Zur Liebe verführt: Roman (German Edition)
sie. Sein nacktes Gewicht drückte sie in die Matratze, als er ihre Hände, die ihn fassen wollten, ergriff und sie über ihren Kopf streckte. Er küsste sie mit sanfter Aggression voll auf den Mund, als wenn er erwartete, sie würde ihn wegstoßen. Doch noch ehe sie reagieren konnte, begannen seine Lippen eine vertraute Wanderung über ihre Wange und ihre Kehle entlang. Sie hielten nicht inne, bis sie ihre Brüste erreichten. Er sog durch die dünne Seide ihres Nachthemdes an ihrer Brustwarze.
Anna stieß einen Lustschrei aus und versuchte sich ihm zu entziehen, er aber umfasste ihre beiden Hände mit einer Hand und setzte seinen sanften Angriff fort. Seine freie Hand ging auf Wanderung und jagte ihr erwartungsvolle Schauer durch den Körper, als er sie sanft massierte und dann mit den Fingern ihre Rippen hinunterglitt, unter den Gummizug ihrs Höschens.
In nur zwei Nächten hatte er ihren Körper sehr gut kennengelernt und wusste genau, wo er sie berühren musste, damit sie unter ihm in lustvolle Zuckungen verfiel. Seine starken, schwieligen Finger tändelten an ihrer Hüfte, reizten die weiche Senke zu ihrem Becken hin, während er an ihrer anderen Brust sog. Wieder schrie sie auf und versuchte ihre Hände zu befreien, ihre Gegenwehr aber ließ ihn immer tiefer zwischen ihre Schenkel sinken.
»Ethan«, keuchte sie heiser, von dem verzweifelten Verlangen erfüllt, ihn zu berühren.
Er gab ihre Brust frei, um sie wieder zu küssen und ihr nächstes Flehen in ein Stöhnen zu verwandeln, während er seine Hüften an ihren bewegte und der dünne Stoff ihres Höschens ihre Lust steigerte. Anna war klar, dass sie nur hoffen konnte, aktiv zu werden, wenn er mit dem Kondom beschäftigt war, deshalb gab sie sich ihrem wachsenden Verlangen hin. Als er jedoch seine Hüften anhob, ihr Höschen herunterzog und sich wieder zwischen ihre Schenkel senkte, sah sie, dass er die Sache bereits erledigt hatte. Langsam drang er in sie ein, während er sie an ihrer intimsten Stelle streichelte, dann hielt er beide Hände neben ihrem Kopf fest und versenkte sich tief in ihr.
In einen völlig konzentrierten und zärtlichen Rhythmus verfallend starrte er sie wortlos an und vollbrachte wahre Wunder, indem er ihre Leidenschaft subtil stimulierte. Anna erreichte mit einem überraschten Aufschrei den Höhepunkt.
»Ja, das ist es, komm schon«, lockte er, steigerte die Kraft bei jedem Stoß, nicht aber das Tempo. »Schöne Anna.«
Ihre Lust setzte sich in endlosen Wellen fort, als er sie tief erfüllte und sie sanft wiegte und sein Mund die Laute ihrer Erfüllung in sich einsog. Und ehe sie wieder zu Atem kam, fing er wieder an und liebkoste sie am ganzen Körper, während er sie emotional in einem beängstigenden Spannungszustand hielt. Immer wieder brachte er sie zum Orgasmus, bevor er schließlich selbst kam. Schweigend zog er sie an sich und hielt sie fest, worauf sie vor Erschöpfung einschlief.
Als die Sonne mit der Morgendämmerung durch das Fenster
eindrang, erwachte Anna und stellte fest, dass sie allein im Bett lag. Sie seufzte. Armer Ethan. Unsicher, wie der Empfang ausfallen würde, hatte er sich wie ein Dieb eingeschlichen … und war dem Punkt gefährlich nahegekommen, ihr abermals das Herz zu rauben.
Anna versank in der mit heißem, nach Lavendel duftendem Wasser gefüllten Wanne und legte mit einem wohligen Seufzen den Kopf zurück, dem leisen Blubbern der Seifenblasen lauschend. Sie wusste nicht, was sie mehr erschöpft hatte – eine ganze Woche Arbeit an ihrer Sägemühle oder die fünf Nächte, die sie größtenteils damit zugebracht hatte, Ethan zu lieben.
Nein, er war es, der sie geliebt hatte.
Seitdem er sie am Montag gefeuert hatte, war Ethan allnächtlich gekommen, nachdem Anna eingeschlafen war, war neben ihr ins Bett gekrochen und hatte sie zärtlich, aber leidenschaftlich geliebt. Und während dieser Nächte konnte sie die zwischen ihnen gewechselten Worte an den Fingern abzählen. Deshalb hatte Anna irgendwann am Mittwochmorgen, als sie die alte Säge auseinandergenommen hatte, entschieden, dass es klüger war, sich in Geduld zu fassen, bis Ethan sich äußerte, als ihn seiner nächtlichen Besuche wegen zur Rede zu stellen.
Anna konnte sich vorstellen, dass das Trauma von Pamela Sants Tod der Grund für seine stumme Intensität war. Er war Augenzeuge ihres Unfalls geworden, den er womöglich verschuldet hatte, und er hatte es nicht geschafft, sie zu retten. Deshalb hatte er so übertrieben reagiert,
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