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Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zur Liebe verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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fahren wird, bis Sie einen neuen Truck haben.«
    Sie machte sich los, ging auf Abstand und drehte sich zu ihm um. »Ich fahre mit meinem Motorschlitten.«
    Er ergriff ihre Hand und zog sie bergauf. »Sie sind doch die dickköpfigste Person, die ich kenne.«
    »Danke.«
    Er blieb stehen und sah sie unfreundlich an.
    Anna kletterte an ihm vorüber.
    Sie brauchten nicht zehn Minuten bis nach oben, sondern zwanzig. Ihre Beine wollten einfach nicht. Ethan musste ihr die meiste Zeit helfen, und als sie es endlich zur Straße geschafft hatten, warf Anna sich erschöpft in eine Schneewechte.
    »Wir dürfen nicht stehen bleiben. Sie müssen sich vor Unterkühlung hüten.«
    »Nur einen Moment«, sagte sie und keuchte bei jedem Muskelkrampf. Sie wusste, dass sie am nächsten Morgen keinen Finger würde rühren können. Ihr ganzer Körper schmerzte von Kopf bis Fuß.
    Ethan, der vom Aufstieg nicht einmal außer Atem geraten war, ließ sich neben ihr nieder. »Sie müssen nach Hause und brauchen ein heißes Bad.«
    Sie ließ den Blick über den dunklen Wald wandern. Die Flammen ihres brennenden Wagens waren erloschen, der Wald wirkte unheimlich und bedrohlich. O Gott, wie sie die Dunkelheit hasste. »Wo ist Ihr Truck?«
    »Ein Stück weiter. Ich habe gesehen, wie Sie ins Schleudern gerieten, konnte aber nicht anhalten.« Er warf einen Blick nach hinten. »Die Straße muss unter dem Schnee voller Eis sein.«
    Anna rieb sich die Stirn. »Hier kam Samuel Fox ums Leben. Ihm ist genau dasselbe passiert.« Sie sah den Mann an, der neben ihr saß. »Nur hatte er niemanden, der ihn herauszog. Ich hörte, dass man ihn erst zwei Tage später fand.«
    »Wie sind Sie nach Fox Run geraten? Sind Sie mit Samuel verwandt?«
    Als sie über ihre Stirn strich und dabei müde seufzte, richtete Ethan seine Aufmerksamkeit auf die Radspuren, die im Zickzack von einer Straßenseite zur anderen verliefen. Er griff hinunter und strich den Schnee neben sich weg. »Über die Straße muss ein Wasserlauf führen. Unter diesem Schnee ist es spiegelglatt.«
    »Hier war nie eine Quelle. Eine Viertelmeile weiter gibt es eine tiefer im Wald.«
    Er richtete seinen Blick wieder abrupt auf sie, und Anna
sah, dass er die Augen zusammenkniff. »Ich bin schon den ganzen Winter über da, und mir ist nie aufgefallen, dass es an dieser Stelle besonders eisig wäre«, erklärte sie rasch. »Auf Fox Run gibt es eine Landkarte, auf der eine Quelle hier drüben eingezeichnet ist.« Sie deutete in Richtung Hauptstraße.
    Es war einen Moment lang still, dann stand Ethan schließlich auf. »Quellen können schlimmer sein als alte Freundinnen. Sie tauchen plötzlich an den unmöglichsten Orten auf.«
    »Haben Sie öfter dieses Problem?«, fragte sie und ergriff seine ausgesteckte Hand, um aufzustehen.
    Er gab keine Antwort. Sie rutschten und schlitterten zu seinem Truck, der fast von der Straße abgekommen war und mit dem linken Vorderreifen tief im Schnee steckte. Sie folgte den Reifenspuren bis zu dieser Stelle.
    »Sehr eindrucksvoll«, sagte sie spöttisch und öffnete die Tür.
    »He, mein Truck ist immerhin noch auf der Straße.«
    »Er steckt aber fest.«
    »Der Motor ist in Ordnung, also können Sie sich wärmen. Ich habe hinten einen Greifzug, der uns heraushelfen wird.«
    »Ich helfe Ihnen.«
    Er hob sie auf den Sitz. »Nichts da. Sie werden hier schön bei laufender Heizung sitzen. Sie zittern nicht mehr, und Ihre Worte kommen undeutlich. Segee, Sie sind am Umkippen.«
    »Sehr schön. Spielen Sie sich ruhig als Macho auf. Ich werde hier liegen und sterben.«
    »Einschlafen dürfen Sie nicht. Lassen Sie den Motor an,
öffnen Sie den Reißverschluss meiner Jacke und ziehen Sie die Schuhe aus.«
    Sie blinzelte. Er sah tatsächlich ein wenig verschwommen aus. Und sie wusste um die Gefahr eines Einschlafens, aus dem es kein Erwachen gab. Aber es ärgerte sie, Ethan völlig ausgeliefert zu sein.
    »Unter dem Sitz ist eine Thermosflasche mit Kaffee«, sagte er. »Er müsste noch lauwarm sein.«
    »Ich hasse Kaffee.«
    Der böse Blick, mit dem Ethan sie bedachte, hätte einen Bären abgeschreckt. Nur um ihm zu zeigen, dass sie noch nicht tot war, schob Anna ihn mit ihrem Fuß weg und zog die Tür zu. Dann drehte sie den Zündschlüssel um.
    Ethan griff in die Ladefläche und zog den Flaschenzug heraus, der sich an einem Baum festhaken ließ, so dass man den Truck aus der Schneewechte herauskurbeln konnte. Anna zog den Reißverschluss seiner Jacke auf und machte sich daran, die

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