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Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Titel: Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Pfarrer
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SOT-Absolvent hatte Doc keine Springerschule besucht. Als er dann jedoch zu seinem Team in den Vereinigten Staaten zurückkehrte, wollte er unbedingt auch einmal springen. Er folgte einem Platoon hinaus auf den Absprungplatz und schnappte sich dort einen Fallschirm. Daraufhin bat er seine Platoon-Kameraden, ihm beim Anlegen des Fallschirms zu helfen. Niemand ahnte, dass Doc keine Ahnung hatte, wie man einen Fallschirm überhaupt anlegt. Ebenso hätte niemand vermutet, dass er noch viel weniger wusste, was er mit dem Fallschirm anfangen musste, nachdem er aus dem Flugzeug gesprungen war. Doc hörte sich ganz still die Belehrungen des Sprungmeistes an, stellte sich in die Reihe der Springer und stieg mit ihnen ins Flugzeug. Dort inspizierte der Sprungmeister sein Rig wie das aller anderen. Jack hakte wie alle anderen seine Aufziehleine ein und sprang aus der Maschine. Glücklicherweise waren ihm jedoch die Fallschirmgötter gewogen und er kam unbeschadet auf dem Boden an. Doc sprang zehn Mal über dem Wasser ab und verdiente sich so mit Fug und Recht sein goldenes Navy-Springerabzeichen, bevor überhaupt jemand herausfand, dass er nie eine Springerschule besucht hatte. Er wurde danach nach Fort Benning geschickt, aber die Geschichte folgte ihm durch die ganze Navy.
    Doc sollte bald Gelegenheit bekommen, sein Können unter Beweis zu stellen. Im Rahmen unseres Trainings sprangen wir über dem Camp A. P. Hill ab und führten mit scharfer Munition Spreng- und Schießübungen gegen bewegliche und stehende Ziele durch. Wir trainierten nachts und an den Wochenenden. Wir wurden tatsächlich allmählich zu einer einsatzfähigen Kampfeinheit, und Doc wurde zum Antreiber der ganzen Truppe, der uns mit seiner knurrigen Art ständig zu neuen Höchstleistungen trieb. Er sprach die Männer einzeln schon einmal mit »Cock breath« (»Schwanzatem«) oder kollektiv mit »You fucking idiots« an. Gegenüber Frank blieb er jedoch immer respektvoll und nannte ihn meistens »Boss«. Als 2IC, Second in Charge, war ich dagegen Freiwild. Meistens nannte Doc mich »Diawi«, was auf Vietnamesisch zwar auch »Leutnant« bedeutete, aber er rieb mir damit doch irgendwie unter die Nase, dass ich während des Vietnamkriegs noch brav auf die Grundschule gegangen war. Er machte alles, und es gab kaum etwas, das er nicht besser und schneller machte als Männer, die nur halb so alt waren wie er. Doc war einer der Besten, mit denen ich je zusammengearbeitet habe, und er war ganz bestimmt der Tapferste und der beste Platoon Chief, den ich jemals hatte. Wir brauchten ihn dringend. Wir übten alles, was eigentlich für das AOT vorgesehen war. Darüber hinaus mussten wir jedoch für spezifische Missionen wie Aufklärungs-, Kampf-, Luftlande- und Bootseinsätze trainieren. Doc war dabei die treibende Kraft. Immer wieder sagte er mir: »Wissen Sie, Mr Pfarrer, es sind nicht die kleinen Dinge, die Sie töten werden. Es sind die wirklich GROSSEN Dinge.«
    Ein Großteil des Trainings fand außerhalb des Stützpunkts statt. Trotzdem gab es gelegentlich unter der Woche einen freien Abend oder sogar ein ganzes freies Wochenende, das wir daheim verbringen durften. Wir arbeiteten hart, machten aber auch gewaltig einen drauf, wenn sich die Gelegenheit bot. Am Freitagabend zogen Frank und ich unsere schicken blauen Winterdienstuniformen an, um damit um genau 23.00 Uhr einen großen Auftritt im Oceana-Offiziersklub zu zelebrieren. Mit unseren Tridents und goldenen Navy-Springerabzeichen sahen wir einfach spitze aus, und erst so spät zu erscheinen, hatte ebenfalls Stil. Der Klub war zu dieser Zeit bereits brechend voll mit den tollsten Frauen.
    Im O-Klub hatte man sogar eine Musikauswahl. In einem Raum spielte man New Wave, in einem anderen Disco. Wir feierten, tanzten, flirteten und waren überaus charmant. Lisa verschwand ganz allmählich aus meinem Herzen, hinterließ jedoch eine vergiftete Leere. Mein Interesse an Frauen beschränkte sich nur noch auf das Eine. Obwohl ich jede Nacht alles tat, um eine zu finden, die mit mir nach Hause ging, interessierte ich mich selten dafür, was danach passierte. Sex war Entspannung und Trost.
    Erst im Nachhinein wurde mir klar, dass unser Job, die Teams, die Geheimhaltungspflicht und unser Kastengeist uns Schritt für Schritt vom Rest der Gesellschaft entfernten. Uns wurde immer deutlicher, dass wir anders waren. Wir waren eine abgesonderte Gruppe, und diese Absonderung würde im Laufe meiner Karriere noch schlimmer werden. Ich

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