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Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zur Liebe verführt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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sie hinunter. Sein Lächeln war wieder da.
    »Sie stehen wohl auf Gräben, Segee.«
    »Das reicht«, zischte sie zähneknirschend und wollte sich unter ihm hervorwinden.
    Er gab kein Zoll nach und packte ihre Hand, die gegen seine Brust trommelte. »Zittern Sie vor Kälte, oder mache ich Sie so nervös?«
    »Gleich übergebe ich mich.«
    Das wirkte. Er rollte sich weg, setzte sich auf und zog sie mit sich. Dann packte er sie am Nacken und drückte ihren Kopf hinunter zwischen ihre Knie. »Tief durchatmen«, riet er ihr und zog ihr die Jacke aus.
    Sie griff hastig nach der Jacke. »Ich erfriere noch!«
    »Sie sind durchnässt und haben eine ganze Schneeladung am Rücken.« Er griff unter ihren Pullover.
    Seine Finger brannten wie glühende Kohlen. Annas Körper durchzuckte ein heftiges Schaudern. O Gott, jetzt musste sie sich übergeben. Sie raffte sich auf und fiel prompt flach aufs Gesicht.
    »Ganz ruhig«, sagte Ethan, der aufstand und seine Arme um ihre Taille schlang, um sie im Gleichgewicht zu halten. »Ihnen ist noch schwindlig. Da kann man nicht einfach so aufspringen.«
    Er machte sich daran, den Hang hinaufzusteigen, ohne auch nur einmal seinen Griff um sie zu lockern, und Anna war dankbar für seine Hilfe. Ihre Knie zitterten, weil sie erkannte, dass sie beinahe ums Leben gekommen wäre.
    »Es sei denn, mein Charme bereitet Ihnen Schwindelgefühle«, meinte er, als er sie auf einen Felsblock auf halbem Weg zur Anhöhe setzte.
    Sie sah ihn blinzelnd an. Sein Gesicht war vom Lichtschein des noch immer brennenden Autowracks umgeben. »Charme?«
    Er legte den Kopf schräg. »Ja. Charme liegt bei uns in der Familie.«
    Sie schnaubte und machte ihm Platz, als er auf den Felsblock sprang und sich neben sie setzte. Persönlich war sie der Meinung, dass er in seiner Familie das gute Aussehen mitbekommen hatte – wenn sie auch nicht die Absicht hatte, es ihm zu sagen. »Sie haben mehr Muskeln als Verstand mitbekommen«, sagte sie.
    Er saß neben ihr, während um sie herum ein Schneesturm tobte und der Wind ihnen große nasse Flocken ins Haar und Gesicht trieb.
    »Diese Muskeln haben Ihnen eben das Leben gerettet.«
    »Und mein Verstand hat letzten Monat Ihr Leben gerettet.«
    Ein Grinsen teilte sein Gesicht. »Dann sind wir quitt. Ziehen Sie den Pullover aus.« Er schlüpfte aus seiner Jacke. »Wir
brauchen zehn Minuten, um bis zu meinem Truck hinaufzuklettern. Noch ehe wir oben sind, werden Sie erfrieren.«
    Sie zögerte. Er hatte recht, wie sie wusste. »Drehen Sie sich um.«
    Er lachte, folgte aber ihrer Aufforderung. Anna zog den Pullover über den Kopf, und als ihr Gesicht wieder frei war, sah sie, dass er sich wieder zu ihr umgedreht hatte. Und jetzt lachte er nicht mehr.
    Sie schubste ihn mit aller Kraft, stieß ihn vom Felsblock und entwendete ihm die Jacke, als er hinfiel. »Sie nichtsnutziger dreckiger Idiot!«, beschimpfte sie ihn und sah direkt in sein schockiertes Gesicht.
    »He, ich habe nur geschaut, ob Sie Verletzungen haben.«
    »Ja, ganz recht!«
    Sie schlüpfte in seine Jacke, die sie bis zum Hals zuknöpfte, und kuschelte sich in die himmlische Wärme. »Zum Teufel mit meinem Montiereisen, ich lege mir eine Flinte zu. Eine mit neun Kugeln und Laservisier.«
    Er streckte ihr beide Hände entgegen. »Wollen Sie hier Wurzeln schlagen, oder möchten Sie noch vor dem Morgen nach Hause kommen?«
    Sie warf einen Blick in den Abgrund. »Meinen Wagen habe ich zu Schrott gefahren«, sagte sie mehr zu sich als zu ihm. »Was soll ich jetzt machen?«
    »War er versichert?«
    »Nur Haftpflicht.«
    »Dann rufen Sie Ihren Daddy an. Sicher wird er Ihnen eine neue Karre kaufen.«
    Sie sah ihn mit einem Ruck an. »Wieso kennen Sie meinen Vater?«
    Ethan hob die Schultern hoch. »Ich kenne ihn nicht. Aber ich schätze, dass es nicht viele Damen namens Segee gibt, die sich mit Sägewerken auskennen. Und ihr Akzent ist eindeutig frankokanadisch. Sie müssen mit Segee Logging and Lumber of Quebec verwandt sein.«
    Anna, die wieder zu ihrem brennenden Wagen hinunterstarrte, stellte seine Vermutung nicht in Abrede. Es spielte keine Rolle, wenn er wusste, wer ihr Daddy war; kein Mensch würde Samuel Fox mit André Segee in Verbindung bringen. »Er würde diesen Unfall nur als einen Grund mehr für meine Rückkehr ansehen.«
    Anna spürte plötzlich zwei Hände an ihrer Taille und wurde vom Stein heruntergezogen, bis sie gegen eine steinharte Brust gedrückt wurde. »Ich kenne jemanden, der Sie zur Arbeit und zurück

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