Zuckersuesse Todsuenden
hinterhergerannt.«
Ich öffnete die hintere Wagentür und räumte Carls zerknitterte Tüten und verschüttete Froot Loops beiseite. »Bis zur Bäckerei ist es noch fast eine Meile. Steig ein, wir nehmen dich mit.«
»Ich bin klitschnass«, wandte Glo ein. »Ich werde alles schmutzig machen.«
»Ich lebe mit einem Affen zusammen«, erwiderte Diesel. »Selbst wenn du dich noch so sehr bemühen würdest, könntest du das nicht toppen.«
Glo schob sich auf den Rücksitz und lehnte den Besen an das Fenster. Sie schob sich das Haar aus dem Gesicht und warf einen Blick auf Carl. »Wow, sieh dir nur alle diese tollen Sachen an«, sagte sie. »Du musst ein sehr glücklicher Affe sein.«
Carl raffte seine Sachen zusammen und rückte ein Stück von Glo weg. Dann beugte er sich vor und beäugte den Besen. »Iihp.«
Ich warf einen Blick in den Rückspiegel und hätte schwören können, dass der Besen leicht zuckte.
»Vielleicht solltest du Carl nicht zu nahe an den Besen heranlassen«, warnte ich.
»Das ist doch nur ein dummer Besen«, meinte Glo. »Carl wird ihn schon nicht kaputt machen.«
»Ja, aber ich bin nicht sicher, ob der Besen ihn leiden kann.«
Diesel warf mir einen Blick zu. »Alles in Ordnung?«
»Er hat sich bewegt«, flüsterte ich ihm zu.
Diesel schaute in den Rückspiegel und musterte zuerst Carl und dann den Besen. »Da bewegt sich nichts. Vielleicht ist dein Blutzuckerspiegel zu niedrig. Wir können dir einen Cupcake besorgen, wenn wir Glo absetzen.«
»Danke, aber ich möchte jetzt keinen Cupcake.«
»Ich bin immer für einen Cupcake zu haben«, meinte Diesel.
Er bog um die nächste Kurve, und der Besen schlitterte über Glo hinweg und traf Carl, bevor Glo ihn packen und wieder zurückstellen konnte.
»IIIhp!«, beklagte sich Carl. Und drückte auf seine Dose mit dem Sprühkäse. Der Käse traf den Besen in der Mitte und klebte an ihm wie Rotz. Carl schoss ein weitere Ladung hinterher, verfehlte den Besen und traf stattdessen die Fensterscheibe.
»Lass das!«, befahl Diesel Carl.
Carl zeigte Diesel den Stinkefinger und sprühte Käse auf Diesels Hinterkopf und auf das Armaturenbrett. Käsefäden zogen sich durch den gesamten Wagen. Carl war nicht mehr zu bremsen und drückte wie ein Irrer auf den Sprühknopf. Käse verfing sich in meinem Haar und blieb an meinem tropfnassen Verband kleben.
Diesel blieb am Straßenrand stehen, stieg aus dem Wagen, zog Carl aus seinem Kindersitz, setzte ihn auf den Dachgepäckträger und setzte sich wieder hinter das Lenkrad.
»Oh, Gott«, stieß ich hervor. »Du kannst ihn nicht dort oben sitzen lassen. Es wird ihn wegblasen.«
»Ich werde langsam fahren«, entgegnete Diesel. »Nicht schneller als achtzig.«
Zwei Blocks weiter waren wir an der Bäckerei angelangt. Wir sprangen alle aus dem Auto und sahen zu Carl nach oben. Er war klatschnass und hielt sich mit Pfoten und Schwanz an dem Gepäckträger fest. Er setzte sich auf und zeigte Diesel den Stinkefinger.
»Nur gut, dass ich kein gewalttätiger Mensch bin«, brummte Diesel mit einem Blick auf Carl. »Wir gehen in die Bäckerei«, sagte er zu ihm. »Kommst du mit?«
Carl machte wieder eine obszöne Geste und weigerte sich, vom Dach zu klettern. Clara stand hinter der Theke. Sie verzog das Gesicht, als wir drei mit dem Besen den Laden betraten und den Boden nass tropften.
»Ich habe ihn gerettet«, berichtete Glo und stellte den Besen in eine Ecke.
»Vielleicht solltest du ihn in dein Auto legen«, schlug Clara vor. »Ich habe gerade das Fenster reparieren lassen. Möglicherweise wäre es noch besser, wenn du ihn zu dieser Lady aus dem Raritätenkabinett zurückbringst und gegen etwas anderes eintauschst.«
Glo holte eine Schachtel und füllte sie mit Cupcakes für Diesel. Aus ihrem Ärmel tropfte Regenwasser in die Vitrine und auf den Boden um ihre Füße. »Ich weiß, dass das keinen Sinn ergibt, aber irgendwie mag ich diesen Besen. Und ich habe das Gefühl, als würde auch er mich allmählich ein wenig mögen.«
»Du bekommst die Cupcakes umsonst, wenn du versprichst, den Laden sofort zu verlassen«, sagte Clara zu Diesel. »Ich will meinen Kunden nicht erklären müssen, warum ein Affe auf deinem Wagen sitzt.«
Wir nahmen unsere Cupcakes und verdrückten uns hastig. Es regnete immer noch heftig, und Carl war mittlerweile pitschnass und sah stinksauer aus.
»Möchtest du gerne wieder einsteigen?«, fragte Diesel.
Carl zuckte die Schultern.
»Ich werte das als Zustimmung.« Diesel hob Carl
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