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Zuckerguss und Liebeslieder Roman

Zuckerguss und Liebeslieder Roman

Titel: Zuckerguss und Liebeslieder Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosie Wilde
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Stillens sauber überspringen.)
    »Ab welchem Alter können sie feste Häppchen essen?«, fragt Heidi eindringlich.

    Ha! Wenn sie mich aufs Glatteis führen will, muss sie es schon geschickter anstellen. Siegesgewiss rattere ich die Empfehlungen der Vereinigung amerikanischer Kinderärzte zur Ernährung im ersten Lebensjahr herunter, gefolgt von einem meiner Universalsprüche: »Macht euch nicht zum Sklaven der angeblich entscheidenden Entwicklungsphasen!«
    Allgemeines zustimmendes Kopfnicken. Dieser Spruch passt wirklich zu jedem Thema. Alles läuft bestens, und mit ein bisschen Glück bekommt eins von den Kleinkindern bald einen Wutanfall und setzt eine Kettenreaktion in Gang, während derer man kein vernünftiges Wort mehr äußern kann.
    »Ich mag die Gläschen«, sagt Stacey. »Baby Tiffany ist ganz wild auf den Vanillepudding.«
    »Und wenn du mal was selber machst, Stacey?«, merkt Sara an. »Zum Beispiel pürierte Avocado?«
    Stacey zieht die Nase kraus. »Diese grüne Matsche?«
    »Ist superlecker und gesund, Stacey«, gibt Sara gereizt zurück.
    »Vielleicht kann man ja ein bisschen Avocado in das Obstgläschen mixen«, schlage ich geistesgegenwärtig vor.
    »Was ist mit Sellerie?«, trötet Heidi. »Ab welchem Alter können sie das essen, Alice?«
    Keine Ahnung. Ich halte meine mit viel Mühe und Caseys zwölf Buntstiften selbstgezeichnete Ernährungspyramide empor. »Sprechen wir über Proteine!«, rufe ich enthusiastisch.
    »Oder über Kartoffelsalat«, hält Heidi dagegen. »Ab welchem Alter dürfen sie das essen?«
    »Das macht so dermaßen dick«, sagt Brandy zu Tammy; beide verdrücken gerade je ein Stück Zimtrolle. »Aber was ist schon eine Grillparty ohne Kartoffelsalat.«

    Stacey fährt hoch, als hätte Brandy eine kinderärztliche Grundweisheit verkündet. »Ja genau, Alice. Ab welchem Alter dürfen sie Kartoffelsalat essen?«
    »Das hängt von den Zutaten ab«, sage ich, auf Zeitgewinn aus. »Unbekannte Zutaten können gefährlich sein und allergische Reaktionen hervorrufen.«
    Aufgeregtes Stimmengewirr. »Gefährlich« ist immer ein guter Einwurf, er ruft für gewöhnlich leichte Panik hervor und lässt das Publikum vergessen, worum es eigentlich ging. Dr. Vaizey hätte damit alle weiteren Fragen abgeschmettert.
    »Hatten Sie jemals mit einer allergischen Reaktion zu tun?«, fragt Heidi. »Vielleicht könnten Sie uns ja ein paar Anekdoten aus der Zeit erzählen, als Sie noch mit Londoner Berühmtheiten zu tun hatten?«
    Jetzt schlagen die Wogen hoch. »Leider unterliege ich da der Geheimhaltungspflicht.« Enttäuschtes Gemurre. »Aber Simon Cowell ist persönlich wirklich sehr nett.«
    Stacey runzelt die Stirn. »Hat er Kinder?«
    Was weiß ich. »Er gehört zu einer weitläufigen Großfamilie«, versichere ich ihr.
    »Ach, nun kommen Sie schon«, wirft Heidi ein. »Sie können uns doch bestimmt etwas über Ihre aufregende Tätigkeit im Jetset erzählen!«
    Schon klar, wo das hinführt. Wenn ich nicht aufpasse, werde ich in aller Öffentlichkeit als Hochstaplerin demaskiert. Also: Ablenken. »Heidi, Ihr Interesse an dem Thema beeindruckt mich sehr.«
    »Nichts zu danken.« Sie schenkt mir ein warmes Lächeln. »Man lernt nie aus. Ich finde es so wichtig, Kindern die Liebe zu gutem, ordentlich zubereitetem Essen einzuflößen.«
    Wir messen einander mit Blicken. Sie und ich wissen
haargenau, wovon sie spricht: von den jüngsten Ereignissen rund um Caseys Geburtstagskuchen.
    »Wie steht es denn mit … Kuchen?«, sagt Heidi, scheinbar aus einer spontanen Eingebung heraus. »Oder hängt das davon ab, in welchem Land man sich befindet?« Sie lächelt süffisant. »Ich weiß ja, dass Ihre englischen Kuchen sehr anders sind als unsere amerikanischen.«
    Unbeirrt halte ich mein Fett-Diagramm hoch und erläutere die chemische Zusammensetzung von Transfetten.
    Heidi sagt vernehmlich zu Sara: »Ich gehe mal davon aus, dass es in England kein Backpulver gibt.«
    »Echt?«
    Heidi schüttelt den Kopf und hält Zeigefinger und Daumen empor, millimeterbreit auseinander. »Soweit ich weiß, sind dort kompakte, ziemlich trockene Biskuitkuchen in Mode.« Sie dreht sich zu mir. »Hab ich nicht recht, Alice?«
    Die Gruppe sieht leicht verwirrt zu mir hin.
    »Ich glaube, englische Kuchen halten dem Vergleich mit allen hierzulande stand«, bringe ich zur Verteidigung vor.
    »Vielleicht sollten wir die Probe aufs Exempel machen?«, knurrt Heidi.
    Ich halte das für eine rhetorische Frage. »Jederzeit.«
    Heidi

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