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Zuckermacher 02 - Aschenblüten

Zuckermacher 02 - Aschenblüten

Titel: Zuckermacher 02 - Aschenblüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Hooper
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murmelte etwas in einer fremden Sprache und ließ ein wenig Zeit verstreichen, dann wurde der Vorhang wieder geöffnet und der Mönch war verschwunden.
    Einige der Frauen im Zelt fingen an zu schreien, und ein Mann vor uns knurrte etwas.
    »Oh! Wo ist er denn hin?«, flüsterte Anne.
    Graf deAth verbeugte sich steif, dann war die Vorstellung zu Ende und die Zuschauer begannen sich langsam und mit verblüfften Mienen zum Ausgang zu schieben.
    »Echte Zauberei!«, sagte Anne verwundert. »Das war doch echte Zauberei, oder?«
    »Ich ..., ich habe keine Ahnung.«
    Sie stand auf und zupfte mich am Ärmel. »Wohin sollen wir jetzt gehen?«
    Ich rührte mich nicht von der Stelle, weil ich verwirrt war und keinen klaren Gedanken fassen konnte. Zuerst sollte Tom tot sein, dann hatte ich ihn in einem Theater in ein magisches Kabinett steigen und sich in Luft auflösen sehen, und dann war er als Mönch wieder aufgetaucht - und nochmals verschwunden.
    War er wirklich tot?
    War er ein Mönch geworden?
    Hatte er seine Seele dem Teufel verkauft?
    »Komm schon!«, sagte Anne. »Wir müssen uns noch mehr ansehen, bevor es dunkel wird.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Es gibt da etwas, was ich tun muss. Ich glaube ... Ich glaube, dass ich denjenigen kenne, der ins Kabinett gestiegen ist.«
    »Was?«, rief Anne aus und warf mir einen merkwürdigen Blick zu. »Woher kennst du denn einen Mönch?«
    »Vielleicht ist er kein Mönch.« Ich schüttelte den Kopf, wie um meine Gedanken zu ordnen. »Warte auf mich, Anne. Ich muss Graf deAth aufsuchen.«
    Ich eilte hinaus, weil ich dachte, der Graf stünde vielleicht wieder bei seinem Stand vor dem Zelt und versuchte, Leute in die nächste Vorstellung zu locken, doch das tat er nicht, also ging ich hinter das Zelt. Dort befand sich ein etwa mannshohes viereckiges Segeltuchzelt mit einer Klapptür, die ebenfalls aus Segeltuch und mit einem Strick zugebunden war. Es war jemand darin, das stand fest, denn das Tuch bewegte sich so, als würde sich gerade jemand ausziehen.
    »Graf deAth?«, erkundigte ich mich unsicher, und dann: »Tom?«
    Die Bewegung hörte auf.
    »Tom?«, fragte ich wieder. »Bist du das?« Und mit einem Mal war ich mir meiner Sache sicher, freute mich und fühlte mich leicht und glücklich. »Ich bin es, Hannah.«
    Die Segeltuchbahn wurde zur Seite geschoben, und dann stand Tom vor mir und starrte mich ungläubig an: Er war dünn, blass und kahl geschoren, doch er war weder tot, noch war er ein Mönch oder in Luft verwandelt und Über die Meere hinwegbefördert.
    »Tom!«, sagte ich und erstickte fast an einem Schluchzer. »Du bist es wirklich. Ich dachte, du bist tot!«
    »Ich dachte, du bist tot!«
    Dann gab ich jede Zurückhaltung auf, legte die Arme um seinen dünnen Körper und hielt ihn so fest, als wollte ich ihn nie wieder loslassen.
    Neben uns schnappte jemand hörbar nach Luft. »Was ist denn hier los und wer ist das?«, hörte ich Anne fragen. Keiner von uns antwortete, und einen Moment später hörte ich sie in verändertem Tonfall und mit lebhafter Stimme ausrufen: »Oh, Hannah! Ist das dein Liebster?«
    Ich hieltTom immer noch umklammert, schaffte es jedoch zu nicken. »Ja, Anne. Ja, das ist Tom.«

KAPITEL 9

2. September
      
    » MEINE MAGD WECKTE UNS GEGEN DREI UHR MORGENS, UM UNS VON EINEM GROSSEN FEUER ZU ERZÄHLEN, DAS MAN IN DER CITY SEHEN KÖNNE. ALSO STAND ICH AUF UND TRAT ZUM FENSTER ... DOCH ICH DACHTE, ES SEI WEIT GENUG WEG, UND LEGTE MICH WIEDER SCHLAFEN. «

Am nächsten Tag konnte ich es nicht erwarten, dass Tom kam - hauptsächlich, weil ich mir kaum vorstellen konnte, dass er wirklich kommen würde. Als ich aufgewacht war, hatte ich das Gefühl, mir das alles ausgedacht und nur geträumt zu haben, dass ich ihn auf dem Jahrmarkt getroffen hatte. Denn es war eine seltsame und unglaubliche Sache, jemanden zu treffen, den man für tot hielt - und diese Person im Kabinett eines Zauberers zu entdecken, war noch viel unglaublicher. Nur die Fragen, mit denen Anne mich in dem Moment bestürmte, als ich die Augen aufschlug, machten mir klar, dass es wirklich geschehen war.
    »Was glaubst du denn, was er dort tat?«, fragte sie mich, während sie sich mit einem Arm im Bett aufstützte und mich anstarrte.
    Genauso verwirrt wie sie schüttelte ich den Kopf.
    »Ist er wirklich ein Mönch? Ist er denn nicht in dieses Kabinett gegangen? "Wie konnte er einfach so aus dem Kabinett verschwinden und die ganze Zeit über draußen sein?«
    »Ich habe keine Ahnung, ich

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