Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)
Erfolg schien ihm nun doch noch alles zu entgleiten. Kurz nach
Tagesanbruch fand er sich schon am Waldrand ein, wartete unruhig auf die Kollegen.
»So! Von
hier bis hier!« Der Einsatzleiter zeigte seinen Leuten auf der Karte, wie er sich
die Suche vorstellte. »Ihr bewegt euch mit 30 Zentimeter Abstand voneinander über
das Gelände und durch den Wald. Langsam. Wer etwas spürt, ruft. Die anderen stoppen
dann sofort.«
Gemurmel
der Beamten – Schelter
deutete es als Zustimmung zu den Anweisungen.
Wenig später
folgte er den Männern mit seinem Blick. Trübsinnig goss er sich einen Kaffee ein,
nippte vorsichtig daran. Zu wenig Milch, dachte er mürrisch, trank dennoch weiter.
»Hier!«,
schallte eine tiefe Stimme durch den Wald. »Hier!« Hektische Betriebsamkeit entfaltete
sich um sie herum.
Schelter
beschloss, sich ebenfalls anzusehen, was der Kollege entdeckt hatte. Mit Spaten
wurden große Mengen Erde bewegt. Und plötzlich lag sie vor ihm.
Kati.
In dem vom
Rechtsmediziner angedeuteten Zustand. Nicht weit von ihr entfernt wurde auch Dirks
winziger Leichnam gefunden, selbst den Kindersitz gruben die Beamten aus. Nur der
Schlüsselbund blieb verschwunden.
Nach zehn
Jahren konnte Schelter seine Ermittlungen in diesem Fall abschließen, den Eltern
Katis einen Ort für ihre Trauer geben. Der Mörder wurde rechtskräftig verurteilt.
Sonde (hier
Stichsonde): Beim gezielten Absuchen von größeren Flurstücken gehen die Beamten
in der Regel in einem definierten seitlichen Abstand voneinander auf einer Linie
über die Fläche. Dabei rammen sie lange Stäbe oder Stöcke in den Boden. Stößt man
auf einen verdächtigen Widerstand, wird an dieser Stelle nach weiteren Hinweisen
gesucht, die darauf schließen lassen, dass dort etwas vergraben wurde.
Metallsuchgeräte: sind meist in Elektronik und Sonde unterteilt und dienen dem Auffinden
von Metall im Boden. Es gibt Geräte, die man einhändig bedienen kann. Metallsuchgeräte
dienen dem Auffinden von Metallen im Boden. Sie sind unterteilt in die Elektronik
und den Sondenteil, dessen bekannteste Form ein tellerartiges Gebilde ist. An einer
Stange befindet sich eine Art Teller, der über den Boden geschwenkt wird und dabei
ein Signal sendet. Wird er fündig, meldet er das akustisch. Private Schatz- und
Munitionssucher nutzen diese Geräte gern, weil sie relativ handlich sind.
Adipocire
/ Fettwachsleichen: Der menschliche Körper besteht zu großen Teilen aus Wasser, aber auch
aus Fett. Beim normalen Verwesungsprozess werden die Gewebeanteile von Bakterien,
Pilzen und anderen Mikroorganismen zersetzt, je nach Liegeort der Leiche kommen
auch Tiere bei der Verwertung in Betracht. Bestimmte Parameter können den ungestörten
Ablauf der Zersetzung behindern oder unmöglich machen. Dazu gehören zum Beispiel
Temperatur, Feuchtigkeit und Sauerstoff. Ist die Umgebung sauerstoffarm oder liegt
der Körper im Wasser, findet Verwesung kaum oder gar nicht statt. Das Unterhautfettgewebe
sowie alle anderen Körperfette verändern sich, es kommt zur Verseifung (Saponisation).
Diese pastöse Masse härtet langsam aus, es bildet sich eine ›Fettwachsschicht‹.
Beim Bergen kann es vorkommen, dass der Körper fast unversehrt wirkt. An der sauerstoffreichen
Luft setzt der Verwesungsprozess dann mitunter schlagartig ein und verläuft rapide.
Schmauchspuren: Beim Abfeuern einer Waffe wird die Ladung durch eine Zündkapsel und
einen Treibsatz durch den Lauf getrieben. Der Zünder ist der Bereich der Patronenhülse,
in der die Explosion stattfindet. Bei der Explosion und der Zündung des Treibsatzes
werden die chemischen Bestandteile stark beschleunigt und hoch erhitzt. Sie verlassen
als eine Art Staub den Lauf der Waffe, verteilen sich einem Nebel ähnlich um die
Waffe und den Schützen herum. Ein Teil der Partikel fliegt in Richtung des Schützen.
Sie landen auf der Schusshand, der Bekleidung oder den Haaren. Diese Rückstände
bezeichnet man als Schmauchspuren. Um sie zu sichern, werden sogenannte Stubs mit
Leittabs beklebt, danach tupft der Untersucher alle relevanten Stellen mit der Klebeseite
ab. Die Schmauchrückstände bleiben haften. Um sie im Rasterelektronenmikroskop untersuchen
zu können, werden sie mit einer dünnen Goldschicht überzogen, wodurch sie leitfähig
werden. Das Rasterelektronenmikroskop sendet einen Elektronenstrahl auf die Probe,
unterschiedliche Detektoren fangen Bestandteile der Signale auf. Es entstehen Strukturbilder
der Topografie der
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