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Zum Morden verflucht

Zum Morden verflucht

Titel: Zum Morden verflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Hathaway
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euer Gelübde nicht erneuert, werdet ihr unter den gleichen Qualen sterben wie diese Abtrünnige hier zu meinen Füßen.«
    Damit zeigte er mit der Schwertspitze auf Jane Haskill, die aufgehört hatte zu wimmern und nur mehr stumm vor ihm lag.
    Peter verfluchte seine Unfähigkeit, Jane zu Hilfe kommen zu können. Die überirdischen Kräfte Dr. Emersons — oder besser Raphael Ronsons – wirkten nicht nur auf die Mädchen, so daß diese nicht fliehen konnten, sondern auch auf den heimlichen Lauscher.
    Der zahnlose Mund der Mumie formte dieselben Gesänge, mit denen Dr. Emerson immer wieder den Satan beschworen und dazu aufgefordert hatte, sich seinen Anhängern zu zeigen. Diesmal sollte der Satan in seiner wahren Gestalt erscheinen. Peter zitterte bei dem bloßen Gedanken daran. Wenn schon der verwandelte Dr. Emerson einen dermaßen schauerlichen Anblick bot, wie würde dann erst der »Meister« aussehen?
    Die Flammen auf dem Altartisch verdichteten sich. Plötzlich schoß eine schwarze Rauchsäule zur Decke, kerzengerade, als würde sie durch ein gläsernes Rohr geleitet. Der Rauch breitete sich an den Wänden entlang aus, so daß er das ganze Gewölbe gleichsam auskleidete.
    Die Erde begann zu beben. Kleine Steine lösten sich aus der Decke und prallten auf die Mädchen herunter, die sich ängstlich duckten. Es war, als würde der Satan in seiner wahren Gestalt dieses Gewölbe sprengen.
    Doch noch ehe es soweit war, noch ehe sich der Leibhaftige materialisieren konnte, geschah etwas, womit niemand mehr gerechnet hatte.
    Jane Haskill, die völlig kraftlos auf den Altarstufen gelegen hatte, schnellte hoch. Mit tödlichem Haß in den Augen sprang sie die Mumie von Raphael Ronson an.
    »Nein! « schrie sie. »Es wird dir nicht gelingen, weiteren Schrecken zu verbreiten, du Ungeheuer! «
    Noch ehe der Satansbeschwörer auf diesen Angriff reagieren konnte, entriß sie ihm das Schwert und trat einen Schritt zurück. Peter wußte nicht, woher Jane die ungeheure Kraft nahm, das Schwert waagerecht zu schwingen und mit einem Schlag die Mumie zu zertrennen.
    Ohne einen Laut von sich zu geben, stürzte Emerson-Ronson zu Boden. Die Schneide des Schwerts hatte ihn buchstäblich in der Mitte auseinandergeschnitten.
    Fassungslos starrte Peter Bower auf die Überreste der Spukgestalt. Jeden Augenblick erwartete er, daß etwas geschehen würde, daß sich die Mumie unversehrt wieder aufrichten, daß der Satan in dem Gewölbe erscheinen und sie alle vernichten würde. Doch nichts geschah.
    Peter fühlte, daß er sich wieder bewegen konnte. Der Bann war von ihm abgefallen. Schon glaubte er, gerettet zu sein, als sein Blick auf den Altar fiel.
    Die Flammen waren nicht erloschen. Das bedeutete, daß der Satan noch immer gegenwärtig war.
    Und dann brach das Unheil mit voller Macht über sie ~ herein.
    Ehe Peter noch in den Kellerraum springen konnte, um Jane zur Flucht zu verhelfen, fiel ein Teil der Stollendecke herunter und versperrte ihm den Weg. Durch den Staub, der ihm fast den Atem nahm und in seinen Augen brannte, sah der junge Mann, wie sich die Höhle in ein Inferno des Grauens verwandelte.
    Der Altar brach auseinander. Gleichsam aus den tiefsten Tiefen der Erde schossen Flammen empor, erleuchteten die in Panik entstellten Gesichter der unglücklichen Mädchen.
    Ein schweres Erdbeben ließ die Wände wanken. Breite Spalten klafften im Boden, verschlangen die Opfer des Satans. Von oben stürzte die Höhlendecke nach. Als sich Peter ein Stück über das Geröll vorwärtsschob, blickte er in einen endlosen Abgrund, in dem alles verschwunden war.
    Auf allen vieren kriechend, schleppte er sich durch den Stollen ins Freie. Dann brach er ohnmächtig auf dem aufgeweichten Waldboden zusammen.
    Nach zwei Wochen wurde Peter Bower aus dem Krankenhaus entlassen. Er hatte den Schock und auch die Verletzungen überwunden. Sein erster Weg führte ihn zu dem Mann, der ihn am Vormittag des verhängnisvollen Tages bewußtlos im Wald gefunden hatte.
    Danach lenkte er zögernd seine Schritte in den Wald, in dessen Mitte sich die Ruinen erhoben, unter denen die Satansbeschwörungen stattgefunden hatten. Als der junge Mann die Lichtung erreichte, blieb er wie angewurzelt stehen.
    Vor seinen Augen dehnte sich eine tiefgrüne, friedliche Wiese aus. Nicht ein einziger Stein, keine verfallene Mauer, kein eingestürztes Gebäude.
    »Verzeihung!« rief er einen zufällig vorbeikommenden Spaziergänger an. »Hat man nach der Naturkatastrophe vor vierzehn

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