Zur Sache, Schätzchen (German Edition)
Rooster, der anscheinend den ganzen leidigen Vorfall verfolgt hatte. Was bedeutete, dass jeder Bescheid wüsste, noch bevor der Tag vorüber war, denn von Diskretion hatte Rooster überhaupt noch nichts gehört. “Es wird nicht einfach werden, sie wieder ins Bett zu bekommen.”
Wütend auf die beiden sah Tom der Frau nach, die aus seinem Leben zu verschwinden schien. Aufrecht und mit schwingenden Hüften entfernte sie sich. Die lächerlichen roten Federn an dem Hutband tanzten im Wind. Sie zögerte nicht, blieb nicht stehen, sah nicht zurück. Wieder sagte Tom sich, dass es so am besten war. Er redete sich ein, dass er nicht die Absicht hatte, sie noch einmal ins Bett zu bekommen. Doch er glaubte nicht einen Moment lang daran.
Er würde alles tun, sie zurückzugewinnen.
“Mist”, fluchte er.
7. KAPITEL
Roxannes Hochgefühl hielt an, als sie über das Rodeogelände und den Parkplatz zu ihrem Auto lief. Es hielt auch noch an, als sie das nächste Motel erreichte und eincheckte. Es hielt an, während sie genüsslich ein Bad nahm und sich anschließend für den Abend sorgfältig schminkte und anzog. So viel zu dir, Tom Steele, dachte sie, als sie die knappe Jeansweste zuknöpfte, die sie gekauft hatte, nichts weiter darunter als nackte weiche Haut. Es hielt auf der Fahrt zum Bare Back Saloon an, in dem alle Cowboys nach dem Rodeo in Santa Fe herumhingen, um eine Frau für die Nacht aufzureißen.
Es ließ ein wenig nach, als sie in die verräucherte Kneipe kam und Tom an der Bar entdeckte. Bei ihm war eins von diesen Häschen, die Cowboys wie Trophäen sammelten.
Der Anblick versetzte ihr einen Stich. Verletzte Eitelkeit, hoffte sie, obwohl er mitten in ihr Herz traf. War sie wirklich so einfach zu ersetzen? Nach all dem, was sie zusammen erlebt hatten vergangene Nacht und heute Nachmittag, was er gesagt und getan hatte, konnte er sie wirklich so leicht vergessen und sich auf gleiche Weise mit einer anderen vergnügen? Und wenn er in der Lage war, die Partnerinnen so schnell auszuwechseln, warum hatte er dann so ein Theater gemacht, als er dachte,
sie
hätte es getan? Wo war da der Unterschied?
Waren Männer und Frauen wirklich so verschiedenen, wenn es um Sex ging?
Sie war schon so weit, der Rodeoreiterin aus San Antonio recht zu geben, dass Männer Schweine und Rodeocowboys unzuverlässige Typen waren, denen man nicht vertrauen konnte, als er plötzlich in ihre Richtung sah. In dem Moment entschied Roxanne, dass sie vielleicht doch nicht ihr kleines gebrochenes Herz nehmen und nach Hause fahren sollte.
Er begehrte sie immer noch.
Sehr.
Sie las es in seinen Augen. Glühende Lust, die ihrer gleichkam. Verletzter männlicher Stolz. Die Entschlossenheit, nicht als Erster nachzugeben. Dieses blanke Verlangen und dieser sture männliche Blick gaben Roxanne ihr Selbstbewusstsein zurück, und sie beschloss, dass Tom sie haben konnte, wenn er sie wollte. Und er wollte sie. Doch er musste den ersten Schritt machen. Er sollte vor ihr zu Kreuze kriechen. Und sie wusste, wie sie ihn dazu bringen konnte. Sie unterdrückte ihr zufriedenes Lächeln, hob das Kinn und drehte sich um. Dann tippte sie dem Cowboy, der am nächsten stand, auf die Schulter.
“Wollen wir tanzen?”
Tom spürte, dass sich das grüne Monster wieder melden wollte, als sie sich in die Arme ihres Tanzpartners schmiegte, und verdrängte es bewusst. Sie war nicht wirklich interessiert an diesem grinsenden Idioten, mit dem sie tanzte. Sie tat es nur, um ihn auf die Palme zu bringen und damit er angekrochen kam.
“Ich werde nicht nach deiner Pfeife tanzen”, murmelte er und kippte das kalte Bier hinunter, das er sich selbst als Medizin verordnet hatte.
Der Rodeoarzt hatte ihm eine Kortisonspritze verpasst und eine Packung mit Schmerztabletten für den Fall gegeben, dass die Schmerzen wieder anfingen.
“Was ist, Darling?” Das von der Natur verwöhnte Mädchen, das um seine Aufmerksamkeit buhlte, seit er die Kneipe betreten hatte, drückte seine Argumente gegen seinen Arm und lachte leise. “Ich habe nicht ganz verstanden, was du gesagt hast, Süßer. Die Musik ist etwas laut.”
Er hob den Arm, um sie abzuwehren, und trank noch einen Schluck Bier. “Ich sagte, nettes Lied.”
“Ja, ist es.” Sie lachte wieder. “Möchtest du tanzen?”
“Nein.”
“Oh. Na gut.” Sie schien nicht zu wissen, was sie darauf erwidern sollte.
Tom hatte Mitleid mit ihr, sah aber seine Chance gekommen, sie loszuwerden. Er tippte dem vorbeikommenden
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