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Zur Kasse, Schnaeppchen

Titel: Zur Kasse, Schnaeppchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Willy Schneider
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nicht sofort, gehen sie wieder. Denn so wichtig ist es ihnen nun auch wieder nicht, eine neue Hose zu erwerben.
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    Männer denken beim Einkauf offensichtlich praktisch und zeitsparend. Sie gehen schnell irgendwohin, nehmen sich auch beim Einkauf im Supermarkt das, was in Blick- und Greifzone liegt. Eine Frau hingegen wird beispielsweise in der Obst- und Gemüseabteilung stehen bleiben und jeden Salatkopf erst einmal genau untersuchen, bevor sie sich letztlich doch für Tomaten entscheidet.
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    Aber es gibt Grund zur Hoffnung für die shoppingverliebten Frauen, denn das Einkaufen wird für Männer interessanter: Laut einer Umfrage der Fachhochschule Braunschweig-Wolfenbüttel kaufen mittlerweile 54% der jungen Männer durchaus gerne Klamotten ein. Auch die Universität Illinois (USA) hat ähnliche Befunde erzielt.

Sex sells
    Die Rationalität von Männern hat auch ihre Grenzen, und wieder kommt das Testosteron ins Spiel. Was wir schon immer ahnten, haben belgische Wissenschaftler um den Wirtschaftsprofessor Siegfried Dewitte an der Universität Löwen nun bestätigt: Bei Männern mit hohem Testosteronspiegel setzt bei erotischen Reizen das Hirn aus. Normalerweise sind Männer mit hohem Testosteronspiegel harte Verhandlungspartner. Sobald aber erotische Reize ins Spiel kommen, tritt genau diese Fähigkeit in den Hintergrund. Jetzt mutieren die sonst so starken Männer zu Schäfchen, die sich leicht manipulieren lassen und gerne bereit sind, überhöhte Preise zu entrichten.
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    Das Prinzip des abgeschwächten Preisbewusstseins bei sexuellen Reizen funktioniert nicht nur bei teuren Produkten, sondern auch bei Waren des täglichen Bedarfs sowie bei Spontankäufen. Sehen Männer spärlich bekleidete Frauen, wählen sie schneller Genussmittel wie Filme, Gebäck oder Zigaretten. Auch wenn die belgischen Wissenschaftler nachweisen konnten, dass insbesondere Männer mit hohem Testosteronspiegel die bevorzugten Opfer von erotischer Werbung für teure Produkte sind, so gilt auch bei Frauen: Sex sells. Bei einem gut gebauten Männerkörper in Werbeanzeigen kommt es - wenn auch schwächer ausgeprägt als bei Männern - auch bei ihnen vermehrt zu Spontankäufen. Der geringere Einfluss lässt sich damit erklären, dass Frauen nicht wie Männer hauptsächlich über das Auge, sondern über tatsächliche Berührungen wahrnehmen.

Was Kopfkamera und Pulsmesser verraten
    Vom Fernsehsender VOX in Auftrag gegebene wissenschaftliche Untersuchungen mit einer sogenannten Kopfkamera, welche die Blickrichtung von Kunden beim Einkaufen aufzeichnet, belegen die Unterschiede im Einkaufsverhalten von Mann und Frau. Das Auge des Mannes fixiert das Regal, in dem das aufgelistete Produkt liegt. Sein Blick weicht kaum vom Ziel ab. Er verhält sich auch in der Konsumwelt wie ein Jäger in der Steinzeit: präzise, ohne überflüssige Bewegungen. 6

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    Für Frauen hingegen wird bereits der Eingangsbereich eines Geschäfts zur Herausforderung. Auch sie versuchen, sich grundsätzlich zu orientieren. Ihr Blick weicht jedoch immer wieder vom eigentlichen Ziel ab, d. h. sie lassen sich leichter ablenken, da sie auf der Suche nach Abwechslung sind. Und selbst wenn sie nach deutlich längerer Zeit als Männer das gewünschte Regal erreichen, sind ihre Blicke immer noch unruhig. Alles muss genau ausgespäht, in die Hand genommen und inspiziert werden. Und das kostet Zeit. Was Männer zeitsparend erledigen, führen Frauen gründlich durch. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Das Kaufverhalten von Frauen zeichnet sich durch die gründliche Vorgehensweise aus. Sie schauen nach der richtigen Qualität und Größe, vergleichen die Preise und beurteilen die Frische. Nachteilig ist aber der Zeitverlust, der aus dem intensiven Angebotsvergleich folgt. Hinzu kommt die größere Bereitschaft zu Spontankäufen.
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    Der Mann hingegen ist ein Einkaufssprinter. Er spart Zeit und Kraft, da er bereits weiß, was er will. Er sucht nur noch nach den Produkten auf seiner Einkaufsliste und verlässt nur mit ihnen den Laden. Da Männer einfach nur schnell einkaufen, achten sie weniger auf Preis und Qualität. Da kann es schon mal vorkommen, dass nicht das qualitativ beste und/oder günstigste Produkt im Einkaufswagen landet. Und Hausfrauen beklagen immer wieder, dass ihre bessere Hälfte das Einkaufsgeld, das eigentlich

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