Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zum Lieben verfuehrt

Zum Lieben verfuehrt

Titel: Zum Lieben verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
Vom Netzwerk:
schmale Weg stieg steil an. Vermutlich, um sie im Blick behalten zu können, bestand Ilios darauf, dass sie vorgehen sollte. Unter normalen Umständen hätte sie einen Abendspaziergang in so einer herrlichen Umgebung genossen. Was wohl der Grund dafür war, dass sie immer wieder ein paar Schritte vom Weg abwich, um noch mehr von der Landschaft sehen zu können.
    Ilios beobachtete, wie der Wind in Lizzies Haar spielte, deshalb dauerte es einen Moment, bis er die Gefahr erkannte, in der sie schwebte.
    Lizzie hatte fast den Rand der Landzunge erreicht, als sie hinter sich Ilios’ laute Stimme hörte: „Halt, stehen bleiben! Nicht bewegen!“
    Das war ja wirklich das Allerletzte! Verlangte er jetzt auch noch von ihr, dass sie mit Scheuklappen durch die Gegend rannte? Durfte sie sich nicht einmal mehr umschauen? Lizzie war wild entschlossen, sich von ihm nicht länger bevormunden zu lassen, und ging trotzig weiter.
    Als Ilios sah, dass seine Warnung wirkungslos verpuffte, ließ er ihren Rollkoffer los und setzte ihr nach.
    Erst im allerletzten Moment dämmerte Lizzie die Erkenntnis. Dafür musste jedoch erst der Boden unter ihren Füßen nachgeben. Der Rand des Erdreichs bröckelte ab, und sie wusste, dass sie jeden Moment in die Tiefe stürzen würde. Genauer gesagt stürzte sie bereits – glücklicherweise aber nicht zusammen mit Erdreich und Geröll ins Meer, sondern auf den harten Boden der Landzunge. Und abgefedert von Ilios Manos’ Armen. Er war ihr nachgerannt, hatte sie von hinten gepackt und mit so viel Wucht zurückgerissen, dass sie beide eng umschlungen auf der Erde landeten.
    Er hatte ihr aller Wahrscheinlichkeit nach das Leben gerettet.
    „Sind Sie verrückt geworden? Was machen Sie denn?“
    „Auf jeden Fall hatte ich nicht vor, ins Meer zu springen, falls Sie das erwartet haben“, gab Lizzie spitz zurück. „Abgesehen von allem anderen habe ich nämlich keine Lebensversicherung, es wäre also sinnlos, wenn ich mich umbringe.“
    „Heißt das, Sie hatten nicht vor, mir mit einer theatralischen Geste zu beweisen, dass Sie es vorziehen zu sterben, als sich entehren zu lassen?“, fragte er zynisch. „Gut so, weil Sie damit nur Ihre Zeit vergeudet hätten. Mit den Schulden, die Sie bei mir haben, haben Sie sich nämlich bereits selbst entehrt.“
    „Ich wollte einfach nur die Aussicht genießen, sonst gar nichts. Woher sollte ich wissen, dass es gefährlich ist? Hier sind nirgends Warnschilder.“
    „Wozu auch? Dieses Land ist Privateigentum, es ist ausschließlich für mich und zu meinem eigenen Vergnügen da. Jemand anders hat hier nichts verloren.“
    Sie lagen immer noch auf der Erde, Lizzie wurde vom Gewicht seines Körpers niedergedrückt. Sie wusste, dass sie wenigstens versuchen sollte, ihn abzuwerfen, aber seine Worte – Privateigentum … ausschließlich für mich und zu meinem eigenen Vergnügen … – begannen in ihrer Fantasie höchst seltsame Blüten zu treiben. Sie beschworen ein sinnliches Szenario herauf, bei dem sie erfasst wurde von unbändigem Verlangen.
    Solche Gefühle waren ihr normalerweise fremd. Und sie wollte sie nicht – schon gar nicht im Zusammenhang mit Ilios Manos, der nur entschlossen war, ihre Schwäche auszunutzen, so viel stand fest. Einen wildfremden Mann zu begehren, war für sie bisher unvorstellbar gewesen, so etwas passte nicht zu ihr. Es war mehr als besorgniserregend. Lizzie wünschte sich verzweifelt, ihre Gefühle ignorieren zu können, aber das war nicht möglich. Dafür waren die Empfindungen schlicht zu überwältigend.
    Ilios konnte unter seiner Hand den Schlag ihres Herzens fühlen, hart und schnell wie das Herz eines gefangenen Vogels. Plötzlich war es, als gehörte sie ihm, genauso wie ihm auch dieses Land mit allem, was sich darauf befand, gehörte. Verbrieft durch uralte Gesetze und in jeder Zelle seines Körpers festgeschrieben. Sie gehörte ihm. Er hielt sie immer noch umschlungen. Ihre rechte Brust schmiegte sich warm und fest in die Wölbung seiner Hand, um einiges runder und voller, als ihre schlanke Gestalt vermuten ließ.
    Unwillkürlich umfasste er ihre Brust fester und strich mit der Daumenkuppe versuchsweise über eine Knospe, die sich angesichts der Berührung spürbar verhärtete. Während er mit der anderen Hand ihren Körper näher an sich heranzog, verlagerte er sein Gewicht und schob ein Knie zwischen ihre von einer Jeans umschlossenen Schenkel.
    Lizzies Welt – die Welt, die sie kannte – geriet außer Kontrolle. Die

Weitere Kostenlose Bücher