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Zur Sache, Schätzchen (German Edition)

Zur Sache, Schätzchen (German Edition)

Titel: Zur Sache, Schätzchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Schuler
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vergessen. “Geh schon weg”, sagte sie und drehte sich wieder zu Tom um, ohne darauf zu achten, ob Clay tat, was sie sagte.
    Die alte Roxanne hätte gewartet, bis er wirklich verschwunden war, da ihr eine Szene vor Zeugen peinlich war. Dann hätte sie versucht zu erklären und zu beschwichtigen, bevor es zur Eskalation kam, jeder jeden anschrie und Gefühle verletzt wurden. Die neue Roxy verhielt sich völlig anders.
    “Wie kannst du es wagen!”, brüllte sie, und ihr Tonfall war alles andere als beschwichtigend. Auch war der Akzent der Barrel–Race-Reiterin aus San Antonio völlig verschwunden. Ihre ganze Empörung drückte sich in der schneidigen Sprechweise von New England aus. “Wie kannst du es wagen, mich als Flittchen zu bezeichnen?”
    “Ich habe nie behauptet, du seiest ein Flittchen.”
    “So gut wie.
Solange du mit mir zusammen bist, gibt es nur einen Mann für dich. Entweder ich oder andere. Du kannst nicht beides haben”
, wiederholte sie seine Worte. “Mit wem soll ich denn zusammen gewesen sein zwischen jetzt und heute Nachmittag?”
    Tom hob die Augenbrauen und warf einen Blick auf den Mann hinter ihr.
    Roxanne drehte sich nicht einmal um. “Und wann soll ich mit ihm gevögelt haben?”, fragte sie und benutzte absichtlich den vulgärsten Ausdruck, der ihr einfiel. “Hmm? Vielleicht auf dem Parkplatz? Oder auf der Tribüne, während des Steer Wrestlings? Wann?”
    “Ich habe nicht gesagt, du hast mit ihm gevögelt! Und schrei nicht so, verdammt. Soll dich denn jeder hören?”
    “Es ist mir egal, wer mich hört.” Sie stand direkt vor ihm. “Ich will wissen, was genau du mir vorwirfst.”
    “Du hast ihn geküsst”, sagte Tom und merkte im gleichen Moment, wie lächerlich es klang.
    “Was habe ich getan?”
    “Du hast ihn geküsst”, murmelte er.
    “Ich habe ihn geküsst? Darum geht es? Ich habe ihn
geküsst
?” Sie drehte sich zu Clay um. “Habe ich dich geküsst, Clay?”
    “Ja, Ma’am.” Seine Augen funkelten, als er mit den Fingerspitzen seine Wange berührte. “Hier. Es war nur ein flüchtiges Küsschen. Sehr schön, wenn ich so sagen darf.”
    “Das war kein Kuss.” Sie streckte die Arme aus und zog Clay an den Ohren heran. “
Dies
ist ein Kuss”, sagte sie und presste ihre Lippen auf seine.
    Sie gab alles, was sie hatte – Lippen, Zunge, Zähne und ließ auch ihren Körper sprechen. Es war ein leidenschaftlicher Kuss. Ein absoluter Knaller. Als er vorbei war, schob sie Clay von sich und wirbelte zu Tom herum.
    “Jetzt hast du etwas, worüber du dich aufregen kannst”, sagte sie und stieß ihm ihre Faust mit voller Wucht in den Magen. Der Stoß war so heftig, dass er nach Luft schnappte.
    Er gab einen überraschten Laut von sich und krümmte sich.
    Sie lächelte, zufrieden mit sich, weil sie ihm gezeigt hatte, was Sache war. “Wir sehen uns,
Schätzchen
, sagte sie und drehte sich um. Sie bückte sich, um ihre Sachen aufzuheben, wobei sie ihm ihren Po herausfordernd – oder beleidigend – entgegenstreckte.
    Ohne einen Blick zurückzuwerfen, richtete sie sich auf und entfernte sich hoch erhobenen Hauptes.
    Wenn ich eine Flagge hätte, dachte sie, würde ich damit winken. Sie genoss den Triumph und fühlte sich unendlich stark. Sie hatte die Stimme erhoben. Sie hatte es zu einer Szene kommen lassen und eine vulgäre Sprache benutzt. Und – du liebe Güte – sie hatte sogar einen Menschen geschlagen. Sie hatte genau gesagt, was sie sagen wollte und auch zu dem Zeitpunkt, als sie es sagen wollte. Jetzt fühlte sie sich einfach wundervoll. Fast so gut wie letzte Nacht bei ihrem fünften – oder war es der sechste? – fantastischen Orgasmus. Oder heute Nachmittag am Straßenrand, als er in ihrer Hand gekommen war.
    Hinter ihr streckte Tom sich langsam wieder, eine Hand immer noch schützend auf seinem Magen, und beobachtete, wie sie sich entfernte. Vielleicht war es so am besten. Schließlich musste er an Jo Beth denken. Ein Mann sollte sich im Sommer nicht wie ein liebestoller Kater benehmen, wenn er ernsthaft daran dachte, sich im Herbst zu verloben. Außerdem musste er an die Rodeosaison denken. Er konnte nicht so reiten wie heute, wenn er die ganze Nacht über hemmungslosen Sex hatte. Irgendwo war Schluss.
    “Mann, die Frau ist ‘ne Wucht”, sagte Clay, als Tom ihn ansah. “Nicht nur in einer Hinsicht”, fügte er hinzu. “Es ist eine Schande, sie gehen zu lassen.”
    “Ganz schön explosiv”, bemerkte ein anderer. Tom drehte sich um und entdeckte

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