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Zum weißen Elefanten

Zum weißen Elefanten

Titel: Zum weißen Elefanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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daß John schreit, oder?«
    »Laß ihn schreien«, sagte seine Mutter hart. »Ist sowieso seine Zeit. Jetzt überleg mal Hugh, was würdest du denken, wenn ein Mädchen, das du gerne magst, plötzlich mit zwei Tassen Kaffee in der Hand aus dem Haus eines anderen Mannes käme?« Und dann sagte sie: »»Vielleicht nicht gerade eine Stelle« — so hätte man geschickt sagen können, daß es eine ständige Verbindung war. Das hat er bestimmt gedacht. Und was das gute Hotel etwas weiter betrifft, so weißt du doch ganz genau, daß es da nur diesen gräßlichen Saufschuppen gibt, den jemand wie Philip Park keines Blickes würdigen würde. Hast du denn nicht gemerkt, daß er sich in Jane verliebte? Ich habe es gleich vermutet, weil er ständig auftauchte. Aber wie eigenartig, daß wir uns nie gesehen haben, und wie unglücklich, daß Jane nicht alles über uns erzählt hatte. Wenn man da nur etwas tun könnte.«
    »Ich glaube, du hast Hirngespinste. Der Kerl sah schrecklich mürrisch aus. Nicht der Typ, der sich verliebt. Und was kann man da tun? Ihm vielleicht schreiben und erklären, daß alles ein Mißverständnis war? Und dann läßt er uns durch seine Sekretärin antworten, daß er nicht weiß, wovon wir sprechen? Das wäre das Richtige für Jane.«
    »Stimmt. Wir können eben nichts tun. Schrecklich, wenn man denkt, daß es nur passiert ist, weil Jane so gut zu uns war. Na ja, John scheint etwas ärgerlich zu werden. Ich gehe besser mal zu ihm — und Liebling, versuche, einen Weg zu finden.«
    Inzwischen richteten sich Jane und Katherine im ihrer neuen Behausung ein und versuchten, mit allem zufrieden zu sein. Kenneth war am Abend zuvor abgereist, das Herz war ihm offensichtlich nicht gebrochen, und er begnügte sich damit, ein ausgesprochen grauenhaftes Porträt, das er von Katherine verfertigt hatte, und einen sehr viel wahrheitsgetreueren Schnappschuß den ein Verehrer unter den Gästen aufgenommen hatte, mitzunehmen.
    »Ich werde immer glücklich sein, wenn ich sie mir ansehe«, murmelte er, und Jane sagte barsch, daß es ganz davon abhinge, welches er ansehe. Katherine seufzte traurig, als er weg war, aber Jane sagte kurz: »Weißt du, irgendwie war er doch ein Schuft. Schließlich habe ich ihm vorgeschlagen zu bleiben. Also hätte er mir von Vera erzählen müssen.«
    »Ich weiß, was du meinst, wenn du es so siehst«, stimmte ihr Katherine mit ihrer üblichen Freundlichkeit zu. »Aber solange er da war, war es trotzdem schön«, und Jane lächelte bei dem Gedanken, daß dies wahrscheinlich Kenneth’ letzter Nachruf war.
    Hua hatte sich ihre Winterpläne zustimmend, aber mit leichtem Bedauern angehört. »Mr. Duncan ist ein guter Mann. Sie werden glücklich sein mit ihm. Er werden glücklich sein mit Ihnen. Dann Sie kommen zu >Weißen Elefant« und machen nächstes Jahr viel Geld und alles wieder o. k.«
    Aber Miriam, die eine sehr starke Neigung zum Dramatischen hatte, wollte zunächst eine Tragödie daraus machen. »Sie gehen weg«, klagte sie. »Miriam alt. Ganz alt. Sie nicht kommen zurück. Eines Tages Sie hören viel tangi in pa. Alte Maori-Frau, endlich tot. Sie sagen: >Doch nicht alte Miriam? Tut uns leid.<«
    Aber Jane weigerte sich, etwas anderes zu tun, als über diese Voraussage zu lachen.
    »Wage nur nicht, vom Sterben oder von tangis zu sprechen, bevor ich mein Vermögen gemacht und diesen Teil der Welt verlassen habe. Ist doch nur für ein paar Monate, Miriam. Du weißt ganz genau, daß ihr oft nach Condon kommt, und Hua kennt Mr. Duncan. Ihr müßt mich im Büro oder da, wo ich wohnen werde, besuchen kommen. Ich kann mich von meinen Freunden nicht trennen. Auch nicht für einen Winter.«
    Miriam war äußerst dankbar, tat aber so, als habe sie Zweifel.
    »Sie wollen Miriam Sie besuchen in Stadt. Ihnen nichts machen, wenn elegante Freunde sagen: >Wer ist diese alte Maori wahine ? Warum das Mädchen sprechen zu diese Leute?<«
    »Jetzt hör auf mit diesem Unsinn. Du möchtest nur, daß ich mich über dich aufrege. Meine Freunde, elegante habe ich nicht, wissen, daß du auch meine Freundin bist, und wenn es ihnen nicht paßt, soll sie der Teufel holen.« Das war ein erfreuliches Versprechen. Miriam kicherte über den »Teufel« und sagte Jane schließlich ziemlich vergnügt »Auf Wiedersehen«.
    »Die andere, sie sehr hübsch, aber nicht wie Sie. Sie aufpassen, daß nicht ausreißt«, setzte sie als Schlußwarnung hinzu.
    Aber das nahm Jane nicht einmal von Miriam hin.
    »Du bist eine böse alte

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