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Zum Morden verflucht

Zum Morden verflucht

Titel: Zum Morden verflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Hathaway
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Nachttischchen. »Jane wird auf mich warten. «
    »Ohne dich findet sie wohl nicht nach Hause, wie?« fragte Peter ein wenig gereizt. Er konnte es auf den Tod nicht ausstehen, wenn ein Mädchen eilig aus dem Bett sprang, aus welchen Gründen auch immer. Nur Brandgefahr ließ er als Entschuldigung gelten. »Kann diese Jane ohne dich denn keinen einzigen Schritt gehen?«
    »Aber, Peter«, murmelte Gwendolin besänftigend, beugte sich über das Bett und hauchte einen Kuß auf seine breite, behaarte Brust.
    »Hör auf, das kitzelt.« Der junge Mann kicherte und wehrte sie ab. »Außerdem wartet Jane«, fügte er verdrossen hinzu.
    »Ja, Jane«, seufzte Gwendolin und ging ins Badezimmer. Durch das Rauschen von Wasser rief sie: »Weißt du, ich wünsche mir immer, Jane wäre selbständiger, aber dieser Wunsch scheint sich nicht zu erfüllen.«
    »Hm«, brummte Peter und suchte sorgsam die roten Haare auf dem Laken auf, damit er nicht bei einer Blondhaarigen erklären mußte, woher die verräterischen roten Zeichen stammten.
    »Ich bin fertig! « Gwendolin stand an der Tür, enge Jeans und T-Shirt, das sich eng um ihren vollen Busen spannte.
    Peter schlüpfte in seine Kleider, dann verließen sie das alte Haus, in dem er eine billige Wohnung gemietet hatte.
    »Es ist schon so spät«, jammerte Gwendolin. »Die Vorlesung ist sicher zu Ende und . . .«
    »Dort drüben geht dein Küken, du Glucke. « Peter zeigte auf die andere Straßenseite. »Also, eine Strecke von einer halben Meile hat sie schon allein geschafft. Toll!«
    »Spotte nicht, ich mag das nicht!« rief Gwendolin, während sie die Straße überquerten. Sie ging auf ihre Schwester zu. »Wie war es, Jane?« fragte sie mit einem strahlenden Lächeln.
    Jane Haskill war mit schnellen, energischen Schritten den Bürgersteig entlanggegangen, den Kopf hoch erhoben und sich nicht um ihre Mitmenschen kümmernd. Es sah so aus, als hätte sie ein ganz bestimmtes Ziel angesteuert. Jetzt blieb sie stehen, drehte den Kopf leicht und warf Gwendolin einen erstaunten Blick zu.
    »Was soll das heißen – wie es war?« fragte Jane kühl. »Wie soll es gewesen sein? Du hast die gleiche Vorlesung doch schon vor einem Jahr gehört, oder etwa nicht?«
    »Gwendolin runzelte die Stirn und warf ihrer Schwester einen forschenden Blick zu. »Ist etwas mit dir, Jane?« fragte sie besorgt. »Kleines, es ist doch alles in Ordnung?«
    »Nenn mich nicht Kleines, verdammt noch mal!«
    Gwendolin riß ungläubig die Augen auf. Diesen scharfen Ton hatte sie bei ihrer Schwester noch nie gehört.
    »Und hör auf, diesen mütterlichen Ton anzuschlagen, er paßt nicht zu dir. Vor wenigen Minuten hast du dich mit Peter im Bett amüsiert, und nun willst du die ältere Schwester hervorkehren. Ich lasse mich nicht mehr von dir bevormunden, merke dir das, ein für allemal!«
    Damit ließ sie ihre Schwester stehen und ging mit knappen, präzisen Schritten weiter.
    »Du siehst aus, als hätte Frankenstein dir soeben einen Kuß gegeben«, stellte Peter trocken fest.
    »Ich fühle mich, als hätten Frankenstein und Dracula mich soeben geküßt«, murmelte Gwendolin tonlos. »Hast du das gehört?«
    »Natürlich.« Peter hakte sich bei seiner Freundin unter. »Dein Küken ist schneller flügge geworden, als du gedacht hast.«
    »Da stimmt etwas nicht.« Gwendolin schüttelte fassungslos den Kopf. »Die schüchterne, gehemmte, keusche kleine Jane . . .«
    »Keusch?« Peter lachte laut auf. »Hast du den Blick gesehen, den sie mir zugeworfen hat? Also, wenn wir nicht gerade . . . Ich meine, ich hätte für nichts garantieren können. «
    Er erwartete, »Wüstling« an den Kopf geworfen zu bekommen, aber Gwendolin stand nur wie eine Statue mitten auf dem Bürgersteig und starrte auf die Stelle, an der Jane in eine Seitenstraße abgebogen war.
    »Komm, altes Mädchen, kratze deinen Verstand zusammen und trink mit mir einen Kaffee!« wollte Peter ihren Schock brechen, aber es gelang ihm nicht.
    »Da stimmt etwas nicht«, sagte Gwendolin. »Peter, das geht nicht mit rechten Dingen zu.«
    Plötzlich, völlig unerwartet und völlig unmotiviert, drückte sie sich fest an seine Brust und schlang zitternd ihre Arme um seinen Körper.
    »Peter!« schluchzte Gwendolin. »Peter, um Gottes willen, ich habe solche Angst! Laß mich nicht allein!«
    Der junge Mann wollte eine seiner spöttischen Bemerkungen machen, wollte etwas von »überspannt« und »Schraube locker« sagen, aber als er Gwendolins in Panik verzerrtes Gesicht

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