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Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Titel: Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Pfarrer
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Puerto Rico verlassen haben.«
    »Wir sollen morgen ins A. P. Hill-Camp gehen«, wandte Frank ein. Die Rolle als ANGLICO (Air and Naval Gunfire Liaison Company) war ein wichtiger Teil unserer Aufgaben und würde bestimmt in unserer Operational Readiness Inspection, die bereits in drei Wochen stattfinden würde, von entscheidender Bedeutung sein.
    »Entweder Chuck führt den Platoon nach A. P. Hill, oder Sie machen das. Ich möchte auf jeden Fall, dass jemand in Honduras die Aufklärung durchführt, der das Zielgebiet schon selbst gesehen hat«, sagte der XO.
    »Wie viele Männer werden diesem Aufklärungstrupp angehören?«, fragte ich.
    »Nicht mehr als fünf«, sagte der XO.
    »Fünf Mann, um eine Landungsvorbereitungsaufklärung durchzuführen und eine Landungskarte zu erstellen?«, rief ich aus. Normalerweise wurde ein solcher Job von einem ganzen Platoon mit 16 Mann erledigt, manchmal sogar von zwei Platoons gemeinsam.
    »Ich kann’s nicht ändern«, sagte der XO. »Gehen Sie raus und sehen Sie zu, dass Sie es hinkriegen.«
    Ende der Durchsage. Frank und ich verließen das Büro.
    Frank Giffland war einer der besten Offiziere, mit denen ich je zusammenarbeiten durfte.
    »Du gehst«, sagte er jetzt.
    Ich traute meinen Ohren nicht. Dieser Auftrag war ein absoluter Glücksfall. Es gab wohl kaum einen Offizier, mich inbegriffen, der so etwas einem Untergebenen überlassen hätte.
    »Frank, du bist der Qualifiziertere, du solltest dort runtergehen.« Nicht, dass ich diesen Job nicht gewollt hätte, ganz im Gegenteil!
    »Zu dieser Mission gehört ein Fallschirmsprung ins Meer«, fügte ich hinzu. »Und man muss den Kommandeur der Landungstruppen und den Commodore der Amphibious Squadron einweisen … Dann gibt es da noch das kleine Problem, eine Landungsvorbereitungserkundung mit nur fünf Mann durchführen zu müssen. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass ich Französisch spreche und mein Spanisch gerade ausreicht, mir ein Bier zu bestellen und Leuten klarzumachen, dass sie sich zum Teufel scheren sollen.«
    »Ich bin mir sicher, dass du das packst«, sagte Frank.
    Gifflands Begründung war typisch für sein Denken. Er meinte, die Erkundungsmission würde mir gefallen, aber sein Job sei es im Moment, den Zug einsatzfähig zu machen. Dazu brauchten wir eine Luftunterstützungsübung, und aus diesem Grund ging der Zug jetzt auch ins A.-P.-Hill-Camp. Das Platoon sei sein Kommando, stellte er klar. Züge wurden von Zugführern befehligt, Zugtrupps wurden von stellvertretenden Zugführern befehligt. Die Frage war also geklärt. Solange ich für ihn arbeitete, folgte Frank Giffland dieser Logik, und ich bekam deshalb eine Chance nach der anderen. Diese Lektion würde ich nie vergessen. Als ich später mein eigenes Kommando bekam, folgte ich in dieser Hinsicht Gifflands Beispiel.
    »Du bekommst nur vier Jungs«, sagte er, als wir durch den Team-Stützpunkt gingen. »Du wirst einen Spezialisten für Luftoperationen, einen Kartografen und einen Maschinisten brauchen.«
    »Dave, Tim, Stan und Bubba«, sagte ich.
    »Sag ihnen, sie sollen ihr Zeug wieder von den Lastwagen herunterholen«, sagte Frank.
    Wir arbeiteten die ganze Nacht, um eine »Gummiente«, ein F-470-Zodiac-Gefechtsschlauchboot, einsatzbereit zu machen, das an einem Fallschirm ins Meer abgeworfen werden würde. Tatsächlich bereiteten wir zwei Boote vor. Bei den SEALs haben wir einen Spruch: »Eins ist keins, und zwei sind eins.« Das Schlauchboot war für unsere Mission zwingend erforderlich. Wenn sich dessen Fallschirm nicht öffnen sollte, hätten wir jetzt einen Ersatz.
    Ich besorgte bei unseren Nachrichtendienstlern Karten, Pläne und Satellitenfotos. Dann ging ich bei der Operationsabteilung vorbei, ließ mir einen Marschbefehl für mich und meine Männer ausstellen und schickte der Amphibischen Schwadron eine verschlüsselte Botschaft, in der ich ihnen einen Zeitpunkt und eine Stelle vorschlug, wo sie uns nach unserem Absprung aufnehmen sollten. Dieser Ort lag mitten im Karibischen Meer, 320 Kilometer südlich von Jamaika. Mitten im tropischen Nichts. Wir würden dort völlig unbeobachtet abspringen können.
    Die Jungs, die wir für diese Operation ausgesucht hatten, waren alle Asse auf ihrem Gebiet. Dave Church war der Späher meines Angriffstrupps und ein guter Kartograf. Stan hatte den Rang eines Second Class Petty Officers (Obermaat). Er war Sprungmeister und Quartiermeister und konnte Dave bei der Erstellung der Landungskarte helfen. Tim war der

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