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Zuckersuesse Todsuenden

Zuckersuesse Todsuenden

Titel: Zuckersuesse Todsuenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Tüten mit den Süßigkeiten auf und ab. Ihr Gesicht rötete sich, und sie begann zu schwitzen. » WELSCH, WELSCH, WELSCH, WELSCH, WELSCH !« Sie hielt inne, um Luft zu holen, und betrachtete den Haufen mit zertretenen Lebensmitteln und Schachteln. »Hmpf«, sagte sie. Dann reckte sie ihre Nase in die Luft, drehte sich auf dem Absatz um und fegte, ohne uns eines weiteren Blickes zu würdigen, den Hügel hinunter.
    »Hey«, rief ich ihr hinterher. »Sie können nicht einfach Ihre Sachen hier liegen lassen. Das ist Umweltverschmutzung.«
    »Welsch, welsch«, erwiderte Shirley und ging weiter.
    »Zumindest macht sie ihrem Ärger Luft, und das soll ja gesund sein, richtig?«, sagte ich zu Diesel.
    Carl hüpfte zum Grab, stocherte in den zertrampelten Süßigkeiten und probierte die Snickers, die Fruchtgummis und die Salzbrezeln. Er steckte sich eine unversehrte Schachtel mit Marmeladenkeksen unter den Arm und griff nach einer Dose mit Sprühkäse.
    »Ich muss mit Shirley sprechen.« Diesel steuerte den Parkplatz an.
    »Viel Glück.« Wenn er nicht Welsch sprach, würde er ein Problem haben.
    Shirley stand neben ihrem Wagen, als Diesel und ich sie einholten.
    »Ich muss mit Ihnen reden«, erklärte Diesel. »Es ist wichtig. Können Sie uns noch irgendetwas über Ihren Onkel oder das Erbstück erzählen?«
    Shirley sah ihn an, als käme er vom Mars.
    »Okay, Sie können sich nicht verständigen. Aber wir können schriftlich miteinander kommunizieren.«
    Shirley holte einen Notizblock und einen Stift aus ihrem Handschuhfach, kritzelte etwas auf den Block, riss die oberste Seite ab und reichte sie Diesel.
    »Was steht da?«, wollte ich wissen.
    Diesel las es mir vor. »Welsch. Welsch. Welsch.«
    »Soll das ein Witz sein?«, fragte ich Shirley.
    Shirley holte tief Luft und presste ihre Lippen zusammen. Ihre Augen waren nur noch winzige Kugeln. »Welsch«, knurrte sie. Und dann stürzte sie sich auf mich, schlang ihre Hände um meinen Hals und warf mich zu Boden, wo wir uns schreiend und aufeinander einschlagend hin und her rollten.
    Diesel griff ein und trennte uns. Er zog mich auf die Füße und hielt Shirley eine Armeslänge entfernt in Schach. »Wenn ihr euch nicht in Wackelpudding wälzt, macht es keinen Spaß, dabei zuzuschauen«, meinte er.
    »Meine Güte.« Ich wandte mich an Shirley. »Sie müssen sich wirklich wieder in den Griff bekommen.«
    Shirley riss sich los und klopfte sich den Staub von den Kleidern. »Grmpf«, stieß sie hervor. Und dann fiel sie in sich zusammen wie ein Ballon mit einem Loch. Und eine Träne rollte ihr über die Wange.
    »Ich schätze, das war eine harte Woche für Sie«, meinte ich.
    Shirley holte ein Taschentuch hervor, tupfte sich damit die Augen ab und putzte sich die Nase.
    »Uns wird schon noch irgendetwas einfallen«, tröstete ich sie. »Wir müssen einfach nur den richtigen Zauberspruch finden.«
    Shirley nickte betrübt. Sie plumpste auf den Fahrersitz, ließ den Motor an und fuhr davon.
    »Ich wollte nur positiv klingen«, erklärte ich Diesel. »Aber ehrlich gesagt bin ich nicht sicher, ob wir etwas gegen Shirleys Kauderwelsch tun können.«
    Diesel sah ihr nach, wie sie den Parkplatz verließ. »Und ich bin nicht sicher, ob wir das überhaupt wollen. Ich will gar nicht hören, was sie uns zu sagen hat, falls sie jemals wieder normal sprechen kann.«
    Es begann zu nieseln, und die Wolkendecke über uns hatte die Farbe und die Beschaffenheit von nassem Zement. Kein ideales Wetter für einen Friedhofsbesuch. Kein ideales Wetter für irgendetwas . Diesel und ich kletterten in den Cayenne, und Carl trippelte rasch hinterher. Carls Film war vorbei, doch er hatte einen Vorrat an Lebensmitteln, der ihn beschäftigt hielt.
    »Hast du irgendetwas gespürt, als du auf Phils Grab standst?«, erkundigte sich Diesel.
    »Nein.«
    »Irgendein Gefühl würde uns einiges verraten. Kein Gefühl bringt uns nicht weiter.«
    »Glaubst du wirklich, Phil könnte nicht mehr dort drin sein?«
    »An dem Grab hat sich einer zu schaffen gemacht, und Wulf ist Grabraub zuzutrauen.«
    »Warum sollte Wulf Phil dort herausholen wollen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Und wohin würde er ihn bringen?«
    »Das weiß ich auch nicht.«
    »Sehr viel weißt du nicht, oder?«
    »Ich weiß nur, dass du mein Untergang sein wirst«, erwiderte Diesel.
    »Und trotzdem klebst du ständig an mir.«
    »Ich habe keine Kontrolle darüber«, erklärte Diesel. »Das ist Schicksal.«
    »Du bist also die Motte, und ich bin die

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