch die Gerichtsmedizin und einsachtzig unter der Erde geht das eben nicht.«
    »Also willst du exhumieren lassen?«, fragte Carla. Allein schon der Gedanke an ein geöffnetes Grab ließ sie erschaudern.
    »Eigentlich hätte ich das bereits viel früher machen sollen. Wenn ich nur an diesen Stadtplan denke. Fünf Bluts-tropfen fanden sich darauf und dann noch die Fingerabdrücke einer Frau, die ermordet im Wald liegt. Tot zwischen dem frischen grünen Laub – dieses Bild werde ich auch nie vergessen.«
    Lindt schüttelte den Kopf und fuhr fort: »Wir haben die Botschaft nicht verstanden. Wir sind nicht draufgekommen, was uns Schwester Andrea sagen wollte. Der Umschlag, in dem dieser Plan steckte, war ja schließlich auch von ihrer Hand beschrieben. Eindeutige Zeichen, die wir nur nicht richtig kapiert haben.«
    Lindts Frau begann zu verstehen. »Sie wollte euch etwas mitteilen, allerdings ohne selbst in Erscheinung zu treten.«
    »Ganz genau, so sehe ich das auch. Vielleicht ahnte sie die Zusammenhänge nur und da ihr Chef möglicherweise in die Sache verstrickt war, wollte sie keinesfalls riskieren, entlassen zu werden. Die Nachricht lautete vermutlich: ›Hier sind fünf Todesfälle, auf die ich während meiner Arbeit gestoßen bin. Ich glaube nicht an natürliche Ursachen, kann aber auch nichts Gegenteiliges beweisen.‹«
    »Sie wollte also, dass ihr der Sache nachgeht.«
    »Ja, aber das haben wir bisher nicht intensiv genug getan.«
    »Wann willst du die Exhumierung durchführen lassen?«
    Lindt griff nach dem Telefon. »Wenn der Staatsanwalt mitmacht, gleich morgen Früh. Mal sehen, was Conradi dazu meint.«

     

23
    Den ›Kurzen‹ zu überzeugen, war nicht weiter schwierig und so begann die Aktion auf dem Hauptfriedhof schon um halb sieben Uhr in der Frühe. Dem Staatsanwalt

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