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Zum Wilden Einhorn

Titel: Zum Wilden Einhorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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eingegriffen und mich um eine der großen Freuden des Lebens betrogen - und es Euch ermöglicht, Eurem Schmied treu zu bleiben.« Mit einem tiefen Seufzer fuhr er fort: »Vielleicht habe ich das nächste Mal mehr Glück.«
    Während er zu seinem Schafsfell zurückkehrte, tröstete er sich mit dem Gedanken, daß er doch wahrhaftig keinen Grund zur Klage hatte, schließlich hatte eine Göttin sich ihm in dieser Nacht hingegeben.
    Im Grunde genommen ...
    Und das war der Moment, als Stulwig sich zu entspannen begann, denn hatte nicht am Anfang dieses Liebesakts eine Frau in seinen Armen gelegen, die zumindest wie Illyra ausgesehen hatte?
    Jetzt kam der Schlaf bereitwillig zu ihm.

Tempus
Vashankas Günstling
    Janet Morris
1
    Mit unnatürlicher Gewalt tobte der Sturm über Freistatt, als wollte er die Diebe für ihre Missetaten bestrafen. Seine Hagelkörner waren faustgroß, sie hüpften auf dem Breiten weg, zerschmetterten Fenster in der Straße der Roten Laternen, und brachten den Tempel Ils', des mächtigsten der geschlagenen Ilsig-Götter, zum Einsturz.
    Blitze zuckten vom grollenden Himmel über den Bergen, und wo immer sie einschlugen, erschauderte die Welt. Sie leckten an der Kuppel von Prinz Kadakithis' Palast, und als sie ihr Werk vollendet hatten, war der Name des Sturmgottes Vashanka in riesiger hieratischer Schrift in den Stein gebrannt, daß er sogar vom Hafen aus zu erkennen war.
    Der Wind peitschte gegen die Fenster von Jubals Landhaus, drang ein und kreiste um des Sklavenhändlers Sessel, daß des Schwarzen Gesicht sich vor Schreck blau färbte.
    Der Wind wirbelte ebenfalls auf einem Hügel zwischen Jubals Landhaus und der verängstigten Stadt. Ein Gardist namens Tempus unterwies auf dieser Hügelkuppe gerade sein neues syresisches Pferd in der Kunst des Tötens. Er hatte den Apfelschimmel ungesehen erstanden, indem er einen Beauftragten zu einem Mann geschickte hatte, dessen Vater er einst das Leben gerettet hatte.
    »Vorsicht!« mahnte er das Pferd, das bei einer scharfen Biegung ausgerutscht war und Schlamm bis in das Gesicht seines Reiters gespritzt hatte. Tempus verfluchte den Schlamm, den Regen und die Zeit, die er brauchen würde, alles wieder sauberzukriegen, wenn es überstanden war. Was den schreienden Mann in der Falkenmaske betraf, der in immer kleineren Kreisen vor den beschlagenen Hufen floh - nun, er wußte keine Götter anzurufen - er brüllte bloß seine Furcht hinaus.
    Das Pferd drehte sich und sprang. Sein Reiter benutzte lediglich die Knie, es zu lenken, die Zügel ließ er locker hängen. Wenn der Sklavenhändler sich eine private Armee hielt und mit dieser Tatsache auch noch prahlte, so würde der ehemalige Söldner und jetzige Gardist dafür sorgen, daß ihre Reihen sich lichteten. Er würde Jubal, diesen eingebildeten Menschenhändler lehren, daß Hochmut sich nicht bezahlt machte. Das hielt er für seine Pflicht gegenüber dem rankanischen Prinz-Statthalter, den zu beschützen er geschworen hatte. Ein Dutzend Falkenmasken hatte er bereits erledigt, dieser wimmernde Bursche hier würde der dreizehnte sein.
    »Töte!« befahl der Gardist, der genug von dem sportlichen Hinauszögern hatte.
    Die zurückgelegten Ohren des Apfelschimmels zuckten und richteten sich auf. Mit ausgestrecktem Hals griff er an. Zähne und Hufe stießen auf Fleisch. Ein Schmerzensschrei, der rasch verstummte.
    Tempus gestattete dem Tier, die Leiche eine Weile zu stupsen. Er streichelte seinen Nacken und lobte es. Als ein Blitz blanke Knochen erhellte, zog er das Pferd zurück und ließ es zur Stadt trotten.
    Da passierte es, daß ein Blitz rund um Reiter und Pferd kreiste.
    »Halt an!« Obgleich es wie ein neugeborenes Füllen zitterte, gehorchte das Tier. Das sengend rote Licht drang durch Tempus' zusammengepreßte Lider und ließ seine Augen tränen. Eine gewaltige Stimme dröhnte in seinem Kopf: »Du bist mein!«
    »Daran zweifelte ich nie«, knirschte der Gardist.
    »Du hast es wiederholt angezweifelt«, grollte die Stimme. »Du warst aufsässig und treulos, obwohl du dich mir verschrieben hast. Seit du deinem Erbe entsagtest, bist du ein Magier, ein Philosoph, ein dem Orden des Blauen Sterns angehörender...«
    »Hör mir zu, Gott. Ich war auch schon ein Hahnrei, ein einfacher Fußsoldat und schließlich ein General. Ich habe zehnmal mehr Eisen in lebendes Fleisch gestoßen als andere meines Alters. Nun umzingelst du mich mit Blitzen und drohst mit Donnerschlag, obwohl ich hier bin, um deinen Ruhm unter

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