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Zuckermond

Zuckermond

Titel: Zuckermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Martini
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„ja - nein - ich verstehe - das wäre ja fabelhaft“, sagte. Er bemerkte, wie aufgeregt sie plötzlich war. Ihre Augen blitzten und nervös spielte sie mit ihrem langen kupferfarbenen Haar. Dann war das Gespräch beendet. Helena packte ihr Handy ein. „Das war Konstantin, mein Galerist und Sponsor. Mein Gemälde „Archimedes“ muss bei der Ausstellung eingeschlagen haben wie eine Bombe. Und durch die Presse ist auch eine reiche Dame in Rom darauf aufmerksam geworden. Und nun würde sie mich gerne für die nächsten Monate engagieren, damit ich ihren Sohn porträtiere. In einer ähnlichen Pose wie „Archimedes“. Stell dir vor, ein Auftrag als Auftragsmalerin nach Rom.“ „Das freut mich für dich. Wirst du den Auftrag annehmen?“ Nachdenklich spielte Helena mit einer Haarsträhne. „Ich bin mir nicht sicher.“ „Wieso das? Es ist eine Chance, deine Karriere voranzutreiben. Die Malerei ist dein Leben und du wärst dumm, wenn du den Auftrag nicht annimmst. Zumal es gar keinen Grund dafür gibt.“ Leonard räusperte sich, denn seine Stimme klang plötzlich merkwürdig belegt. Helena spürte, dass ihm die Vorstellung, dass sie eventuell bald für eine lange Zeit gar nicht mehr für ihn greifbar sein würde, nicht besonders behagte. Dennoch sprach er ihr zu. Das war doch ein Widerspruch! Oder etwa nicht? Helena wurde nicht schlau aus ihm. Aber sie wollte es wissen und deshalb nahm sie sich vor, aufrichtig zu ihm zu sein. „Wer sagt denn, dass es keinen Grund dafür gäbe, den Auftrag nicht anzunehmen?“ „Und welcher Grund wäre das?“ Leonards Augenbraue schoss – auf die ihm so unnachahmliche Art – in die Höhe, während Helenas Herz zum Zerspringen klopfte. Ihr war schwindelig vor Aufregung und sie spürte, wie ein Gefühl der Übelkeit langsam aber stetig in ihr aufstieg. „Nun – du könntest ein Grund für mich sein.“ „Was habe ich damit zu tun?“ „Die Vorstellung, dich monatelang überhaupt nicht sehen zu können, gefällt mir ganz und gar nicht.“ „Mir auch nicht, aber dafür lohnt es sich nicht, sich eine derartige Chance entgehen zu lassen.“ „Und wenn doch?“ „Hör mal, Helena. Ich möchte irgendwann nicht dafür verantwortlich sein, dass du bereust, nicht nach Rom gegangen zu sein. Lass mich also bitte außen vor und nimm den verdammten Auftrag an.“ „Möchtest du denn nicht auch, dass ich bei dir bleibe?“ Nun setzte sie alles auf eine Karte. Schließlich hatte sie nichts zu verlieren. Sie konnte nur gewinnen und zwar an Klarheit. Leonard schwieg. Dann schwang er seine Beine von der Matratze und war im Begriff, das Nachtlager zu verlassen. Helena hielt ihn verzweifelt am Arm fest. „Lauf jetzt nicht weg. Ich werde dir keine Ruhe lassen, bis du mir meine Frage klar und deutlich beantwortet hast. Möchtest du, dass ich bei dir bleibe?“ Erneut schwieg Leonard. Er starrte sie lediglich finster an. „Ich weiß, dass du dich in deinem Seelenfrieden gestört fühlst, wenn ich dir derartige Fragen stelle und dann auch noch auf so penetrante Weise auf einer Antwort beharre. Ich jedenfalls möchte nicht irgendwann sagen müssen: ‚was wäre, wenn?’ Deshalb bestehe ich auf einer ehrlichen Antwort.“ „Wenn du dir erhoffst, dass ich dich darum bitte nicht nach Rom zu gehen, dann muss ich dir diese Hoffnung leider nehmen. Ich denke nämlich nicht im Traum daran, für dein Lebensglück verantwortlich zu sein. Dieser Part liegt mir nicht und ist mir ehrlich gesagt auch eine Nummer zu groß.“ „Leonard, ich habe mich in dich verliebt und wenn ich auch nur ein kleines bisschen Hoffnung haben könnte, dass du eines Tages dasselbe für mich empfindest, so würde ich jeden nur erdenklichen Auftrag ablehnen, egal, wie lukrativ er auch klingt. Mein Lebensglück hängt mit meinem Herzen zusammen. Und mein Herz gehört dir. Ich liebe dich!“ Leonards Augenbrauen verzogen sich unwillig. „Verdammt, ich will dein Herz nicht. Die Verantwortung ist mir einfach zu groß. Und jetzt sag mir bloß nicht, du glaubst an so einen Mist wie Liebe, Beziehung und ‚Sie lebten glücklich bis an ihr Ende’? Allein schon der Gedanke daran raubt mir die Luft zum Atmen. Ich habe dich als Gegenleistung für siebzehn Tage als mein persönliches Callgirl gebucht. Die Zeit ist um. Und nun gedenke ich in mein eigentliches Leben zurückzuschlüpfen. Ein Leben ohne Komplikationen und Diskussionen. Helena, versteh mich nicht falsch – ich möchte dich auch auf gar keinen Fall verletzen, aber für

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