Zur Kasse, Schnaeppchen
»Lebenslust« sowie dominante und aggressive Verhaltensweisen.
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Dass Testosteron nicht unbedingt zu besseren Kaufentscheidungen führt, zeigt sich spätestens dann, wenn wir Männer über den Verkäufer oder die Verkäuferin aufgrund unseres vermeintlich besseren Fachwissens dominiert haben (der Klügere gibt gemeinhin nach), jetzt aber mit dem schlechteren Produkt nach Hause kommen.
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Ãstrogene sind die wichtigsten weiblichen Sexualhormone und fördern die Reifung einer befruchtungsfähigen Eizelle. Oxytocin hat eine wichtige Bedeutung beim Geburtsprozess. Gleichzeitig beeinflusst es nicht nur das Verhalten zwischen Mutter und Kind sowie zwischen Geschlechtspartnern, sondern auch ganz allgemein das soziale Verhalten von Frauen.
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Bei Frauen führt der höhere Anteil des Hormons Ãstrogen oder auch Oxytocin dazu, dass sie stärker auf Reize ansprechen. Sie bummeln, schauen, wägen ab und benötigen längere Zeit, um sich zu entscheiden. Mit dem Nachteil, dass zwar nichts übersehen, aber auch nichts liegen gelassen wird. Fazit: Der Einkaufswagen ist umso voller, das Portemonnaie aber leer.
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Die unterschiedlichen Sexualhormone von Mann und Frau beeinflussen auch deren Einkaufsverhalten.
Die Neandertaler im Supermarkt
Wenn unsere Kaufentscheidungen im Wesentlichen von unserem Reptilienhirn und unseren Hormonen gesteuert werden, liegt das daran, dass dieses Gehirnareal zwischen 30.000 und 50.000 Jahre
alt ist. Die Evolution verändert uns Menschen nur im Schneckentempo. Wir laufen also immer noch mit dem Hirn eines Jägers und einer Sammlerin durch die heutige Einkaufswelt.
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Dies zumindest ist die Theorie von Daniel Kruger, Professor an der renommierten University of Michigan in Ann Arbor, USA. »Wir haben Belege, dass die Art von Fertigkeiten, Fähigkeiten und Verhaltensweisen, die in der Steinzeit wichtig für das Jagen und Sammeln waren, in unserer modernen Konsumgesellschaft auf eine vorhersagbare Weise zum Vorschein kommen.«
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Damals benötigten Frauen für das Sammeln von Pflanzen vollkommen andere Strategien als die Männer für eine erfolgreiche Jagd. Dies spiegelt sich in ihrem heutigen Kaufverhalten wider. Aus der Perspektive der Evolution scheint es demnach ganz natürlich zu sein, dass Mann und Frau beim Einkauf oftmals nur wenig Verständnis füreinander aufbringen.
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Schauen wir uns die Theorie von Kruger einmal genauer an: Steinzeitfrauen kehrten beim Sammeln immer wieder an dieselben Stellen zurück, an denen sie einmal fündig geworden waren. Sie mussten sehr erfahren und geschickt sein, um genau die richtige Farbe, Beschaffenheit und den richtigen Geruch der Nahrung zu erkennen. Nur so konnten sie sicherstellen, dass diese genieÃbar und von guter Qualität war.
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AuÃerdem mussten sie wissen, wie lange es dauern würde, bis sich eine abgeerntete Stelle regeneriert haben würde und erneut abgeerntet werden könnte. Wenn sie auf ihrer Wanderschaft in ein neues Gebiet kamen, mussten sie die Landschaft genau ergründen und herausfinden, an welchen Plätzen es Nahrung gab.
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Gewisse Ãhnlichkeiten zu Shopping-Gewohnheiten von Frauen sind unverkennbar. Unter modernen Bedingungen wissen Frauen viel eher als Männer, wo es bestimmte Produkte besonders günstig gibt und wann ein bestimmtes Produkt im Angebot sein wird. Eröffnet ein neues Geschäft, wollen sie dieses als Erste erkunden. Und sie verbringen auch deutlich mehr Zeit als das andere Geschlecht damit, das perfekte Produkt auszuwählen.
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Ganz anders verhält sich unser Steinzeitmann. Als Jäger war es für das Ãberleben notwendig, die Beute anzuvisieren, zu erlegen und das Fleisch so schnell wie möglich zurück in die Höhle zu schaffen. Und ganz ähnlich verhält sich das Gros aller Männer beim Einkaufen: Sie haben häufig ein ganz bestimmtes Produkt im Sinn. Dazu wollen sie einfach nur schnell in einen Laden gehen, sich das Produkt schnappen und schnell wieder das Geschäft verlassen. Natürlich treffen diese Verhaltensweisen nicht auf jeden zu, so Kruger. Trotzdem trägt die Theorie dazu bei, das andere Geschlecht besser zu verstehen.
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Auch heute noch kaufen Männer eher wie Jäger ein, und Frauen eher wie Sammlerinnen.
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