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Zuckerguss (German Edition)

Zuckerguss (German Edition)

Titel: Zuckerguss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anica Schriever
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herunter. David guckt mich total perplex an. Dann spielt ein verwegenes Lächeln um seinen schönen, geschwungenen Mund, die Augen blitzen vergnügt. Er beugt sich noch weiter vor, wenn das überhaupt möglich ist. Sein Mund streift für eine Millisekunde über meine Ohrmuschel und jagt einen Hitzeschock durch meinen Körper.
    »Und nun, Schätzchen?«, murmelt David herausfordernd, seine Stimme rau und ungemein sexy.
    Nervös benetze ich die Lippen. Oh Gott, was tue ich hier eigentlich?
    Plötzlich tippt mir jemand auf die Schulter. Reflexartig schubse ich David von mir weg, schaffe die dringend notwendige Distanz zwischen uns, um endlich wieder klar denken zu können.
    Cora lächelt mich lammfromm an. »Ich störe wirklich nur ungern, aber David hat mir den nächsten Tanz versprochen«, säuselt sie heuchlerisch.
    Ich muss mich einige Male räuspern, um meiner Stimme einen halbwegs normalen Klang zu geben. Selbst dann klinge ich mehr wie ein krächzender Rabe. »Oh, natürlich.«
    Cora schiebt mich zur Seite und schmiegt sich sofort in Davids Arme, der mir einen hilflosen Blick zuwirft. Mit ausdrucksloser Miene stehe ich da und gucke zu, wie die beiden sofort einen gemeinsamen Rhythmus finden. Als Cora aufreizend ihren Oberschenkel an Davids Bein hochwandern lässt, möchte ich mit meinen Augen ein großes Loch in die Bretter des Tanzbodens fräsen, in dem diese Schnepfe verschwindet.
    Nein, ich bin nicht eifersüchtig! Wieso sollte ich bei dem Anblick dieser schamlos flirtenden Personen Eifersucht verspüren? Ich bin nicht mit David zusammen. Er kann tun und lassen, was er will. Und dass Cora sich an solchen Kleinigkeiten ohnehin nicht stört, weiß ich bereits aus Erfahrung.
    Sie wirft ihre lange Mähne nach hinten und scheint sich über etwas vor Lachen auszuschütten. Dumme Gans! Ich werde mich garantiert zu nichts hinreißen lassen, das ich nachher bereue. Mir macht das alles gar nichts aus! Soll sie sich den Kerl doch sauer einwecken. Jawohl.
    Mit gerümpfter Nase steige ich die Treppen von der Bühne hinunter, greife mir von einem der Kellner ein weiteres Glas Schampus und verkrümele mich in den hinteren Teil des Gartens. Hauptsache, ich bin außer Sichtweite von meiner Mutter und diesen beiden Hupfdohlen.
    Na dann, Prost!
    Der restliche Abend verläuft ohne weitere Vorkommnisse. Meine Mutter lässt mich in Ruhe, und auch Tante Gloria und ihr reizendes Töchterchen sind weit und breit nicht zu entdecken. Was die zwei Dancing-Stars treiben, interessiert mich sowieso nicht. Zumindest rede ich mir das ein. Und langsam fange ich auch an, es zu glauben. Das Wichtigste ist ohnehin, dass genügend Champagner vorhanden ist. Ich habe bereits einen ordentlichen Schwips weg. Alkohol macht den Tag irgendwie erträglicher, dabei trinke ich sonst kaum. Ehrenwort. Aber besondere Umstände erfordern eben besondere Maßnahmen.
    Ich will ein weiteres Mal nach der zu meinen Füßen stehenden Champagnerflasche greifen, als ich das Gleichgewicht verliere. Hoppla, beinahe wäre ich von der Schaukel gefallen, wenn mich nicht zwei starke Arme aufgefangen hätten. Leicht benommen schiele ich von unten hoch. Davids braune Augen, die durch die aufgehängten Lampions im Garten nahezu golden schimmern, mustern mich besorgt.
    »Ups.« Ich muss mich unheimlich zusammenreißen, um nicht zu lallen. Auweia.
    »Du solltest hiermit besser aufhören.« Er kniet vor mir nieder und stellt die Flasche außer Reichweite. Ich will protestieren, als er mir seinen Finger auf den Mund legt. »Du hattest für heute definitiv genug. Kannst du alleine aufstehen, oder soll ich dir helfen?«
    Na, hör mal! Sehe ich aus wie eine Oma?
    »Geht sch-schon.« Vielleicht hätte ich den Mund nicht so voll nehmen sollen, denn das Aufstehen gestaltet sich problematisch. Mit Davids Hilfe gelingt es aber. Meine Güte, ist das peinlich!
    Er hakt sich bei mir unter, und gemeinsam trippeln wir behutsam in Richtung Terrasse. Erst jetzt fällt mir auf, dass der Garten bis auf die aufräumenden Mitarbeiter von Biggi’s Partyservice wie leergefegt ist. Anscheinend habe ich die restliche Party versäumt. Oh, wie schade.
    »Was machst du noch hier?«, frage ich erstaunt, im letzten Moment einem Eimer ausweichend.
    »Mich um meine Freundin kümmern.«
    »Müsstest du dich dann nicht um Cora statt um mich kümmern?«, entfährt es mir etwas zu heftig. Ich bemerke zu spät, welchen Eindruck diese Frage auf ihn haben muss.
    Er grinst mich frech an. »Eifersüchtig?«
    »Träum

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