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Zum Morden verflucht

Zum Morden verflucht

Titel: Zum Morden verflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Hathaway
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Verhalten ihrer Schwester niedergeschmettert, gegen die Wand. Ohne ihr noch einen Blick zuzuwerfen, verließ Jane den Raum, als hätte sie nur darauf gewartet, ihre Drohung auszusprechen. Hemmungslos schluchzend lehnte Gwendolin an der Wand, hörte die Haustür ins Schloß fallen und sah die Gestalt ihrer Schwester über den mit Be-tonplatten belegten Weg durch den Vorgarten gehen. Auf der Straße wendete sich Jane nach links in Richtung zu ihrem College.
    Zwanzig Minuten lang stand Gwendolin reglos an derselben Stelle, dann, beide Hände vor den Mund gepreßt, als wollte sie einen Entsetzensschrei zurückdrängen, hastete sie zum Telefon in der Diele, riß den Hörer von der Gabel und wählte mit bebenden Fingern die Nummer von Peter Bower. Erst beim dritten Versuch klappte es. Sie hörte das Freizeichen, dann wurde abgehoben.
    »Peter!« stieß Gewendolin hastig hervor. »Peter, bitte, komm sofort zu mir! Ich brauche dich dringend! Du mußt mir helfen!«
    Stille.
    »Peter!« drängte sie. »Es macht mir nichts aus, wenn irgendein Mädchen bei dir ist. Ich bin nicht eifersüchtig. Aber ich brauche deine Hilfe, Peter!« schrie sie wie eine Ertrinkende.
    »Es hat keinen Sinn, Gwen«, kam die Antwort ruhig und gelassen. »Du kannst nichts mehr ändern.«
    »Jane«, flüsterte das Mädchen mit blutleeren Lippen, als sie die Stimme erkannte. »Jane!«
    Der Hörer entfiel ihren kraftlosen Händen.
    »Wer war das?« fragte Peter Bower und stellte die Schale mit den Eiswürfeln, die er aus der Küche geholt hatte, auf den Tisch.
    »Eine falsche Verbindung.« Mit knappen, abgezirkelten Bewegungen legte Jane Haskill den Hörer zurück auf den Apparat und lehnte sich weit in dem Korbstuhl zurück. »Nichts Wichtiges.«
    Peter fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. Weshalb war dieses angeblich so schüchterne und verklemmte Mädchen vor fünf Minuten in seiner Wohnung aufgetaucht? Was wollte Jane von ihm? Deutlich erinnerte er sich an die panische Angst Gwens nach dem Zusammentreffen auf der Straße. Er selbst hatte über die Verwandlung Janes innerhalb einer knappen Stunde nicht schlecht gestaunt, aber er schob diese Gedanken von sich.
    Sein Blick fiel auf die schlanke Gestalt des Mädchens, auf das schicke Kleid – Gwen hatte es ausgesucht, bevor die beiden nach Oxford gefahren waren – und auf die langen, übergeschlagenen Beine. So saß kein unschuldiges, unerfahrenes Mädchen. So saß eine Frau, die einen Mann verführen wollte.
    Peter setzte sich auf einen Stuhl auf der anderen Seite des Tisches, als brauchte er das Möbelstück zur sichtbaren Trennung zwischen sich und Jane. Sie bemerkte es, lächelte und lehnte sich noch weiter zurück, daß sich die weiße Bluse fest über ihren jungen, straffen Brüsten spannte.
    Es ist verrückt, dachte Peter. Da sitzt Gwens »kleine« Schwester. Ich liebe Gwen, habe vor einer Stunde mit ihr geschlafen, und jetzt fühle ich, wie Begierde in mir aufflackert. Begierde, die ich nicht kontrollieren kann, die in mir brennt und glüht und durch Janes lasziven Blick angestachelt wird.
    »Dein Whisky«, sagte er verlegen und reichte ihr das Glas. Als ihre Finger die seinen berührten, ging es wie ein elektrischer Schlag durch seinen Körper. Er biß sich auf die Lippen. »Warum bist du hergekommen?« fragte er schroff.
    »Aber Peter, kannst du dir das nicht denken?«
    Ihre Stimme brachte ihn um den Verstand. Hypnotisierte sie ihn? »Du bist eine Hexe!« stöhnte er gespielt lustig. »Eine kleine Hexe, die . . .«
    »Ich will mit dir schlafen!«
    Peter Bower starrte das vor ihm sitzende Mädchen an. Das hatte nicht wie eine Liebeserklärung geklungen, das war ein Befehl gewesen. Es stieß ihn ab, aber gleichzeitig reizte es ihn noch mehr.
    »Aber Jane, ich kann doch nicht. . . Gwen wird . . .«
    »Sie ist nicht mehr wichtig, niemand ist mehr wichtig.« Jane stand auf, den Blick nicht von ihm wendend. »Nur ich zähle, meine Wünsche! Komm!«
    Sie streckte ihm die Hand entgegen, und wie in Trance stand der junge Mann auf. Willenlos folgte er ihr ins angrenzende Schlafzimmer, entsetzt über sein Verhalten und noch mehr entsetzt über seine Machtlosigkeit diesem Mädchen gegenüber, das eine unerklärliche Faszination
    ausstrahlte. Als das Telefon erneut klingelte, hörte er es bereits nicht mehr.
    Sie ließ es zehnmal klingeln, dann legte sie resignierend den Hörer auf. Niedergeschlagen wendete sich Gwendolin Haskill vom Telefon ab und wankte ins Wohnzimmer zurück. Sie verstand nichts

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