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Zuckersuesse Todsuenden

Zuckersuesse Todsuenden

Titel: Zuckersuesse Todsuenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Flamme?«
    »Ja. Ziemlich tragisch.«
    Ich fühlte mich nicht wie eine Flamme. Ich fühlte mich wie eine Idiotin. An meinem T-Shirt klebte Gras, und meine Jeans waren schmutzig von dem Kampf auf der Erde mit Shirley. Ich war so in Panik geraten, dass ich mich kaum mehr an etwas erinnern konnte, außer dass ich erfolglos um mich geschlagen und geschrien hatte. Wenn Diesel nicht eingegriffen hätte, wäre ich eine weitere Leiche, die auf diesem Friedhof verrottete.
    Diesel blieb an einer roten Ampel stehen und grinste mich an. »Du hast dich wacker geschlagen.«
    »Ich hatte entsetzliche Angst. Das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich mich geprügelt habe. Ich habe noch nicht einmal einen echten Kampf gesehen . Ich habe nur versucht, Shirley von mir fernzuhalten.«
    »Beim nächsten Mal solltest du dabei deine Augen aufmachen.«
    »Erstens wird es kein nächstes Mal geben. Und zweitens wollte ich nicht sehen, wie sie mich ins Gesicht schlug.«
    »Meiner Erfahrung nach teilen Frauen keine Schläge aus. Sie kratzen und treten und zwicken. Und die ganz fiesen beißen.«
    »Auch das alles wollte ich nicht sehen. Hast du Erfahrung im Kämpfen mit Frauen?«
    »Nein, das war das erste Mal, dass ich mich in eine Schlägerei unter Frauen einmischen musste.«

KAPITEL

    24

    D er Wind frischte auf, und der leichte Nieselregen verwandelte sich in einen heftigen Schauer, der gegen die Windschutzscheibe prasselte. Diesel fuhr vom Friedhof in Richtung Süden und dann weiter auf einer kleineren Straße durch das Zentrum von Salem. Eine einsame Gestalt stand einen halben Block entfernt auf dem Gehsteig. Sie war nass bis auf die Haut und starrte nach oben in einen Baum.
    »Das ist Glo«, sagte ich zu Diesel. »Halt an.«
    Diesel stoppte den Wagen neben Glo, und ich kurbelte das Fenster herunter.
    »Was ist los?«, rief ich.
    »Mein Besen. Er steckt im Baum fest.«
    Ich sah nach oben, konnte aber keinen Besen entdecken. »Bist du sicher?«
    »Ja. Ich habe gesehen, wie er am Laden vorbeigeweht wurde, also bin ich hinausgerannt und ihm die Straße hinunter gefolgt. Und nun hängt er im Baum fest.«
    Glo trug eine kurze Jeansjacke, einen kurzen schwarzen Rock, eine schwarze Strumpfhose und schwarze Motorradstiefel. Ihr rotes Haar klebte ihr am Kopf, und aus dem Saum ihres Rocks tropfte Wasser. Sie schützte mit einer Hand ihre Augen vor dem Regen und deutete mit der anderen Hand nach oben. »Er hängt ein wenig oberhalb der Mitte des Baums.«
    »Das muss ich mir ansehen.« Diesel stellte den Motor ab und löste seinen Gurt. »Ich weiß, es regnet in Strömen, aber das glaube ich erst, wenn ich es mit eigenen Augen gesehen habe.«
    Wir stiegen beide aus dem Wagen, stellten uns neben Glo in den Regen und folgten ihrem Blick. Dort hing tatsächlich ein Besen in dem Baum.
    »Wenn du mich hochhebst, könnte ich den Besen erreichen«, sagte Glo zu Diesel.
    Diesel hob Glo auf den ersten Zweig, und Glo kletterte weiter nach oben. Sie griff nach dem Besen und zog daran.
    »Verflixt.«
    »Was ist los?«, rief ich.
    »Er steckt richtig fest. Er ist zwischen zwei Ästen eingeklemmt.«
    »Ich würde hinaufklettern und ihr helfen, aber der Ast, auf dem sie steht, hält mein Gewicht nicht«, meinte Diesel.
    Glo schnaufte und fluchte. »Uff, das gibt es doch nicht!« Sie stemmte einen Fuß gegen den Baumstamm, lehnte sich zurück und zog mit aller Kraft, aber der Besen rührte sich nicht. »Ich glaube, er hat Angst, loszulassen«, meinte Glo.
    »Vielleicht will er nicht loslassen«, sagte Diesel.
    »Wie auch immer. Mir reicht es. Ich habe die Nase voll von diesem Besen.« Glo drehte sich um und kletterte den Baum hinunter. »Das ist doch nicht zu fassen!« Glo stapfte im Regen auf und ab und wedelte mit den Armen. »Das ist so nervig. Dieser Besen macht nichts als Ärger. Zum Teufel mit ihm. Ich will ihn nicht mehr. Er kann in diesem dummen Baum bleiben bis in alle Ewigkeit.«
    Die Blätter des Baums raschelten im Wind, ein Ast knackte, und der Besen fiel vom Baum und traf Glo am Kopf. Glo schwankte nach vorne und starrte auf den Besen. »Ich nehme an, ich habe ihn gelockert, und der Wind hat den Rest erledigt.«
    Diesel hob den Besen auf. »Willst du ihn mitnehmen?«, fragte er Glo.
    »Ja, ich denke schon.« Glo nahm ihm den Besen ab. »Ich meine, ich habe schließlich dafür bezahlt.«
    »Wo steht dein Wagen?«, erkundigte ich mich.
    »An der Bäckerei. Ich sah den Besen wie einen Steppenläufer vorbeifliegen und bin schnell

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