Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)
wissen.«
»Ich verwette unseren Holz-Harvester, dass er die ganze Zeit über von dem weiblichen Vorarbeiter bei Loon Cove Lumber wusste und absichtlich vergessen hat, es zu erwähnen.«
Ethan blickte zum Haupthaus. Grady würde so etwas nie tun. »Er weiß es besser«, wiederholte er.
»Es ist nur ein Gefühl«, sagte Alex. »Ich dachte, ich sollte es dir sagen.«
»Okay, danke für die Information. Wir sehen uns in den nächsten Tagen.«
»Später«, beharrte Alex.
Ethan schaltete sein Handy ab und warf einen Blick zu Annas Haus.
Nein, das war keine Falle. Sein Dad hatte einfach vergessen, ihm zu sagen, dass Bishops Vorarbeiter weiblichen Geschlechts war, und es war auch Zufall, dass er für Ethan auf
Annas Besitz eine Hütte zum Mieten gefunden hatte, damit sein unverheirateter Sohn mit der schönen Frau täglich zusammenarbeitete und jede Nacht knappe hundert Yards von ihr entfernt schlief.
Er seufzte und ging zu seiner Hütte. Verdammt, er brauchte niemanden, der sich in sein Liebesleben einmischte – am allerwenigsten seinen Vater!
Ethan öffnete ein Auge und sah, dass es halb drei Uhr nachmittags war. Er hatte weniger als drei Stunden geschlafen, und der Idiot, der an seine Tür hämmerte, war dem Tod geweiht – sobald er die Kraft fand, um aufzustehen.
»Knight!«, drang Damons Stimme durch die massive Holztür. »Ihr Motorschlitten versinkt. Kommen Sie, wir helfen Ihnen, ihn herauszuziehen.«
Im Moment kümmerte es ihn keinen Deut, ob das verdammte Ding auf den Grund absackte, trotzdem stemmte Ethan sich aus dem Bett hoch. »Sehr freundlich, Ihr Angebot«, bedankte er sich, als er den zwei Segee-Brüdern die Tür öffnete. »Ich befestige einfach ein Seil daran und ziehe ihn mit Annas Truck ans Ufer.«
»Wir bestehen darauf«, erwiderte Damon und drängte sich vor Jean-Paul ins Haus. »Da Sie hinauswaten müssen, werden wir aufpassen, dass Sie nicht zufällig unter das Eis rutschen und womöglich nicht wieder auftauchen.«
Den Teufel würde er sich auf Typen wie diese beiden verlassen. Ethan setzte sich mit einem resignierten Seufzen hin und zog seine Stiefel an, wobei ihm bewusst war, dass die zwei Brüder seine Unterkunft begutachteten.
»Annas Plan, Fox Run Mill wieder in Betrieb zu nehmen,
ist ein Hirngespinst«, erklärte Jean-Paul, als er sich umdrehte, nachdem er das Bad inspiziert hatte. »Die Anlage ist total desolat. Man müsste alles abreißen und neu aufbauen. Völlig unrentabel.«
Ethan stand auf und griff nach seiner Jacke. »Ach, ich weiß nicht«, sagte er. »Anna scheint das gut durchdacht zu haben. Ich glaube, sie wird Fox Run Mill wieder in Schuss bringen, wenn sie es wirklich will.« Er richtete den Blick auf den älteren Segee. »Mit oder ohne die Hilfe ihrer Familie.«
»Sie soll alles verkaufen und nach Hause kommen«, knurrte Jean-Paul.
»Ich glaube, Anna fühlt sich hier zu Hause«, bemerkte Ethan, der auf die Veranda hinaustrat und das Stück Seil nahm, das die Männer mitgebracht hatten. Er drehte sich zu ihnen um. »Außerdem, meinen Sie nicht auch, dass sie mit neunundzwanzig selbst Entscheidungen treffen kann?«
Keiner der beiden antwortete darauf; sie stiegen die Stufen hinunter und gingen, gefolgt von Ethan, zum See. Jetzt war ihm klar, wieso Anna manchmal so dickköpfig war. Sie musste es sein, um sich in ihrer Familie behaupten zu können. Sie erstickte förmlich in Liebe.
Damon nahm Ethan das Stück Seil ab, als sie das Ufer erreichten. »Ich rolle das Seil ab, während Sie zum Schlitten hinauswaten. Dann halten sie ihn aufrecht, und wir ziehen ihn an Land.«
Ethan sah hinaus zum Motorschlitten, der etwa hundertfünfzig Fuß vom Ufer entfernt auf dem abgesunkenen Eis zweieinhalb Fuß tief im Wasser stand. Verdammt, das Wasser sah kalt aus. Er warf einen Blick zum Haupthaus. »Wo ist Anna?«, fragte er.
»Sie schläft«, erwiderte Damon. »Sie behauptet, sie wäre sehr müde, da sie in letzter Zeit so viele Überstunden für Sie machen musste.«
Ethan drehte sich wieder zum Wasser um, ließ seine Jacke von den Schultern gleiten und rollte die Hemdsärmel auf. »Sie verstrickt sich in Einzelheiten, ist viel zu genau«, war alles, was er sagte, während er vorsichtig über die Ufersteine ins Wasser ging. Er drehte sich um und streckte die Hand aus. »Wissen Sie, wo sie sich diese Unsitte angewöhnt hat?«, wollte er wissen, als Damon ihm ein Ende des Seils reichte.
Die Frage entlockte beiden Männern ein nettes Lächeln. »Sie hat sie sich
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