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Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Titel: Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Pfarrer
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Treibholz herumlagen. Es musste also vor Kurzem eine hohe Brandung gegeben haben. Hohe Brandungswellen sind jedoch bei jeder amphibischen Landung ein Negativfaktor.
    Als wir zum Abholpunkt zurückgingen, fragte ich Mr Uzi, ob es hier noch andere Amerikaner gebe.
    »Wir sind zu dritt«, sagte er.
    Er erzählte, er sei vor zwei Tagen von Tegucigalpa hierhergeflogen. Es gebe 16 Kilometer südlich von Puerto Lempira einige Lager für »Displaced Persons«, dort würden sie einen Großteil ihrer Zeit verbringen. Dort habe er sich auch aufgehalten, als man ihm aufgetragen habe, uns vom Flugfeld abzuholen. Ich nahm an, dass es sich bei diesen »Displaced Persons« nicht um Flüchtlinge, sondern um Contras handelte, aber ich fragte nicht nach.
    Danach nahm uns das Mike Boat wieder auf. Der XO und Frank erzählten dasselbe über die Beschaffenheit des Sandes auf der anderen Seite des Kanals. Ich erwähnte dann noch das Strandgut hoch auf dem Ufer. Flussmündungen und Buchteinfahrten können bei hohem Seegang ganz schön unangenehm werden. Obwohl zur Zeit unseres Besuchs gerade Stauwasser herrschte, wäre die Strömung aus der Bucht heraus bestimmt ebenfalls ein zu berücksichtigender Faktor für eine Landung.
    Auf den äußeren Stränden zu landen, war wahrscheinlich überhaupt nicht möglich. Es gab zwar Strandausgänge, aber diese führten nur in den Mangrovenwald und in unpassierbare Sümpfe. Wenn man hier landen wollte, müsste das in der Lagune geschehen.
    Wir tuckerten in die Bucht zurück. Das Mike Boat war etwa 7 Knoten schnell. Als wir die Bucht überquerten, begann es stark zu regnen und meine Malariapillen meldeten sich wieder. Den Rest der Überfahrt kotzte ich meistens über die Bugrampe.
    5 Kilometer östlich von Puerto Lempira fanden wir in einer ruhigen, etwa 1,5 Kilometer breiten Bucht einen geeigneten Strand. Die Ausgänge führten zu einer Straße für die Holzabfuhr, und die Flanken der Bucht grenzten an einen Mangrovenwald und mehrere langsam fließende Wasserläufe. Das Gelände hier würde das Landungsmanöver begünstigen. Obwohl die Truppe nicht innerhalb der Sichtlinie der Landungsschiffe sein würde, konnten ein amphibischer Einsatzverband und Kampfhubschrauber die Einfahrt in die Bucht kontrollieren. Jon Wallace glaubte, dass sie diesen Strand auswählen würden, und er sollte recht behalten.
    »Wir werden wohl mit Lastwagen über den Strand fahren müssen«, sagte Mr Uzi.
    Der XO glaubte nicht, dass dies ein Problem sein würde. Dieser Strand bestand im Gegensatz zu denen, die wir uns vorher angeschaut hatten, aus festgedrücktem Sand.
    Frank warf mir einen vielsagenden Blick zu. Wir nahmen wohl beide an, dass diese Lastwagen Lieferungen für die »Displaced Persons« an Bord haben würden. Dieser Landungsstrand konnte von Puerto Lempira und von Schiffen vor der Küste nicht eingesehen werden, und diese Abgeschiedenheit war ein weiteres Plus. Die Strandausgänge führten zu der Straße, die Puerto Lempira mit der salvadorianischen Grenze verband. Diese Landungsstelle war also nicht nur als Versorgungsroute für die »Displaced Persons« geeignet, sondern konnte auch als Hintertür nach El Salvador genutzt werden.
    Unser CIA-Freund war hocherfreut, und wir freuten uns für ihn.
    Wir tuckerten zurück nach Puerto Lempira, verabschiedeten uns von Mr Uzi und stiegen an Bord der C-130. Fünf Stunden später saß ich wieder in der Bar im El Marriott und erzählte einer holländischen Stewardess, wie ich meinen Job bei der Jachtüberführungsfirma bekommen hatte. Am folgenden Tag flogen wir nach Virginia City zurück.
    Ein paar Wochen passierte gar nichts, und dann geschah wie üblich bei der Navy alles zur gleichen Zeit.
    Der 5. Zug bereitete sich gerade auf einen weiteren Trainingsaufenthalt vor, der dieses Mal im Camp A. P. Hill in Zentral-Virginia stattfinden sollte. Dort sollten wir drei Wochen die Verbindung zwischen Luft- und Bodentruppen üben und lernen, wie man Luft- und Artillerieangriffe anforderte. Wir beluden gerade unsere Lastwagen, als XO Jon Wallace Frank und mich in sein Büro rief.
    »Einer von Ihnen geht zurück nach Honduras«, sagte er.
    »Wann?«, fragte Frank.
    »Agas Tara ist für nächste Woche angesetzt«, erwiderte der XO. »Sie werden sich einen Trupp aussuchen müssen, mit dem Sie eine Landungsvorbereitungsaufklärung durchführen und eine Landungskarte erstellen werden. Sie werden über dem Meer abspringen, und die Amphibienschiffe werden Sie dann aufnehmen, nachdem sie

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