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Zum Anbeißen süß

Zum Anbeißen süß

Titel: Zum Anbeißen süß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Ellis
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zu treffen? Sie liebte ihn.
Und dich hat sie nach dieser Nacht noch nicht einmal angerufen
, flüsterte eine kleine Stimme in seinem Kopf. Mitch rieb sich die Augen. Während seiner Militärzeit hatte er gelernt, mit Enttäuschungen umzugehen.
    “Na, ich kann nur hoffen, dass sie ihren Lederrock nicht auf dem Golfplatz trägt. Wahrscheinlich müssten wir dann die Armee zu Hilfe holen.”
    Julie lachte.
    “Und viele Grüße an Cal.” Er legte den Hörer auf.
    Die ersten beiden Schläge gelangen Kate durchaus gut, wenn man bedachte, dass sie lange nicht gespielt hatte. Inzwischen hatte sie schon einiges herausbekommen. Erstens: Ihr Vater hatte keine Ahnung, was in der letzten Nacht im “Raven” vorgefallen war. Denn sonst hätte er nicht versucht, sie mit Jeremy Radsworth zu verkuppeln, einem wirklich sehr netten und anständigen Engländer. Der würde sich mit einem bösen Mädchen sicher nie abgeben.
    Zweitens: der Bürgermeister wusste Bescheid und versuchte, dieses Wissen auszunutzen. Immer wieder lächelte er sie verschwörerisch an, berührte sie absichtlich, wenn er an ihr vorbeiging, und immer stand er hinter ihr, wenn sie sich vorbeugte, um den Ball zu platzieren.
    Als der dritte Schlag vollkommen misslang, bot ihr der Bürgermeister sofort an, mit ihr den Ball zu suchen. Aber Kate hatte keine Lust, mit ihm in den Büschen herumzukriechen, und versuchte ihm das einigermaßen diplomatisch beizubringen. Als auch die nächsten drei Schläge miserabel ausfielen, sah ihr Vater sie ungeduldig an.
    “Tut mir leid, Dad”, sagte sie. “Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist. Normalerweise kann ich besser spielen.”
    Ihr Vater klopfte ihr etwas gequält auf die Schulter. “Vielleicht solltest du mal wieder ein paar Stunden nehmen.”
    “Ich stelle mich gern zur Verfügung”, sagte der Bürgermeister lächelnd.
    Kate stöhnte innerlich auf.
    Bei ihrem nächsten Versuch beugte sich der Bürgermeister über sie, legte ihr seine große schweißnasse Hand auf den Rücken und neigte verschwörerisch den Kopf, sodass sich ihre Gesichter ganz nahe waren.
    “Ich glaube, wir sollten uns mal über Ihre jüngsten Aktivitäten unterhalten. Ich versichere Ihnen, dass ich alles tun würde, um Ihre kleinen Fantasien und Wünsche zu erfüllen. Ich kann sehr großzügig sein.” Dann richtete er sich wieder ein wenig auf und tätschelte ihr mit einer beinahe väterlichen Geste den Rücken. “So, und nun mit Schwung in die Mitte des Fairways.” Er wandte sich lächelnd an Terence Sutherland und Jeremy. “Ich will nur mal sehen, was sie falsch macht.”
    Kate hätte ihm am liebsten mit dem Schläger eins auf den Kopf gegeben. Sie musste an die Sache mit dem Getränkeautomaten denken, und ihre Hände zitterten, als sie den Schläger fester umklammerte. Ihr Vater und Jeremy waren ein paar Schritte zurückgetreten, um sie nicht in ihrer Konzentration zu stören. Kate biss die Zähne zusammen und holte aus. Doch leider traf sie den Ball so unglücklich, dass er nach links versprang und den Bürgermeister genau zwischen die Augen traf.
    Man sollte immer vorsichtig sein mit dem, was man sich wünscht.
    Kate erstarrte und konnte nur zusehen, wie der Bürgermeister zu Boden sank. Ihr Vater fasste sich als Erster. Er winkte seinem Caddy. “Lauf sofort zum Clubhaus und sag über Notruf Bescheid.” Dann beugte er sich über den bewusstlosen Bürgermeister.
    “Chief?” Das war Myra über die Sprechanlage. “Da kam ein Notruf wegen des Bürgermeisters. Ich dachte, dass Sie das vielleicht interessiert.”
    “Sieht es schlimm aus? Und wo ist das Ganze passiert?”
    “Ich weiß nicht, wie schlimm es ist, aber sie haben einen Krankenwagen zum Country Club geschickt. Es soll auf dem Golfplatz passiert sein.”
    Eine düstere Vorahnung überkam Mitch. Kate!
    Als er den Golfplatz erreichte, hatten die Sanitäter den Bürgermeister gerade auf eine Trage gelegt. Mitch musterte die Neugierigen und die Angestellten des Clubhauses. Aber da war auch Kate, gleich neben ihrem Vater. Sie sah aus, als stünde sie unter Schock. Den Golfschläger hielt sie noch in der Hand. Bill Henderson, einer seiner Leute, sprach mit ihr und Terry Sutherland. Mitch ging auf die Gruppe zu.
    Kates Gesicht leuchtete auf, als sie ihn sah. Mitch musste schlucken, so sehr war er gerührt von ihrer impulsiven Reaktion. Als er neben ihr stand, hatte sie sich wieder gefasst.
    “Terry, Bill.” Er nickte den beiden Männern zu und wies mit dem Kopf auf den

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