Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)
Mädchen. Und ich werde nicht zulassen, dass Damon dich in die Knie zwingt.« Sie drehte sich um und schlang die Arme um seine Mitte. »In Anbetracht dessen, dass ich das schon letzte Nacht erledigte, bevor und nachdem wir in den Laken landeten«, schloss sie lächelnd, griff nach seiner Hand und führte ihn hinaus, ehe er auf ihre unerhörte Angeberei antworten konnte.
Während Anna hinunterlief, um Damon zu begrüßen, blieb Ethan am oberen Ende der Treppe stehen und musterte prüfend den Mann, der das große Stiefelpaar neben dem kleineren seiner Schwester anstarrte.
Anna hatte ihn korrekt als kompakt und möglicherweise
gefährlich beschrieben. Und da Ethan schon mehrfach mit frankokanadischen Holzfällern in die Haare geraten war und im Moment kaum die Kraft zum Atmen hatte, entschied er sich, lieber sein höfliches Gesicht aufzusetzen und sich von dem Mann nicht provozieren zu lassen, etwas Dummes zu tun oder zu sagen.
Anna übersprang die letzte Stufe und warf sich in die Arme ihres Bruders. »Du bist gekommen, Damon!«, rief sie aufgeregt. »Ich freue mich ja so!«
Damon fing sie locker auf und drückte sie an sich, während sein Blick Ethan galt. Wortlos und ohne die Miene zu verziehen, drückte Damon Segee sehr deutlich aus, was er von dem Mann dachte, den er aus dem Schlafzimmer seiner kleinen Schwester hatte treten gesehen.
Ethan wollte sich den Blick gut merken, um ihn anzuwenden, wenn seine Nichte Delaney anfing, Freunde nach Hause zu bringen.
»Wir haben dir deinen Truck gebracht, belle enfant«, erklärte Damon und stellte Anna endlich hin.
»Wir?« Sie blickte erstaunt um sich.
»Jean-Paul ist mir hinterhergefahren, damit ich mit ihm zurückfahren kann. Er ist draußen und besichtigt dein Anwesen.« Er fasste in Annas wirres Haar und drückte es an ihr Gesicht, als er ihr tief in die Augen blickte. »Na, wie hast du dein selbst gewähltes Exil überstanden, bébé?«, fragte Damon und ließ den Blick über ihren Körper gleiten. »Du hast abgenommen.«
»Nur das, was ich bei dem verdammten Schreibtischjob zugenommen habe«, gab sie zurück, fuhr mit dem Finger über seine finster verkniffene Wange, dann warf sie sich wieder
an seine Brust. »Ihr habt mir ja so gefehlt! Wie geht es Claire und den anderen? Und … und Daddy?«
»Ach, es geht uns jämmerlich, wenn du nicht da bist, um uns zu ärgern. Besonders Papa. Er ist zu allen ruppig, aber Claire hat ihn mehr als einmal in deinem Zimmer ertappt, auf deinem Bett, ins Leere starrend.«
Ethan verkniff sich eine ironische Bemerkung. Wenn Damon Anna noch einmal schönes Kind oder Baby nannte, würde ihm speiübel werden. Sie war neunundzwanzig, nicht neun. Und welches Weichei von Vater konnte sich nicht damit abfinden, dass seine Tochter aus dem Haus ging?
Als sie ihn wieder umarmen wollte, nahm Damon Anna an den Schultern und hielt sie fest, während er mit betonter Langsamkeit zu Ethan aufblickte. »Willst du mich nicht vorstellen?«
»Ach ja.« Sie drehte sich um. »Das ist Ethan Knight, mein Boss bei Loon Cove Lumber. Ethan, das ist mein Bruder Damon.«
»Knight?«, wiederholte Damon und zog eine Braue in die Höhe, als Ethan die Treppe herunterkam, sich auf die unterste Stufe setzte und seine Stiefel anzog. »Von den North Wood Timber Knights?«
»Ja«, antwortete Anna, ehe Ethan es konnte. »Seine Familie hat vor einem Monat Loon Cove Lumber erworben. Ethan war so nett, heute herüberzukommen und mir zu helfen, im oberen Badezimmer die Installation in Ordnung zu bringen.«
Ethan verdrehte unwillkürlich die Augen, als er aufstand. Glaubte sie wirklich, ihr Bruder würde das schlucken? »Damon«, sagte er und streckte die Hand aus. »Der Verlust, den
Segee Logging and Lumber erlitten hat, ist für uns ein Vorteil. Anna managt Loon Cove Lumber seit Monaten praktisch im Alleingang.«
Es dauerte eine Weile, aber schließlich schüttelte Damon ihm die Hand, und jetzt war es Ethan, der seinen Standpunkt klarmachte, indem er mit seinem Händedruck einem Griff standhielt, der einen Elch in die Knie gezwungen hätte.
Offenbar wusste Anna genau, was sich zwischen den beiden abspielte, da sie Damon zur vorderen Haustür zog. »Ich kann es kaum erwarten, meinen Truck zu sehen. Sag mir, wo Daddy ihn versteckte.«
»An die zwanzig Meilen nördlich des Debec-Werkes«, entgegnete Damon, der sich von ihr auf die Veranda führen ließ. »Er steckte in einem verlassenen Anhänger, der in einer unserer Kiesgruben geparkt war. Dad muss
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