Zur Kasse, Schnaeppchen
dadurch auszeichnen, dass bestimmte Motive stärker als andere sind, sind beim Gleichgültigen Balance, Dominanz und Stimulanz gleichmäÃig und nicht sonderlich stark ausgeprägt. Dieser Typ bevorzugt Massenprodukte und verfügt kaum über ausgeprägte Vorlieben. Da er von externen Reizen kaum angesprochen wird, passen auf ihn Bezeichnungen wie (positiv) »stabilintrovertiert« oder (weniger positiv) »gleichgültig-phlegmatisch«.
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Es existieren sieben Konsumtypen: Abenteurer, Hedonist, GenieÃer, Bewahrer, Disziplinierter, Performer und Gleichgültiger. Zu welchem Konsumtyp würden Sie sich zählen?
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Da die drei Motivfelder Balance, Dominanz und Stimulanz in unterschiedlicher Stärke bei allen Menschen vorhanden sind, muss - so die Vertreter dieses Ansatzes - beim Konsumentenverhalten in Wahrscheinlichkeiten und nicht in sicheren Ereignissen gedacht werden. Der Hedonist kauft auch Produkte mit Balancecharakter, aber über einen längeren Zeitraum hinweg eben wesentlich seltener als der Bewahrer.
Warum Mann und Frau nicht zusammenpassen - jedenfalls beim Einkaufen
B ei jedem Menschen und in jeder Altersstufe sind Balance, Dominanz und Stimulanz mehr oder weniger stark ausgeprägt. Sucht man nach Unterschieden zwischen den Geschlechtern, zeigt sich, dass bei den Bewahrern und GenieÃern Frauen überwiegen. Bei den Hedonisten und Disziplinierten sind beide Geschlechter in etwa gleichmäÃig vertreten. Bei den Performern und Abenteurern dominieren eindeutig die Männer. 5
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Mit dem Alter verlieren Dominanz- und Stimulanzbedürfnisse an Stellenwert, während der Wunsch nach Balance zunimmt. Demnach sind Hedonisten, Abenteurer und Performer im Durchschnitt wesentlich jünger als GenieÃer, Bewahrer und Disziplinierte.
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Betrachtet man Alter und Geschlecht gleichzeitig, dann zeigt sich: Junge Männer haben einen ausgeprägten Wunsch nach Dominanz und Stimulanz.
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Ãltere Männer tendieren zu Werthaltungen wie Tugend, Disziplin und Sparsamkeit.
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Junge Frauen haben etwas weniger Dominanz, dafür aber eine hohe Stimulanzausprägung.
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Ãltere Frauen neigen zu Balance, Sicherheit, Disziplin, Tradition und Humanismus.
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Männer tendieren beim Einkauf zu Dominanz, Frauen zu Stimulanz. Mit zunehmendem Alter kommt bei beiden Geschlechtern das Balancemotiv stärker zum Tragen.
Mann und Frau in der Hormonfalle
Im Jahr 2009 engagierte Media-Markt für seine Werbung den Komiker Mario Barth. In einem der Werbespots kommentierte er auf humorvolle Art und unter Beifallsstürmen eines vermeintlich freiwillig anwesenden Publikums, wie Frauen und Männer einen iPod einkaufen. Der Mann steuert ohne Umwege die MP3-Abteilung an. Die Frau hingegen schlendert durch die Kaffeemaschinen- und DVD-Abteilung, bis sie nach vielen Ablenkungen und Umwegen endlich zum iPod findet.
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Das, was der Komiker Mario Barth in der Media-Markt-Werbung auf die Schippe nimmt, birgt jedoch bei allem Humor einen wahren Kern. Denn für die unterschiedliche Motivstruktur und das daraus folgende unterschiedliche Kaufverhalten von Mann und Frau gibt es eine einfache biologische Erklärung. Dass bei Männern das Dominanzmotiv im Vordergrund steht, lässt sich auf den höheren Anteil des Hormons Testosteron zurückführen. Der Evolutionsforscher James Darwin würde das ungefähr so ausdrücken: Nur der Ãberlegene wirkt auf Frauen attraktiv und hat demnach die Chance, seine Gene möglichst häufig weiterzugeben. Deshalb streben Männer immer danach, über ihre Geschlechtsgenossen zu dominieren.
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Da Männer besser, stärker und schneller als ihre Konkurrenten sein wollen, steuern sie zielstrebig ein Regal an, verschaffen sich schnell einen Ãberblick über das Angebot und greifen dann sehr schnell zu.
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Und bei Männern geht es häufig darum, wer das bessere Fachwissen besitzt. Sie holen sich eigentlich keinen Rat beim Verkäufer, sondern wollen sich, dem Gegenüber und ihrer Umwelt beweisen,
dass sie der Ãberlegene sind. Auch hier gibt das Männlichkeitshormon Testosteron den Ausschlag.
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Testosteron ist ein wichtiges Sexualhormon, das bei beiden Geschlechtern vorkommt, beim Mann aber in höherer Konzentration vorhanden ist. Ein hoher Testosteronspiegel fördert das Entstehen bzw. die Steigerung von sexuellem Verlangen (Libido) und generell Antrieb, Ausdauer und
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