Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)
Eindruck.
»Nein, mehr
fehlte nicht aus dem Haus der Familie und ja, natürlich bleibt der Kampfmittelbeseitigungsdienst
hier.«
»Schade,
dass wir keine aktuellen und ältere Vergleichsaufnahmen haben. Luftbildanalyse wäre
vielversprechend gewesen«, nörgelte Dr. Panzer.
»Nun, hätten
wir vor 20 Jahren gewusst, dass uns das heute weiterhelfen würde, wir hätten sicher
daran gedacht!«, versicherte der Kommissar sarkastisch.
»Hier haben
Sie schon gegraben? Ja?« Panzer kreiste auf der Karte einen Bereich mit dem Stift
ein.
»Ja, kommt
hin. Aber das ist nur ein kleiner Teil des gesamten Gebiets, in dem wir suchen müssten.«
»Gut, wenn
es nicht mehr gibt, muss uns das Vorhandene reichen. Der Schlüsselbund ist aus Metall.
Entweder Eisen oder Messing demnach. Theoretisch könnte man Eisen mittels Geomagnetik
und Messing mit der Elektromagnetik aufspüren«, erklärte Dr. Panzer, umkreiste mit dem Bleistift
vollständig das abzusuchende Areal und runzelte die Stirn. »Aber Eisen geht hier
bedauerlicherweise gar nicht. Wenn in diesem Gelände wirklich auch so viel Munition
liegt wie dort, wo Sie zu Beginn gegraben haben, dann haben wir keine, aber wirklich
überhaupt keine Chance. Wenn Munition im Boden liegt, meldet uns das Gerät laufend
Funde. Wir können ja nicht das ganze Areal umgraben.«
»Und Elektromagnetik?«
»Das hängt
davon ab, wie viel Eisen am Bund hängt«, erklärte Panzer ungeduldig.
Schelter
telefonierte kurz und schickte einen jungen Kriminalkommissar zu der Großmutter,
um den zweiten Schlüsselbund zu holen. »Wir dürfen keine Chance auslassen.«
Komm, Schelter,
lass das, du verzettelst dich, Panik, mein Lieber? Ist nicht gut, wirklich nicht,
versuchte er sich zur Ruhe zu zwingen. »Es ist zudem noch Lehmboden. Die Männer
haben schon beim ersten Versuch gestöhnt.«
»Georadar
wäre auch eine Variante. Immerhin ist dieser Kindersitz ein großer, kompakter Körper.
Den könnten wir schon aufspüren. Und weit von den Leichen entfernt wird er den ja
nicht vergraben haben. Aber versprechen Sie sich nicht einen sofortigen Erfolg davon.
Etwas mehr als ein paar Minuten wird die Suche schon dauern.«
»Wir haben
bisher keinen anderen Anhaltspunkt. Auch die Leichenspürhunde konnten uns nicht
helfen.«
»Gut, ich
bin mit meinen Leuten gegen 12 Uhr wieder hier. Bis dahin bitte ich Sie, das Buschwerk auf den nächsten
10.000 Quadratmeter zu entfernen. Dann sehen wir weiter.«
In Schelter
kam das Förstersyndrom wieder hoch. »Der Schmitz wird nicht gerade vor Begeisterung
im Karree springen«, murmelte er, während er die Telefonnummer wählte. Es war noch
einiges zu erledigen bis zum Mittag. Zu seiner Überraschung zeigte sich Leonhard
Schmitz ohne jede Diskussion hilfsbereit.
»Ja, ist
in Ordnung. Sie dürfen roden, aber keine Bäume, nur das Buschwerk. Vorsichtshalber
schicke ich Ihnen zwei Waldarbeiter, die können nämlich Buschwerk von Bäumen gut
unterscheiden.« Ein gut platzierter Seitenhieb.
Schelter
akzeptierte und bedankte sich. Optimismus kam in ihm auf. Er hatte den Vorgang wieder
im Griff!
Gegen Mittag versammelte sich erneut
ein Großaufgebot vor dem Acker.
Diesmal
hatten sich auch Schaulustige aus der Umgebung eingefunden, die sich dieses Spektakel
nicht entgehen lassen wollten. Schelters Laune sank unter null. »Sensationslüsterne
Gaffer, nekrophile, von Neugier zerfressene Typen!«, schnarrte er leise vor sich
hin.
Dr. Panzer
machte sich unbeeindruckt mit seinen Geomagnetik- und Geoelektrik-Teams an die Arbeit.
Schelter
hatte mit dem Kollegen das Areal in zwei Gebiete eingeteilt, die nacheinander abgesucht
werden sollten. Schon nach wenigen Metern reagierte das Geomagnetik-Gerät. Fehlalarm.
Wenige Meter weiter wieder ein Signal. Beim Nachgraben fand sich eine Granate, der
Kampfmittelräumdienst hatte seinen Einsatz. Auch das Elektromagnetismus-Team hatte
keinen Treffer.
So zog sich
der Tag dahin, ohne Erfolg. Wenn man von den geborgenen Kriegsresten absah, die
eingesammelt werden konnten. Bis zum Abend war das Gebiet bis auf ein Areal von
5000 Quadratmeter
abgesucht.
Der Kommissar
konnte seine Enttäuschung nur schwer verbergen.
Professor
Panzer zuckte mit den Schultern. »Wie gesagt, hier liegt jede Menge Metall im Boden.
Da ist es schwer, einen ganz bestimmten metallischen Gegenstand zu finden. Morgen
bringen wir zusätzlich das Georadar mit und suchen nach dem Kindersitz. Das wird
schon … «
Schelter tat in jener Nacht kein
Auge zu. So nah am
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