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Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)

Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)

Titel: Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer , Wolfgang Spyra
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weit die Typen mit den Leichen übers Eis gegangen sein müssen, um sicherzugehen,
dass die Fracht auch tief genug sinkt und nicht mit den Beinen von irgendeinem Schwimmer
im Sommer kollidiert. Am besten ist es, wenn du mir mal die Akte rüber schiebst,
dann kann ich mir einen Kopf machen. Und danach überlege ich mir, wie man die Pakete
aufspüren kann. Zwei Tage?«
    »Das geht
nicht! Wer soll das bezahlen? Der Staatsanwalt war schon kaum geneigt, die Kosten
für den Taucheinsatz zu übernehmen. Ohne das Geständnis hätte ich gar nichts erreicht.
Jetzt muss ein Erfolg her, sonst kann ich mir den nächsten Besuch bei ihm sparen.«
    »Aber schlecht
ist er nicht!«
    »Na ja,
ist schon wahr, er hat uns bisher nie im Regen stehen lassen. Zwei Tage ist trotzdem
zu lang! Ruf mich an, dann treffen wir uns auf ein weiteres Bierchen.«
     
    Die Suche mit den Rechen zog sich
hin, das Ergebnis: ein alter Koffer, zwei Fahrräder, ein Einkaufswagen und Kleinkram,
aber keine Leichen. Jedes Mal, wenn sich etwas in den Zinken verhakte, hoffte der
Kommissar – wurde
jedoch immer wieder enttäuscht. Gegen Mittag des zweiten Tage entschloss sich Kunze
doch ein paar seiner Männer tauchen zu lassen. Das Ergebnis war ernüchternd:
    »Nichts.
Man sieht überhaupt nichts«, beschwerte sich einer der Taucher, »und mit dem Atemventil
gibt es auch Probleme, die Trübung ist so fein, unsere Ventile machen nicht mit,
wir saufen schlichtweg ab. Wenn ich den Scheinwerfer einschalte, dann hat man das
Gefühl, man sehe auf eine grüne Wand. So können wir nicht suchen.«
    Am späten
Nachmittag gesellte sich Matthias Franke zu den frustrierten Männern am Ufer des
Sees. »Ich habe mir folgendes überlegt. Deine Mörder kamen aus Richtung Parkplatz – das ist hier.« Er zeigte den Punkt
auf der mitgebrachten Karte, zog mit dem Finger einen Weg durch das kurze Waldstück
nach. »Eine Eisschicht bedeckte den See komplett. Sie haben sicher erst mal die
Tragfähigkeit getestet – schließlich
wollten sie ja nicht zusammen mit den Opfern untergehen. In Ufernähe Leichen zu
deponieren, ist Schwachsinn. Dort werden sie sogar im Winter rasch entdeckt. Von
Hunden zum Beispiel. Selbst wenn wir den ganzen Flachwasserbereich abziehen, bleibt
immer noch eine enorme Fläche, die es zu untersuchen gilt. Wie weit würdest du laufen,
habe ich mich gefragt. Allerdings, die beiden kannten sich aus, sie haben schon
als Kinder hier gespielt.«
    »Sie wollten
ihre Fracht im Tiefen versenken, meint mein Mörder.«
    »Eben. Die
kennen sich hier aus. Aber ganz bis zur Mitte werden sie auch nicht gegangen sein,
zu viel Arbeit und Entdeckungsrisiko, 80 Meter weniger reichen auch. Aus Erfahrung weiß man, dass in der Mitte
die Eisdecke vielleicht nicht ausreichend dick ist, um zwei Männer, zwei Leichen
und eine Schubkarre zu tragen.«
    Kunze schaltete
sich ein. »Im Januar waren eigentlich alle Gewässer gut zugefroren. Das kam sogar
in den Nachrichten. Ich habe mich im Wetteramt erkundigt, starker Frost bis minus
20 Grad für
mehrere Wochen. Wir können nicht ausschließen, dass die Mörder das ebenfalls gewusst
haben.«
    »Gut, dann
gehen wir also davon aus, dass sie die Körper in diesem Areal versenkt haben.« Franke
deutete eine große Fläche an. »Das ist ein viel zu weitläufiges Gebiet, um frei
zu suchen, circa 2.800 Quadratmeter. Nein, das geht nicht. Selbst dann, wenn wir
davon ausgehen, dass sie eher näher am parkplatznahen Ufer geblieben sind, als über
die Mitte in Richtung des anderen Strandes zu laufen. Wir können allerdings nicht
ausschließen, dass die Strömung sich an den Leichen zu schaffen gemacht hat.«
    Gerald Schütze
spürte Mutlosigkeit in sich aufsteigen. Es konnte doch nicht so schwierig sein,
diese Männer wieder aufzuspüren! »Was bleibt also?«, fragte er unnötig scharf. »Entschuldigung,
ich bin ein bisschen ungeduldig.«
    Franke grinste,
zeigte Verständnis. »Ist schon blöd, wenn einem die Leute erklären, was alles nicht
geht. Versteh’ ich schon. Deshalb weiß ich ja auch, was geht! Weißt du, wie man
heutzutage Fischschwärme ausfindig macht?«
    »Klar, mit
Sonar.«
    »Genau.
Das könnten wir hier probieren. Sonar, Radar, Georadar. All das, was Wellen zurückwirft.
Lass uns die Männer holen, die mit den elektromagnetischen Wellen umgehen können.«
    »Unter Wasser,
wie soll das gehen? Das ist doch alles ziemlich schweres Gerät, das kann man nicht
so einfach vom Schlauchboot aus in den See halten!«
    »Das lass
mal deren Sorge

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