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Zum Glück verführt: Roman (German Edition)

Zum Glück verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zum Glück verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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schlagartig die Luft verliert, sank sie zurück auf das Bett. Starrte in das Gesicht, das drohend über ihr schwebte, und überlegte fieberhaft, ob es wirklich zu dem Mann gehörte, mit dem sie in der Nacht das Bett geteilt hatte. War der Mund, der solch hässliche Beschuldigungen formulierte, derselbe, der ihr nach dem Liebesspiel zärtliche Worte ins Ohr geflüstert hatte?
    »Ich bin hergekommen, um dich dazu zu bewegen, deine Unterschrift unter den Revers zu setzen«, sagte sie gefasst. »Les hat über den Verkauf der Bänder mit dem Fernsehen verhandelt. Ich wollte, dass diese Interviews gesendet werden, Lyon. Nicht zuletzt, weil ich deinen Vater sehr geschätzt habe. Ich möchte, dass die Menschen erfahren, wie er wirklich war und wie er vor seinem Tod lebte. Mehr nicht. Ich hatte nie vor, preiszugeben, was du mir vertraulich erzählt hast.«
    »Ach nein? Gracie meinte, du hättest sie gestern Abend angewiesen, Les in dem Motel anzurufen und die Nachricht zu hinterlassen, dass er heute Morgen bekommt, worauf er schon händeringend wartet.«
    Worte, willkürlich aus dem Zusammenhang gerissen, schoss Lyon nun gleichsam Giftpfeile auf sie ab. »Das bezog sich auf den Revers. Der Verkauf hätte sonst nicht stattfinden können. Les war stinksauer, weil ich die Einverständniserklärung vergessen hatte. Er hat mir Druck gemacht, bis ich mich bereit erklärte, nach der Beerdigung wieder herzufahren.«
    »Wie rücksichtsvoll von dir.«
    »Du nimmst mir das nicht ab«, murmelte sie gefährlich ruhig. Sie wurde zunehmend wütend, dass er ihr nach der vergangenen Nacht immer noch misstraute, und hob die Stimme. »Glaubst du ernsthaft, ich hätte es darauf angelegt, dir geheime Wahrheiten über deinen Vater zu entlocken?«
    »Nach meinem Zustand zu urteilen, war ich bestimmt ein leichtgläubiges, mitteilsames Opfer. Du konntest zwar nicht unbedingt beeinflussen, was und wie viel ich rauslassen würde, dennoch war es den Versuch wert. Meinen herzlichen Glückwunsch zu deinem Bombenerfolg! Deine Interviews sind jetzt mindestens doppelt so viel wert. Ein echter Karriereschub für dich. Also verschwinde und lauf mit der Story zu deinem Les.«
    »Worauf du Gift nehmen kannst, aber nicht so, wie du denkst. Ich möchte nämlich keinen Augenblick länger als nötig mit einem Mann zusammensein, der so abstoßend ist wie du. Diesbezüglich hätte dein Vater dir einiges vermitteln können. Er hatte Herzenswärme, Verständnis, Menschenfreundlichkeit.
Du hast mich einmal bezichtigt, ich wäre als Frau nur Fassade und mir fehlten tiefe menschliche Emotionen. Sieh dich doch selbst an, Lyon.«
    Er öffnete den Mund zu einer Retourkutsche, doch sie fuhr unbeeindruckt fort: »Du sagst, du hättest das selbst gewählte Exil deines Vaters immer abgelehnt, seinen Entschluss nicht nachvollziehen können. Gleichwohl sind die Mauern, die ihn vor der Außenwelt abschotteten, nichts im Vergleich zu dem Bunker, den du um dein Herz gezogen hast. Du bist viel schlimmer dran als er.
    Hier«, sie öffnete ihren Koffer und nahm die Tasche aus stabilem Segeltuch heraus. »Hier sind die unsäglichen Bänder. Mach meinetwegen damit, was du willst. Verbrenn sie, wirf sie in deinen tollen Fluss oder sonstwas. Mir ist es gleich. Ich will sie nie wieder anschauen!« Sie schleuderte ihm den Beutel vor die Füße. »Ich hoffe, du wirst glücklich damit.«
    Nachdem sie ihren Koffer wieder verschlossen hatte, schnappte sie sich ihre Handtasche und stürmte aus dem Raum.

11. Kapitel
    W ie viele Rothaarige war Les Trapper für sein cholerisches Temperament bekannt. Wenn er einen seiner legendären Wutanfälle hatte, ging man ihm am besten aus dem Weg. Dann waren seine blauen Augen wie todbringende Laser und seine beißenden Äußerungen schier vernichtend. Nur ein kompletter Vollidiot oder ein Masochist hätte ihn in dieser Situation provoziert.
    Andy war weder das eine noch das andere. Sie fühlte nichts, mit Ausnahme einer trostlosen Leere, als sie in gefasstem Ton sagte: »Ich hab Lyon die Tapes dagelassen. Wenn du willst, kannst du sie dir zurückholen, aber ich bin aus der Sache raus. Vielleicht hat er sie vernichtet. Keine Ahnung. Interessiert mich auch nicht mehr.«
    »Soll das etwa heißen«, stieß Les zwischen zusammengebissenen Kiefern hervor, »dass du zig Stunden wertvollen, brisanten Filmmaterials bei diesem Cowboy zurückgelassen hast?«
    »Exakt. Ich hab es Lyon gegeben.« Sie hatte mächtig Skrupel vor Les gehabt, aber jetzt genoss sie ihre

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