Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)
Arschficker werdet alle husten, keuchen und wimmern, während ich das übernehme, was übrig bleibt, oder so .«
Niemand hätte daran auch nur eine Sekunde gezweifelt.
Ich begegnete dem Senior Chief zum ersten Mal nach einem Fallschirmsprung in das Camp A. P. Hill, einem ausgedehnten Übungsplatz der Army in Zentral-Virginia. Das Gebiet war riesig, Hunderte Quadratkilometer voller Artillerieschießbahnen, Wäldern, Sümpfen, Seen, Bächen, Bergen und Hügeln. Wir waren in voller Feldausrüstung mit Waffen und Munition abgesprungen. Unten angekommen, erwarteten uns dort Baby Zee und ein paar andere Ausbildungsunteroffiziere. Sie erzählten uns nicht, wo das SEAL-Camp lag. Da dies unser erster Übungsaufenthalt dort war, konnten wir es auch nicht erraten. Jeder von uns bekam stattdessen eine individuelle achtstellige Netzkoordinate. Die Kader teilten uns mit, dass wir mithilfe dieser Koordinaten eine nur für uns bestimmte Munitionskiste finden könnten, in der eine zweite achtstellige Netzkoordinate liegen werde. Diese Koordinaten würden uns zu einer weiteren Kiste und schließlich zum SEAL-Camp führen. Natürlich würden wir das Lager nur erreichen, wenn wir alle Kisten fanden. Einige von uns wurden zu Straßenkreuzungen, andere auf Berggipfel geleitet. Einige wurden nach Norden, andere nach Süden geschickt. Ich schaute auf meine Karte und zeichnete meine erste Koordinate ein. Sie lag mitten in einem Sumpf, der 6 Kilometer von meinem gegenwärtigen Standpunkt entfernt war. Ich schulterte Rucksack und Gewehr und machte mich auf den Weg über die Berge.
Wir durften uns nur mithilfe eines Handkompasses orientieren und auf keinen Fall ein GPS benutzen. Die Munitionskisten, nach denen wir suchten, waren so klein wie eine Frauenhandtasche. Ihre Farbe war grün. Und der Wald war grün. Alles war grün, und obendrein war meine Kiste auch noch in einem Sumpf versteckt. Als ich dorthin kam, war auch dieser Sumpf grün. Ich war immer auf meine Navigationskünste stolz gewesen und war mir sicher, dass ich meine Kisten finden würde. Ich zählte mein Schritte, folgte den Konturlinien und marschierte mithilfe einer Kompasspeilung quer durch ein hüfthohes mooriges Geländestück. Tatsächlich fand ich ohne größere Schwierigkeiten meine erste Munitionskiste. Sie hing direkt neben meinem Weg an einer Zypresse. Ich öffnete den Deckel und fand den Zettel mit meinen nächsten Koordinaten. Sie leiteten mich zu einer Straßenkreuzung im Osten. Dabei musste ich den Weg, den ich gerade gekommen war, auf einer Länge von 4 Kilometern zurückgehen.
Es war offensichtlich, dass man ein verdammtes Spielchen mit uns trieb, und ich hatte keine Ahnung, wie viele Kisten ich finden musste, bevor ich das Lager fand. Es war jetzt fast Mittag, deshalb begann ich zu rennen. Glücklicherweise entdeckte ich alle meine weiteren Kisten. Es waren insgesamt acht. Ich hatte seit der zweiten Kiste 20 Kilometer zurückgelegt, als ich geraume Zeit nach Einbruch der Dunkelheit endlich das SEAL-Camp erreichte. Obwohl ich den Großteil der Strecke im Dauerlauf zurückgelegt hatte, waren zwei Mann vor mir angekommen. Man hatte mir den längsten Weg aufgebrummt.
Während die anderen Kursteilnehmer allmählich aus der Dunkelheit eintrudelten, machten wir uns mit dem Camp vertraut. Viel zu sehen gab es da nicht. Es bestand aus einer Reihe von großen Wohnmobil-Karosserien, die mit Tarnnetzen abgedeckt waren. In den Wohnwagen gab es zwar Licht und Strom, aber sonst waren sie nur mit Sperrholzplatten ausgekleidet und standen voller Stockbetten. Es gab zwar Fensteröffnungen, aber sie waren weder verglast, noch hatten sie Fliegengitter. Ich wählte mir eine Koje aus, hängte mein Gepäck auf und rollte meinen Schlafsack auf der fleckigen, verschmutzten Matratze aus. Während ich meinen Schlafplatz vorbereitete, meinte Baby Zee nur, ich sollte mir nicht zu viel Mühe machen, ihn bequem herzurichten, da ich nicht viel Zeit in diesem Wohnwagen verbringen würde.
Ich traf Senior Chief Jaeger am Lagerfeuer des Camps. Ich hatte mich für ziemlich clever gehalten, da ich vor dem Absprung einen Thermobecher und eine leere große Kaffeedose in meinen Rucksack gepackt hatte, um darin Wasser und Einsatzrationen heiß machen zu können. Der Senior Chief saß direkt neben dem Feuer und ich bemerkte, dass er ebenfalls eine Kaffeedose mitgebracht hatte. Er trank ein Bier und beobachtete seine Dose, die er an den Rand der Flammen gestellt hatte. Ab und zu drehte er sie mit dem
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