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Zuckerguss und Liebeslieder Roman

Zuckerguss und Liebeslieder Roman

Titel: Zuckerguss und Liebeslieder Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosie Wilde
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er dieses Jahr ein weiteres Mal befördert würde. Einen Job auf regionaler Ebene. Richard erklimmt die Unternehmensleiter der British Telecom«, tönt sie.
    »In dem Fall wohl eher den Telegrafenmasten der British Telecom«, sagt Dad geziert. »Wenn er da bloß nicht runterfällt!«
    »Hehehehe«, meckere ich wie die beiden Opas aus der Muppet-Show - die Standardantwort unserer Familie auf Dads miese Witze.
    »Er wäre eine ordentliche Erklärung schuldig, wenn er auf seiner Frau Chefin landen würde!«, gluckst Dad, unempfindlich gegen Valeries Versuche, ihn zum Schweigen zu bringen.
    Teresa macht einen spitzen Mund. »Du lieber Himmel,
Dad«, faucht sie, während er und ich uns schier überkugeln. »Kein Mensch sagt mehr ›Frau Chefin‹. Die Glasdecke ist ein für alle Mal durchstoßen.«
    »Na, dann wollen wir mal hoffen, dass eine Frau mit Schaufel und Besen bereitgestanden ist, um die Scherben aufzukehren!« Dad macht sich fast in die Hose vor Lachen. Arme Teresa, sie hat noch nie viel Sinn für Humor gehabt. Es waren immer Dad und ich, die uns zusammen die Benny-Hill-Show angesehen haben. Im Alter von fünfzehn berief Teresa eine Familienkonferenz ein und verkündete uns, sie sei ab jetzt Feministin. Wenn Benny Hill mit seinen anzüglichen Witzchen im Fernsehen kam, machte sie regelmäßig ein Riesentheater, fuhr vom Sessel hoch, schnaubte vernehmlich und stampfte hoch in ihr Zimmer, wo sie Romane von Fay Weldon las. Keiner von uns beachtete sie weiter, und mit sechzehn hatte sie dann einen Freund und mit Frauenpower nichts mehr am Hut.
    Bob meldet sich erneut zu Wort; offenbar hat er nicht mitbekommen, dass das Gespräch sich mittlerweile um etwas anderes dreht. »Sobald dieses Hindernis überwunden ist, steigere ich die Dramatik, indem ich im sechsten Kapitel Hinweise auf einen bevorstehenden Ausbruch der Pest einstreue.« Er wendet sich Dad zu. »Aber mit einem heiteren Unterton.«
    »Und, Alice, du wirst in New York sicherlich viele Sehenswürdigkeiten besuchen?«, fragt Valerie und reicht eine Platte mit Krabbentoastecken herum.
    Ich habe ihnen nicht erzählt, dass ich gar nicht direkt in New York sein werde, und ich habe Stephen gebeten, ihnen ebenfalls nichts davon zu sagen. Er ist nicht besonders glücklich darüber, aber ich hoffe, er behält die Nerven. Nachdem Brent mir die Tickets ausgehändigt hatte, folgte
ein etwas angespanntes Gespräch, bei dem ich ihn fragte, wieso ich nach Ohio flöge, wo mein Stützpunkt doch in New York sein sollte. »Sie operieren vom Stützpunkt New York aus, das heißt, wenn irgendwelche Probleme auftreten, rufen Sie dort an. Außerdem ist da auch Ihr E-Mail-Server.«
    Ich nehme eine Krabbentoastecke und knuspere daran herum. »Hmmmm.«
    »Auch eine Krabbentoastecke, Teresa?«, fragt Valerie höflich.
    »Nein danke, Valerie«, erwidert Teresa steif.
    »Ach, ich hab ja die Blätterteigpastetchen vergessen!« Valerie steht auf und geht in die Küche. Ich nütze ihre vorübergehende Abwesenheit, um Teresa anzufunkeln. Sie erwidert mit einem Blick Marke »Was habe ich jetzt schon wieder falsch gemacht?«.
    Meine Lippen formen das Wort »Valerie«, mein Kopf deutet Richtung Küche. »Was?«, fragt sie ebenso lautlos und übertrieben verdutzt zurück, als wüsste sie nicht haargenau, was ich meine.
    »Du könntest dir ein bisschen Mühe geben«, setze ich unsere stumme Konversation fort.
    Valerie ist ein netter Kerl, und ich hätte nicht das Geringste dagegen, wenn sie Dad heiratet. Sie macht ihn glücklich und sorgt für ihn. Weil ihr erster Mann nicht wollte, hat sie keine eigenen Kinder, worüber sie bis heute traurig ist. Sie will mir immer unbedingt eine Avon-Verschönerungskur verpassen, aber sie meint es lieb. »Ich könnte dir doch zeigen, wie sich die vier Lidschattenfarben von deiner Cocoa-Glow-Palette mischen lassen«, schwärmt sie. »Aus deinen grünen Augen lässt sich etwas ganz Dramatisches zaubern!« Valerie und ich haben verschiedene
Geschmäcker. Sie steht auf Polyester in Türkis, ich auf Fleece in Beige.
    »Ich hole mal Stift und Papier.« Dad hievt sich hoch. »Für deine Adresse und Telefonnummer.«
    »Die habe ich noch nicht.« Ich bemühe mich, ganz nonchalant zu klingen.
    »Ja, und wo kommst du dann unter, wenn du gelandet bist?« Dad ist sichtlich beunruhigt.
    »Ich begebe mich direkt ins Büro.«
    »Alice …«, sagt Stephen. Seine angespannte Miene bedeutet mir, ich solle es nicht auf die Spitze treiben.
    Ich gehe darüber hinweg. »Wenn ich

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