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Zur Hoelle mit den Hexen

Titel: Zur Hoelle mit den Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursel Scheffler
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muss ich erklären: Meine Freundin Henna ist Frisörmeisterin. Sie hat ein wunderbares Talent, Frauen zu verschönern. Und wen sie schön gemacht hat, der bleibt schön. Auch bei Tageslicht.«
    Â»Ach, was du nicht sagst! Alle Frauen?«, erkundigt sich DTG argwöhnisch.
    Henna erkennt ihre Chance und sagt: »Ja, alle Frauen. Die meisten machen zu wenig aus ihrem Typ. Sie tragen zum Beispiel die falsche Frisur.« Sie fasst sich ein Herz und berührt prüfend das verfilzte Haar der teuflischen Großmutter. »Spliss«, murmelt sie und macht ein bedenkliches Gesicht, so wie ein Arzt, der eine gefährliche Krankheit feststellt.
    Â»Du wagst es...«, sagt der größte der Wächterteufel, nähert sich Henna bis auf Tuchfühlung und packt sie am perlenbestickten Kragen ihres Prinzessinnenkleides.
    Â»Nein, nein. Lass sie nur ausreden«, sagt DTG etwas irritiert. »Schpriss? Was soll das sein?«
    Â»Es heißt ›Spliss‹ und bedeutet, dass sich die Haare spalten. Sie müssen dringend von einem Fachmann geschnitten werden.«
    Der Wächterteufel packt Henna mit drohender Gebärde am Ärmel, weil sie wieder nach den Haaren greift.
    Â»Nein, nein, lass sie nur ausreden«, sagt DTG nachdenklich. Und weil sie tatsächlich eitel ist wie alle Teufel, fügt sie hinzu: »Was würdest du mir denn außerdem empfehlen?«
    Â»Ehrlich oder höflich?«, erkundigt sich Henna vorsichtig.
    Â»Putzteufel! Ausnahmsweise mal ehrlich«, knurrt DTG ärgerlich.
    Â»Nun: Die Haare waschen, tönen, schneiden. An den Seiten flach anföhnen und den Hinterkopf betonen. Das macht das Gesicht schmaler. Vielleicht noch zwei goldene Kämme, um das Haar seitlich etwas hochzustecken?«
    Â»Goldene Kämme? Holt goldene Kämme!«, ruft DTG begeistert einigen ihrer Unterteufel zu, die sofort davonstieben.
    Â»Und was brauchst du sonst noch?«
    Henna kneift das linke Auge zu und betrachtet DTG prüfend, während sie langsam um sie herumgeht. Auch der Ring mit den großen Schlüsseln, der am Gürtel der Alten befestigt ist, entgeht ihr dabei nicht.
    Â»Einen bequemen Stuhl, warmes Wasser, Shampoo, Haarfarbe aus dem Sortiment von DTG, einen Föhn, Kamm und Rundbürste, Handtücher, Lockenstab, einen großen Spiegel und...«
    Â»Sprich weiter!«
    Â»Ich trau mich nicht …«
    Â»Sie hat angebissen«, raunt Flora ihrer Freundin Lilli zu. »Hoffentlich übertreibt es Henna jetzt nicht.«
    Â»Sprich weiter. Das ist ein Befehl!«, faucht DTG, als Henna nicht gleich antwortet.
    Â»Ich würde noch etwas Warzensalbe aus dem Mephia-Pharm -Schönheitsprogramm, Serie Orange , empfehlen!«
    Der Wachteufel packt Henna erneut am Ärmel. Keiner in der Hölle wagt es jemals, auf die hässliche Warze im Gesicht der Herrscherin anzuspielen!
    DTG wirft einen kritischen Blick in die Spiegelscherbe, die an der Wand hängt. Dann packt sie den Wachteufel am Ohr und flüstert hinein: »Lass sie los. Vielleicht hat sie Recht! Wir können ihre Vorschläge ja ausprobieren. Ich kann sie hinterher immer noch auf der Kohlenrutsche in die Unterwelt befördern. Wo ist das Risiko?« Lauter sagt sie: »Pinkus und Stinkus, holt alles, was Henna zur Ausübung ihres Handwerks braucht. Und stellt einen großen Spiegel auf. So groß, dass ich mich von oben bis unten darin sehen kann.«
    Zwei kräftige Feuerteufel flitzen los, um das Gewünschte zu holen.
    Â»Sie wird uns über die Kohlenrutsche schicken«, wispert Flora, und ihre Zähne klappern.
    Â»Keine Panik!«, flüstert Lilli ihrer Freundin Henna zu. »Versuch, so viel Zeit zu gewinnen, wie du kannst. Vielleicht gelingt es dir, die drei goldenen Haare auszureißen? Dann verliert sie ihre Macht.«
    Â»Und ich vermutlich meinen Kopf«, brummt Henna. »Wir müssen ihr obendrein irgendwie die Schlüssel abnehmen, damit wir hinauskommen! Sie hängen an ihrem Gürtel.«

    Â»Um die Schlüssel werde ich mich kümmern«, verspricht Lilli.
    Â»Was schwatzt ihr da?«, zischt DTG.
    Â»Wir beraten das Schönheitsprogramm«, schwindelt Henna.
    Â»Wehe euch, wenn ich nicht zufrieden bin!«, faucht DTG mit einem giftigen Blick aus ihren Kohlenaugen, die jetzt phosphorgrün leuchten.
    Da bringen Pinkus und Stinkus schon einen großen Spiegel angeschleppt und lehnen ihn an die Wand.
    Â»Ein Mephia-Pharm-

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